Der heuer zum elften Mal beschrittene Solidaritätsweg am Dienstag, 15. Juni, steht unter dem Motto "Eintreten statt Ausgrenzen."
Der heuer zum elften Mal beschrittene Solidaritätsweg am Dienstag, 15. Juni, steht unter dem Motto "Eintreten statt Ausgrenzen."
Pfarrnetzwerk Asyl ruft am 15. Juni zum "Eintreten statt Ausgrenzen" auf und gedenkt aller auf der Flucht Verstorbenen. Verkürzte Strecke von Votivpark über Schubhaftzentrum zur Pfarre Breitenfeld.
Als sichtbares Zeichen für die Achtung der Menschenrechte und der Würde geflüchteter Menschen laden Pfarren und religiöse Organisationen im Raum Wien, die sich für Geflüchtete einsetzen, erneut zur "Romaria-Wallfahrt" ein. Der heuer zum elften Mal beschrittene Solidaritätsweg am Dienstag, 15. Juni, steht unter dem Motto "Eintreten statt Ausgrenzen", teilte das Pfarrnetzwerk Asyl in einer Ankündigung mit. Aufgrund der Pandemie wurde eine verkürzte Strecke durch die Wiener Innenstadt gewählt.
Seit 2009 macht die Romaria jährlich - nur im Vorjahr musste Corona-bedingt abgesagt werden - "Gottes Gegenwart dort, wo Menschen nach Leben und Zukunft suchen, bewusst", heißt es seitens der Veranstalter. Viel sei seither geschehen. "Aber bis heute stranden Menschen an den EU-Außengrenzen und werden sich selbst überlassen. Bis heute leben geflüchtete Menschen hier bei uns unter prekären Verhältnissen und in Angst, in Länder abgeschoben zu werden, wo ihnen Gefahr an Leib und Leben droht. Und bis heute sterben Menschen auf der Flucht", so das Pfarrnetzwerk Asyl.
Die Prozession beginnt um 17 Uhr im Votivpark und führt über den Schlesingerplatz zum Schubhaftzentrum, wo eine Mahnwache geplant ist, sowie anschließend zur Pfarre Breitenfeld. Alle Corona-Regeln werde man einhalten und bitte die Teilnehmer, einen Schal mitzunehmen - "um gut Abstand halten zu können, aber trotzdem verbunden zu bleiben", wie es hieß. In der Kirche Breitenfeld endet die Romaria mit einem um 18.30 Uhr beginnenden.
Gedenkgottesdienst für auf der Flucht Verstorbenen.
Unter den drei Hauptthemen des Weges ist zunächst die Situation an den EU-Außengrenzen, kündigte Arpad Paksanszki vom Pfarrnetzwerk Asyl auf Kathpress-Anfrage an. "Die Politik in Österreich trägt dazu bei, dass hier wenig human vorgegangen wird", verwies der Diakon u.a. auf die "Pushbacks" in bosnischen Wäldern um Bihac, wo das Pfarrnetzwerk in der Flüchtlingshilfe engagiert ist. Ebenso wird auch die Situation für Geflüchtete in Österreich angesprochen, die in vielen Fällen von Ungewissheit, Asylinterviews nach dem Muster eines Verhörs und wieder beginnenden Abschiebungen nach unsichere Länder wie Afghanistan gekennzeichnet sei. Auch der Todesfälle von Menschen unterwegs - etwa im Mittelmeer - wird bei der Romaria gedacht.
Das "Pfarrnetzwerk Asyl" besteht aus inzwischen 15 Pfarren, die für geflüchtete Menschen eintreten und gegen Ausgrenzung mit Informationsveranstaltungen und spirituellen Impulsen auftreten. Mitveranstalter der elften Romaria sind außerdem auch die Pfarrcaritas, asylkoordination Österreich, die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien sowie die ökumenische Jugendinitiative "Sonntagsbegegnung". Zahlreiche weitere Organisationen haben bereits ihre Unterstützung und Teilnahme bekundet