Coudenhove-Kalergi: „Die Kirche ist ein Minderheitenprogramm, aber sie hat es mit der ganzen Welt zu tun!“
Coudenhove-Kalergi: „Die Kirche ist ein Minderheitenprogramm, aber sie hat es mit der ganzen Welt zu tun!“
Barbara Coudenhouve-Kalergi und Sr. Christine Rod bei Fachtagung für Pfarrgemeinderatsvorsitzende und ihre StellvertrerInnen aus dem Vikariat Stadt.
Es war die letzte Präsenzveranstaltung, die im Kardinal-König-Haus vor dem Lockdown noch stattfinden durfte: am Samstag, 20. November trafen sich unter ca. 60 Vorsitzende und Stellvertretenden PGR-Vorsitzende zu einem vom Fachausschuss PGR des Vikariats organisierten Fachtag.
Zwei prominente Referentinnen regten mit ihren Impulsen zu Diskussion und Nachdenken an: Barbara Coudenhouve-Kalergi zeichnete unter der Überschrift „SOS katholische Kirche“ ein realistisches Bild der Situation der Kirche: „Die Kirche ist ein Minderheitenprogramm, aber sie hat es mit der ganzen Welt zu tun!“ Im Alltag verliert die Kirche immer mehr an Bedeutung, und über eine kleine katholische „Blase“ hinaus interessiert kaum jemanden, was sich in der Kirche so tut.
Ein Beleg dafür ist, dass das Medien- und Öffentlichkeitsinteresse zu Zeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Wiener Diözesansynode enorm war, das Interesse für den derzeitigen synodalen Prozess ist aber verschwindend klein.
Aber Bilder wie die von Papst Franziskus auf Lampedusa oder des Gedenkgottesdienstes nach dem Attentat am 2. 11. 2020 im Stephansdom gehen doch um die Welt – und werden wahrgenommen.
Sr. Christine Rod MC, die Generalsekretärin der österreichischen Ordenskonferenz, nahm in ihrem Referat dann konkret die Synode in den Blick:
Syn-hodos heißt gemeinsam auf dem Weg sein. Auf diesem Weg stellt sich die Frage: Kommen wir miteinander über relevante Themen ins Gespräch? Nicht nur im Rahmen der Synode, sondern auch jahraus jahrein im Zusammenleben als Gemeinde, als Pfarrgemeinderat und sind das, worüber wir reden, wirklich Themen, die uns selber betreffen und bewegen?
Synode ist also kein Kirchenparlament, sondern ein spiritueller Prozess des Hinhörens auf das eigene Leben, auf Kontexte, auf die Stimme Gottes.
Und der Synodenrat nennt auch die, die besonders gut hören – und auf die daher besonders gut und wichtig zu hören ist: Kinder und Jugendliche, Arme und Frauen.