Insgesamt haben sich in Österreich seit den Anfängen im Jahr 1954 bereits vier Millionen Kinder und Jugendliche an der Aktion ehrenamtlich beteiligt und dabei mehr als 478 Millionen Euro ersungen.
Insgesamt haben sich in Österreich seit den Anfängen im Jahr 1954 bereits vier Millionen Kinder und Jugendliche an der Aktion ehrenamtlich beteiligt und dabei mehr als 478 Millionen Euro ersungen.
Dreikönigsaktion bilanziert Spendenaktion zu Jahresbeginn zugunsten von Projekten in Afrika, Lateinamerika und Asien. Jungschar-Vorsitzende Millesi: Hilfswerk hat schon im Herbst begonnen an Einsparungsmöglichkeiten zu arbeiten.
Die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar hat das Ergebnis ihrer diesjährigen Sternsingeraktion bekanntgegeben: Genau 13.371.855,90 Euro nahmen die 85.000 als Könige Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder bei der österreichweiten Spendenaktion rund um Jahresbeginn 2021 ein.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Spendenrückgang von 5 Millionen Euro, teilte die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar am Dienstag mit. Die Vorzeichen mit Pandemie und Weihnachtslockdown hätten nicht schlechter sein können, es sei daher "ein - unter diesen Umständen - fantastisches Ergebnis", meinte Teresa Millesi, die Vorsitzende der Katholischen Jungschar zum Spendenminus. Nachsatz: Man habe "mit Schlimmeren gerechnet".
Das Hilfswerk der Katholischen Jungschar habe bereits im Herbst 2020 mit den Projektpartnern begonnen, an Einsparungsmöglichkeiten zu arbeiten, "damit Gutes in diesem Jahr auch mit Wenigem bewirkt werden kann", erläuterte Millesi. Trotzdem sei der Spendenrückgang gerade in der coronabedingt schwierigen Situation "sehr bedauerlich", da z.B. kurzfristig angekündigte Lockdowns in den DKA-Partnerländern Millionen Existenzen zerstört hätten.
"Ich persönlich hoffe, dass wir uns aus der eigenen Betroffenheit heraus mehr der Solidarität für andere besinnen", so Jungschar-Vorsitzende Millesi. Die Online-Sternsingerkassen blieben daher das ganze Jahr via www.sternsingen.at geöffnet.
Die Spendengelder kommen in jährlich rund 500 Hilfsprojekten in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zum Einsatz. Wie Österreich habe die Pandemie auch die Partnerländer der Dreikönigsaktion hart getroffen, so die DKA. Als Folge der Corona-Maßnahmen fanden allein in Indien tausende Wanderarbeiter keine Arbeitsmöglichkeiten mehr vor, auch der Heimweg mit öffentlichen Transportmitteln war nicht möglich gewesen. Millionen Arbeitende im informellen Sektor hätten ihre Einkommensquelle verloren. Die Angst vor Hunger habe daher vielerorts die Sorge um mögliche Corona-Infektionen überschattet, wies die DKA hin.
Anders als in Österreich gibt es in Ländern des Globalen Südens kaum Unterstützungsprogramme vonseiten der Regierungen: Eine "Kurzarbeitsregelung" oder "Umsatzentschädigung" können sich die Staatshaushalte schlicht nicht leisten. "Menschen sind auf ihre eigenständige Arbeit angewiesen und brauchen daher mehr denn je finanzielle Hilfe von außen", mahnte Millesi.
Speziell für Kinder und Jugendliche bedeute Corona auch ein Wegfall des Schulunterrichts, warnte die DKA. Noch immer seien Millionen von Kindern als Folge der Pandemie in Homeschooling, was für viele aufgrund fehlender Endgeräte und Zugang zu einem funktionierenden Internet eine unlösbare Aufgabe bleibe. Die Sternsingeraktion warnt daher vor einem Rausfallen der Schüler aus dem Regelschulsystem, da viele inzwischen andere Aufgaben, zum Teil Erwerbsarbeit für die Familie, übernommen hätten. Corona mache damit auch die Erfolge im Kampf gegen Kinderarbeit zunichte, so die bittere Bilanz des Hilfswerks.
Um Kinderarbeit zu stoppen und Aufklärungsarbeit zu leisten, führt die DKA seit Ostern die Kampagne kinderarbeitstoppen.at durch. Bis zum 12. Juni - dem internationalen Tag gegen Kinderarbeit - wird in einer Vielzahl an weltweiten Aktionen auf die Ausbeutung im Kontext von Kinderarbeit aufmerksam gemacht. Für Österreich fordert die DKA zudem ein Lieferkettengesetz, das garantieren soll, dass in Österreich verkaufte Produkte frei von Kinderarbeit sind.
Ein Blick in die Detailauflistung nach Diözesen zeigt, dass es die meisten Spenden in Oberösterreich mit 3 Millionen gab (2020: 3,68 Mio. Euro, -18 Prozent), gefolgt von der Erzdiözese Wien mit 2,3 Millionen Euro (2020: 2,75 Mio. Euro, -15 Prozent) und der Diözese Graz-Seckau mit 2 Millionen (2020: 3,26 Mio. Euro, -38 Prozent). In der Diözese Innsbruck wurden 1,16 Mio. Euro (-36 Prozent) eingenommen, während die Erzdiözese Salzburg mit rund 1 Mio. Euro (-46 Prozent) das größte Minus bilanzierte. Die Diözese Eisenstadt sammelte 707.817 Euro und verzeichnete mit 7 Prozent den geringsten Rückgang. In der Diözese Feldkirch nahmen die Sternsinger Spenden in der Höhe von 745.998 Euro (-23 Prozent) ein, in der Diözese Gurk-Klagenfurt 1,1 Mio. Euro (-27 Prozent) und in der Diözese St.Pölten 1,2 Mio. Euro (-24 Prozent). Ein Minus von über 27 Prozent gab es auch bei den Online-Spenden, wo die Sternsingeraktion 2021 53.487 Euro einnahm (2020: 73.549).
Insgesamt haben sich in Österreich seit den Anfängen im Jahr 1954 bereits vier Millionen Kinder und Jugendliche an der Aktion ehrenamtlich beteiligt und dabei mehr als 478 Millionen Euro ersungen. Das österreichische Beispiel hat zudem längst über die Grenzen hinweg Schule gemacht: Auch andere Länder Europas haben den Brauch übernommen, wobei über den ganzen Kontinent laut Dreikönigsaktion derzeit 500.000 Sternsinger beteiligt sind.
Die DKA bittet weiterhin um Online-Spenden auf www.sternsingen.at oder direkt auf das Konto der Dreikönigsaktion:
IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330.