Über 900.000 feiern regelmässig via Radio, Fernsehen und Internet den Gottesdienst mit.
Über 900.000 feiern regelmässig via Radio, Fernsehen und Internet den Gottesdienst mit.
ORF-Religionsleiterin Krenn: Seit über einem Jahr Gottesdienst an jedem Sonn- und Feiertag nicht nur im Radio, sondern auch im Fernsehen. Auch ServusTV verzeichnet konstant hohe Quoten bei Sonntagsmesse.
Seit Beginn der Corona-Krise hat sich die Anzahl der TV-Gottesdienstübertragungen in den ORF-Sendern zusammen mit jenen auf ServusTV gegenüber früher vervielfacht.
Grund dafür ist das anhaltend große Interesse, sodass die Anzahl der medial Mitfeiernden inzwischen mindestens doppelt so hoch ist wie die der realen Messbesucher am Sonntag. Das zeigt ein Vergleich der aktuellen Zuseherzahlen mit der Kirchenstatistik, den die Nachrichtenagentur Kathpress erhoben hat: Besuchten vor der Pandemie zuletzt rund 500.000 Gläubige an einem normalen Sonntag eine Messe, so feiern jetzt regelmäßig über 900.000 via Radio, Fernsehen und Internet den Gottesdienst mit.
Diesen Trend bestätigte auch die Leiterin der ORF-Hauptabteilung "Religion und Ethik multimedial", Barbara Krenn: "Religion und Spiritualität spielt im Leben vieler Österreicherinnen und Österreicher eine wichtige Rolle." Gerade die Corona-Pandemie habe die Fragilität des Lebens und die Begrenztheit des Menschen deutlich vor Augen geführt. Daher habe der ORF mit Beginn des ersten Lockdown im März vergangenen Jahres sofort auf die Bedürfnisse glaubender Menschen reagiert und sein Religions-Angebot ausgebaut.
"Vor allem die Anzahl an Gottesdienstübertragungen im Fernsehen wurde um ein Vielfaches erhöht", unterstrich Krenn: "An jedem Sonn-und Feiertag überträgt der ORF seither nicht nur im Radio, sondern auch im Fernsehen - auf ORF 2 oder ORF III - und via Livestream auf religion.ORF.at einen christlichen Gottesdienst." Zum Vergleich: Vor der Pandemie gab es nur auf ORF 2 regelmäßig Sonntagsgottesdienste, und zwar durchschnittlich einen pro Monat.
Außergewöhnlich hoch waren die Zuseherzahlen und Quoten vor einem Jahr zu Ostern während des Lockdowns, wo keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden konnten. Allein am Ostersonntag feierten damals rund 800.000 via Radio und weitere ca. 700.000 auf den TV-Sendern ORF 2, ServusTV und LT1 die Messe mit. Heuer, wo trotz "Osterruhe" wieder öffentliche Gottesdienste mit erhöhten Corona-Schutzmaßnahmen möglich waren, gab es deutlich weniger, die live dabei waren. Es waren immerhin rund 700.000 via Radio und weitere 135.000 auf ORF 2 und 45.000 auf ServusTV.
Dass neben dem Öffentlich-rechtlichen jetzt mit ServusTV auch ein österreichweiter Privatsender Gottesdienste zuletzt fix im Sonntagsprogramm hat, ist für Österreich ein Novum und eine Folge der Pandemie. Mittlerweile hat sich zur 9 Uhr Sonntagsmesse eine Fernsehgemeinde mit regelmäßig an die 40-50.000 Zusehern gebildet, was dem Salzburger Sender einen Marktanteil von rund 7 bis 8 Prozent bringt. Rund doppelt so viele versammeln sich in der Regel um 9.30 Uhr auf ORF 2 bzw. um 10 Uhr auf ORF III.
Einen traurigen Zuseherrekord in puncto TV-Gottesdienst verzeichnete der ORF zuletzt am 3. November: "Wie sehr Rituale dabei helfen können, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Orientierung in chaotische Situationen zu bringen, das hat in beeindruckender Weise der Gedenkgottesdienst am Tag nach dem verheerenden Terroranschlag in Wien gezeigt", erinnerte Krenn gegenüber Kathpress.
Kardinal Christoph Schönborn hat damals unter strengen Corona-Vorschriften in den Stephansdom eingeladen und gemeinsam mit Vertretern und Vertreterinnen anderer Religionen und der Politik der Opfer gedacht. "Selbstverständlich hat der ORF diesen interreligiösen Gottesdienst live übertragen und so über 650.000 Österreicherinnen und Österreichern die Gelegenheit gegeben, an der Feier teilzuhaben."
Übertragungen finden Sie auf: katholisch.at/gottesdienste