Sorge bereitet dem Bundespräsidenten die "deutliche Erhöhung des Aggressions- und Frustrationspegels" bei Teilen der Bevölkerung.
Sorge bereitet dem Bundespräsidenten die "deutliche Erhöhung des Aggressions- und Frustrationspegels" bei Teilen der Bevölkerung.
Bundespräsident verbindet Besuch im Dom mit neuerlichem Appell an die Bevölkerung, sich gegen Covid impfen zu lassen.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn haben am Donnerstag die Impfstraße im Stephansdom besucht. Der Bundespräsident verband den Besuch mit einem neuerlichen Aufruf an die Bevölkerung, sich gegen Covid impfen zu lassen. Ausdrücklich dankte er dem Malteser Hospitaldienst und den Johannitern, die die Impfstraße in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und der Dompfarre betreiben.
"Ich bin schon drei Mal geimpft, aber wenn ich es nicht wäre, dann würde ich hierherkommen, in dieses Haus. Es hat eine so würdevolle Atmosphäre, da wartet man auch gerne ein wenig", so Van der Bellen. Er hoffe sehr, dass weiterhin viele Menschen das Angebot einer Impfung im Dom wahrnehmen. Die Pandemie sei leider immer noch nicht vorbei, "aber wir werden auch damit fertig und wir werden diese Krise meistern", sagte Van der Bellen weiter.
Sorge bereitet dem Bundespräsidenten die "deutliche Erhöhung des Aggressions- und Frustrationspegels" bei Teilen der Bevölkerung. Er wolle deshalb auch nachdrücklich zu mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt aufrufen. Dazu könnten auch die Kirchen und Religionen einen wichtigen Beitrag leisten. Der Lokalaugenschein im Stephansdom fand im Rahmen des traditionellen vorweihnachtlichen Besuchs des Bundespräsidenten beim Wiener Erzbischof statt.
Dompfarrer Toni Faber bezeichnete den Besuch Van der Bellens und Schönborns in der Impfstraße in der Barbarakapelle als Zeichen "ganz großer Wertschätzung" für die Arbeit, die dort geleistet wird. Schon mehr als 26.000 Impfwillige hätten dort die erste, zweite oder dritte Impfung erhalten.
Die von mancher Seite geäußerte Kritik, dass der Dom durch das Impfen entweiht wird, wies Faber einmal mehr zurück. Die Kirche werde nicht profanisiert, ganz im Gegenteil: "Ich habe hunderte Dankschriften von Menschen erhalten, die die Zeit des Wartens und Ruhens nach der Impfung für das Gebet, das Lauschen der Orgel oder die Mitfeier der Messe nutzen." Viel Menschen würden gerade wegen der auch spirituell so besonderen Atmosphäre zum Impfen in den Dom kommen. Und er freue sich über jeden und jede, die dieses Angebot annehmen, betonte Faber.
Die Impfstraße werde auf jeden Fall bis Ende Dezember offen sein, so Faber. Nachsatz: "Ich denke, es wäre gut und sinnvoll, dieses Angebot auch noch länger bereitzustellen."