Integration bleibt ein langwieriger, mühevoller und schwieriger Weg, der viel Geduld braucht, von allen Seiten. Der Papst hat in Košice ein wichtiges Zeichen gesetzt: Es geht nur ohne Vorurteil.
Integration bleibt ein langwieriger, mühevoller und schwieriger Weg, der viel Geduld braucht, von allen Seiten. Der Papst hat in Košice ein wichtiges Zeichen gesetzt: Es geht nur ohne Vorurteil.
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung HEUTE am 17.9.2021
Am Rand der slowakischen Stadt Košice liegt die Plattenbausiedlung Luník IX. In diesem Ghetto leben ungefähr 5.000 Roma auf engstem Raum. Zerbrochene Fensterscheiben, Berge von Müll, Unrat, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität, extreme Armut, Verwahrlosung und Trostlosigkeit – ein Problemviertel, das nicht gerne hergezeigt wird. Genau diesen Ort hat Papst Franziskus am Dienstag bei seiner dreitägigen Slowakei-Reise aufgesucht. Jubel und Tanz, Neugier und Begeisterung haben ihn dort erwartet. Sie täuschen nicht hinweg über die Armut, die schwierige Situation der Roma in der Slowakei.
Was bewirkt der Besuch des Papstes in diesem Elendsviertel? An der großen Not der Menschen wird sich so schnell nichts ändern. Integration bleibt ein langwieriger, mühevoller und schwieriger Weg, der viel Geduld braucht, von allen Seiten. War also alles vergeblich? Eines ist sicher: Der Papst schaut nicht weg wie viele andere. Er geht zu den Ärmsten der Armen, begegnet ihnen mit Respekt. Und er macht ihnen Mut: „Ihr seid im Herzen der Kirche“, ein Teil der Menschheitsfamilie. Damit hat der Papst ein wichtiges Zeichen gesetzt: Es geht nur ohne Vorurteil.