Das Gedenken in Wien stellt den Höhepunkt der jährlich veranstalteten Gedenkreihe "Mechaye Hametim" mit zahlreichen weiteren kulturellen, historischen und religiösen Aktionen dar.
Das Gedenken in Wien stellt den Höhepunkt der jährlich veranstalteten Gedenkreihe "Mechaye Hametim" mit zahlreichen weiteren kulturellen, historischen und religiösen Aktionen dar.
Gedenkgottesdienst "Mechaye Hametim" in der Wiener Ruprechtskirche und interreligiöses Kaddisch-Gebet in der Salzburger Kollegienkirche.
Am 83. Jahrestag der NS-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung vom 9. November 1938 finden in mehreren Orten Österreichs christlich-jüdische Gedenkfeiern statt.
In Wien beginnt um 19 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Ruprechtskirche mit Gedenkworten der katholischen Theologin Regina Polak und anschließendem Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz. Ebenso gibt es auch in Salzburg um 18 Uhr eine Gedenkfeier auf dem Alten Markt und anschließend um 19 Uhr ein jüdisches Kaddisch-Gebet in der Kollegienkirche.
Das Gedenken in Wien stellt den Höhepunkt der jährlich veranstalteten Gedenkreihe "Mechaye Hametim" mit zahlreichen weiteren kulturellen, historischen und religiösen Aktionen dar. Der Schauplatz der Ruprechtskirche verweist auf das einst in unmittelbarer Nähe befindliche Gestapo-Hauptquartier am Morzinplatz sowie auch auf die benachbarte Jüdische Synagoge. Die Gemeinde will durch ihr Engagement in der Geschichtsaufarbeitung und im Erinnern beitragen, auch für aktuelle Ausgrenzungen zu sensibilisieren.
Beim gleichzeitigen Kaddisch-Gedenken in der Salzburger Kollegienkirche werden Vertreterinnen und Vertreter des religiösen und zivilen Lebens erwartet. Auf dem Programm stehen Musik des Ensemble BachWerkVokal Salzburg unter der Leitung von Gordon Safari und eine Lesung der Wiener Schauspielerin Dagmar Schwarz, Enkelin des Shoah-Opfers Walter Schwarz, teilte die Salzburger Erzdiözese mit.
Der Kaddisch ist eines der ältesten und bekanntesten Gebete des Judentums. Gemeinhin gilt es als Totengebet, doch ist es genau genommen ein Lobpreis auf die Größe Gottes, der im Lauf der Geschichte mit dem Trauergedenken an Verstorbene gleichgesetzt wurde, zumal der Betende dabei Gott stellvertretend für die Toten preist. Solange man den Kaddisch für eine Person betet, ist sie nicht vergessen, besagt ein jüdisches Sprichwort.
In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 wurden im gesamten deutschen Machtbereich Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte sowie Wohnungen zerstört und verwüstet. Zahlreiche Juden wurden bei den Pogromen getötet oder verletzt. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört, 6.547 Juden inhaftiert und knapp 4.000 von diesen in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Auch in Salzburg wurden die Synagoge und mehrere Geschäfte verwüstet und Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Die Nationalsozialisten, die diesem Tag als "Reichskristallnacht" bezeichneten, radikalisierten mit dem Novemberpogrom die Vertreibung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung.