Insgesamt nutzte jeder sechste Katholik in der Zeit der Lockdowns Onlinegottesdienste und ähnliches erstmals oder häufiger.
Insgesamt nutzte jeder sechste Katholik in der Zeit der Lockdowns Onlinegottesdienste und ähnliches erstmals oder häufiger.
Ausgefallene Präsenz-Veranstaltungen haben kirchennahe Katholiken dazu bewegt ins Netz umzusteigen.
Während des ersten Corona-Lockdowns haben laut einer Studie die digitalen Angebote der katholischen Kirche vor allem kirchennahe Menschen erreicht. Insgesamt nutzte jeder sechste Katholik in dieser Zeit Onlinegottesdienste und ähnliches erstmals oder häufiger, wie der am Mittwoch, 7. Juli 2021, veröffentliche neue MDG-Trendmonitor zur kirchlichen Medienarbeit in Deutschland herausstellte.
Ausgefallene Präsenz-Veranstaltungen hätten eher die kirchennahen Katholiken dazu bewegt ins Netz umzusteigen. Unter diesen aktiven Nutzern sind demnach besonders oft Katholiken und Katholikinnen aus dem konservativ-etablierten, dem traditionellen und dem sozialökologischen Milieu vertreten. Neue Zielgruppen seien dagegen weniger mit den digitalen Angeboten erreicht worden.
Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, würdigte bei der Vorstellung "die gelebte Flexibilität und Kreativität der Medienarbeit während der Corona-Krise". In kürzester Zeit seien in den Pfarreien und Bistümern neue digitale Angebote geschaffen worden. Sie hätten ermöglicht, weiterhin gemeinsam Gottesdienst zu feiern und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. "Reflexion und Analyse dieser liturgischen Angebote in den digitalen Medien haben gerade begonnen", betonte der Bischof von Rottenburg-Stuttgart.
Laut Befragung ist bereits erkennbar, dass internetaffinere Katholiken die digitalen Angebote der Kirche auch in Zukunft nutzen wollen. Die katholische Unternehmensberatung MDG betonte, dass hier die Möglichkeit liege, diese Gruppe mit Hilfe von gezielten Strategien anzusprechen.
Der MDG-Trendmonitor ist eine Trendstudie, die seit 1999 zum vierten Mal erarbeitet wurde. Im Sommer 2020 wurden für die Neuauflage 1.690 Katholiken ab 14 Jahren repräsentativ befragt. Die Studie wurde den Angaben zufolge vom Institut für Demoskopie Allensbach und der Sinus Markt- und Sozialforschung im Auftrag der MDG Medien-Dienstleistung GmbH mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt.
Erstmals sei die Studie auch um Kommentare und Einschätzungen von Autorinnen und Autoren aus pastoraltheologischer, religionssoziologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive ergänzt worden, hieß es. Im Fokus der Trendstudie standen demnach digitale Angebote. Die Studie, die die Kommunikation und Kommunikationsmittel der Katholiken untersucht, sei ein zentraler Baustein für die Entwicklung und Umsetzung von Kommunikations- und Medienkonzepten.