Pünktlich zum Muttertag findet am 9. Mai die traditionelle Muttertagssammlung in den Pfarren der Erzdiözese Wien statt. Die Spenden kommen den Beratungsstellen der St. Elisabeth-Stiftung zugute, die durch die Corona-Krise und ihre Folgen in den vergangenen Monaten eine steigende Nachfrage verzeichnet haben.
Mit der am 9. Mai stattfindenden Muttertagssammlung in den Pfarren der Erzdiözese Wien ruft Kardinal Schönborn erneut zu Solidarität mit den Müttern und Kindern aus der St. Elisabeth-Stiftung auf. „Ein Jahr Pandemie bedeutet nicht nur Krise, sondern auch die Chance, unsere Solidarität zu stärken und für die Ärmsten und Schwächeren in unserer Gesellschaft da zu sein“, betont Kardinal Schönborn in seinem Brief an die Pfarren. In der St. Elisabeth-Stiftung bekommen diese Frauen die so dringend benötigte Hilfe, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Von einem Beratungsgespräch oder einem Dach über dem Kopf, Babykleidung und Hygieneartikel bis hin zu einer befristeten Anstellung bzw. Arbeitsmarktintegration unterstützt die Stiftung jene Frauen in allen Bereichen.
Starke Nachfrage der Beratungsangebote
Im Corona-Jahr 2020 hat die Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle der St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien 1.244 Beratungsgespräche geführt, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um knapp 23%. Über 3.000 Kontakte mit hilfesuchenden Frauen gab es im vergangenen Jahr, von Beratungsgesprächen über Ausgabe von Sachspenden bis hin zu finanzieller und behördlicher Hilfeleistung. Auch die Zahl der Patenschaften, die vorwiegend für Frauen in Asylverfahren vergeben werden, ist auf fast 400 angestiegen. In den vielfältigen Tätigkeiten der St. Elisabeth-Stiftung sind die Folgen der Corona-Pandemie stark spürbar. Die prekäre Lage Alleinerziehender hat sich infolge der Krise deutlich verschlechtert.
Folgen der Corona-Pandemie verursachen zusätzliche Probleme bei Frauen in Not
Während im Jahr 2019 zu einem großen Teil Frauen mit finanziellen Schwierigkeiten, aufenthaltsrechtlichen Problemen, mangelnder Babyausstattung, Unsicherheiten in Bezug auf Geburt und die erste Zeit danach in die Beratungsstelle kamen, waren es 2020 vor allem Existenzängste, Jobverlust, familiäre Konflikte, Betroffenheit von Gewalt. Die meisten Probleme, mit denen die Klienten, Frauen wie auch Männer, zu kämpfen hatten, waren die Folgen der Corona-Pandemie, wie der Verlust des Arbeitsplatzes, Gewalt innerhalb der Familie, Scheidungen, Sorgerechtsstreitigkeiten, finanzieller Engpass, Stornierung von Reisen oder Kursen oder der Kindesunterhalt.
Steigende Zahl an Erstgesprächen in der Beratungsstelle
Die steigende Anzahl der Erstgespräche in der Beratungsstelle deutet darauf hin, dass schwangere Frauen in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt Hilfe benötigt haben und sich in oft aussichtslosen Situationen befunden haben. Zu den 3.045 Tätigkeiten der Beratungsstelle im Jahr zählen neben den Erstgesprächen bzw. Beratungen auch Journaldienst, Sachspendenausgaben, Beantragung finanzieller Unterstützungen oder Interventionen bei Behörden. "Die Not der Frauen ist größer denn je und die Möglichkeit, ihnen zu helfen, hängt von unseren Mitteln ab. Mit der Unterstützung zum Muttertag können wir Menschen in dieser Notsituation umfassend helfen. Egal ob mit Schwangerenberatung, Rechtsberatung, Familienberatung oder Psychotherapie. Es gibt so viele Beratungsangebote, mit welchem wir unseren Schützlingen unter die Arme greifen können", betont Nicole Meissner, Geschäftsführerin der St. Elisabeth-Stiftung in Hinblick auf die Sammlung am Muttertag.
Die finanzielle Not wird größer
In Form von Patenschaften erhalten Frauen, vorwiegend im Asylverfahren, finanzielle Unterstützung durch die St. Elisabeth-Stiftung. Die Anzahl an Asylwerberinnen, welche sich hilfesuchend an die Beratungsstelle wenden, steigt von Jahr zu Jahr und somit auch die Anzahl der vergebenen Patenschaften: 391 waren es im letzten Jahr. Pünktlich zum Muttertag bekommt jeder die Chance, das Schicksal von schwangeren Frauen, alleinerziehenden Müttern mit ihren Kindern und Familien in Not mit einem eigenen Beitrag positiv zu beeinflussen. „Mit unserer Spende setzen wir wirksame Zeichen der Nächstenliebe und minimieren die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft“, betont Schönborn.
Mehrjährige Begleitung nach der Geburt eines Kindes
Schwangere Frauen werden oft mehrere Jahre von der Schwangerenberatung in der St. Elisabeth-Stiftung begleitet. Nach der Geburt des ersten Kindes haben sie die Möglichkeit, eine zweijährige Betreuung in Anspruch zu nehmen. Oft werden sie während dieser Zeit zum zweiten oder dritten Mal schwanger. Auf diese Weise verlängert sich die Betreuung automatisch um weitere 2 bzw. 4 Jahre. Die meisten Klientinnen sind im Alter zwischen 20-39 Jahren. Neben österreichischen Staatsbürgerinnen sind es Frauen aus Nigeria, Syrien oder Serbien. Die meisten Klientinnen haben bereits ein bis zwei Kinder und sind alleinstehend.
Mit dem Motto "Mama, du schaffst das!" unterstützt die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien schwangere Frauen, wohnungslose alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen. Das vielseitige Angebot der Stiftung umfasst einen Beratungsbereich mit einer Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle sowie einem psychotherapeutischen Angebot, einen Wohnbereich mit drei Mutter-Kind-Häusern, einem eigenen sozialpädagogischen Team, den Wohnprojekten Elisabeth & Collegialität mit Arbeitsintegration sowie Startwohnungen. Ebenso bietet die Stiftung einen Arbeitsintegrationsbereich an, zu welchem die Web- & Kreativwerkstatt, klassische Arbeitsintegration, Mamas Werkstatt sowie ein Sachspendenlager gehören.
Müttern und Kindern, welche sich oft in aussichtslosen Lebenssituationen befinden, zu helfen und ihnen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ist die Motivation der St. Elisabeth-Stiftung. Frauen und Kinder konkret zu unterstützen, ihnen ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen sowie ihnen neue Perspektiven und Chancen zu eröffnen, ist ihr Ziel. Alles rund um die Schwangerschaft, das Muttersein und die Stabilität der Frauen und Kinder, durch vielseitige Beratung, Unterstützung, Wohnraum und gezielte Maßnahmen ist Auftrag der diözesanen Stiftung.
Die St. Elisabeth-Stiftung führt das Österreichische Spendengütesiegel, Spenden sind steuerlich absetzbar. Spendenkonto | IBAN: AT30 1919 0000 0016 6801