An Auseinandersetzungen und Gewaltakte seien die Menschen in der Region tragischerweise gewöhnt. Die aktuelle Eskalation habe jedoch ein Ausmaß, wie man es in der Altstadt von Jerusalem seit zehn Jahren nicht mehr erlebt habe, so Bugnyar.
An Auseinandersetzungen und Gewaltakte seien die Menschen in der Region tragischerweise gewöhnt. Die aktuelle Eskalation habe jedoch ein Ausmaß, wie man es in der Altstadt von Jerusalem seit zehn Jahren nicht mehr erlebt habe, so Bugnyar.
Österreichischer Priester Markus Bugnyar hofft auf Beruhigung der Lage im Heiligen Land durch politische Bemühungen und Feiertage zum Ramadan-Ende, aber: "Ich sehe ehrlich gesagt im Moment nicht, wie man das wieder einfangen kann".
Voller Sorge angesichts der "gefährlichen Gemengelage" im jüngsten gewaltsamen Ausbruch des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern hat sich der Rektor des Österreichischen Pilger-Hospizes in der Jerusalemer Altstadt, Markus Stephan Bugnyar, geäußert.
An Auseinandersetzungen und Gewaltakte seien die Menschen in der Region tragischerweise gewöhnt. Die aktuelle Eskalation habe jedoch ein Ausmaß, wie man es in der Altstadt von Jerusalem seit zehn Jahren nicht mehr erlebt habe, sagte der seit rund zwei Jahrzehnten in Jerusalem lebende österreichische Priester dem ORF-Radio.
Hoffnung auf eine Beruhigung der Situation gäben zusammen mit politischen Bemühungen möglicherweise die nun am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan anstehenden hohen Feiertage, schilderte Bugynar in der Sendung "Religion aktuell" (Montagabend). Gleichzeitig bereite ihm Sorge, dass die Eskalation von Jerusalem ausgehend auf die Palästinensergebiete übergriff: "Ich sehe ehrlich gesagt im Moment nicht, wie man das wieder einfangen kann."
Dass verschiedene Ursachen zu der aktuellen gefährlichen Eskalation geführt haben, erklärte der Pilger-Hospiz-Rektor auch in einem Interview mit dem Sender "Puls24". Bugnyar verwies dazu unter anderem auf das Zusammenfallen der letzten Tage des Ramadan mit dem Jerusalem-Tag, an dem normalerweise etliche Israelis durch die Altstadt ziehen, um an die Annektierung Ostjerusalems durch Israel im Sechstagekrieg (1967) zu erinnern. "Alleine diese Koinzidenz führt aus sich heraus schon zu einem höheren Konfliktpotenzial hier in der Stadt", erklärte Bugnyar.
Hinzugekommen seien die Demonstrationen rund um die Eigentumsansprüche in manchen Teilen Ost-Jerusalems. Dabei sorgten unter anderem drohende Zwangsräumungen palästinensischer Häuser im Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Jarrah zugunsten jüdischer Siedler für Proteste. Auch die aktuelle politische Situation, etwa mit den im Hintergrund laufenden Gesprächen zu einer neuen israelischen Regierung, müsse man bei der Betrachtung der Lage im Hinterkopf haben, so Bugnyar. Insgesamt habe sich in den letzten Tagen eine "gefährliche Gemengelage aufgebaut", die "aus dem Ruder gelaufen ist".