Franziskus am Petersplatz.
Franziskus am Petersplatz.
Franziskus bittet um Unterstützung für Ordensleute.
Sich bewegen und Staunen sind nach Aussage von Papst Franziskus zwei grundlegende Eigenschaften von Christen. Unbeweglichkeit passe nicht zu christlichem Zeugnis und kirchlicher Mission, sagte er am Sonntag, 2. Februar 2020 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Welt brauche Christen, die sich bewegen lassen und nicht müde werden, auf andere zuzugehen. Jeder getaufte Christ habe den Auftrag, die Botschaft Christi weiterzugeben.
Die zweite christliche Grundhaltung, so Franziskus weiter, sei das Staunen. "Die Fähigkeit, sich von den Dingen um einen herum erstaunen zu lassen, begünstigt religiöse Erfahrungen" und lasse die Begegnung mit Gott fruchtbar werden, so das Kirchenoberhaupt. Unfähigkeit zu staunen lasse Menschen hingegen gleichgültig werden und vergrößere die Distanz zwischen Glauben und Alltag.
Papst Franziskus rief erneut auch zum Schutz des menschlichen Lebens "vom Anfang bis zu seinem natürlichen Ende" auf. Zum "Tag für das Leben", der am Sonntag in Italien begangen wird, warnte er zugleich vor "jeder Art von Verletzung der Würde", auch "wenn es um Technologie oder Wirtschaft geht". Stattdessen sollten sich die Menschen "für neue Formen der Geschwisterlichkeit in Solidarität öffnen", sagte er beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Dabei schloss sich der Papst den Aussagen der italienischen Bischöfe an. In ihrer Botschaft zum "Tag für das Leben" verurteilen sie "alle Formen von Abtreibung, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch". Es gelte, "die gleiche Würde jedes Menschen" zu fördern.
Außerdem bat der Papst die Christen um Gebet und Unterstützung von Ordensleuten. Diese leisteten oft großartige Arbeit, und das meist im Verborgenen, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Nach einem gemeinsamen Gebet für Ordensleute bat er die gut 10.000 Menschen um einen Applaus.
Am 2. Februar feiert die katholische Kirche den "Tag des geweihten Lebens", den Papst Johannes Paul II. 1997 einführte. Er wollte damit die Arbeit und Bedeutung der Orden für das Leben der katholischen Kirche unterstreichen.
Franziskus hatte bei einem Gottesdienst am Vorabend die Mitglieder der Orden und religiösen Gemeinschaften ermutigt, an ihren Visionen festzuhalten und sich nicht durch weltliche Resignation entmutigen zu lassen. In vielen Teilen der Welt kämpft die katholische Kirche derzeit mit einer abnehmenden Zahl an Ordensberufungen sowie der Zunahme von Austritten und Überalterung von Gemeinschaften.
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