Donnerstag 25. April 2024
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Pfarrgemeinderatswahl 2012: Weitgehend stabile Beteiligung

(19.03.2012) Erneut eine hohe Frauenquote in allen Diözesen. Das Durchschnittsalter der Kandidaten liegt unter 50 Jahren. Kardinal Schönborn dankt allen Kandidaten und Mitwirkenden.

Auch wenn die Endergebnisse der Pfarrgemeinderatswahl 2012 in den österreichischen Diözesen erst am Dienstag, 20. März 2012, vorliegen werden - ein Trend geht aus den vorläufigen Daten hervor: Die Wahlbeteiligung der Katholikinnen und Katholiken ist stabil, sie liegt meist zwischen 20 und 25 Prozent und ist damit höher als der durchschnittliche Gottesdienstbesuch. "Ausreißer" sind die ländlich geprägte Diözese Eisenstadt mit fast einem Drittel und der großstädtische Bereich der Wiener Erzdiözese mit etwas mehr als zehn Prozent.

 

Dank an alle Mitwirkende

Kardinal Christoph Schönborn richtete in einer Grußadresse ein Wort des Dankes an alle Kandidatinnen und Kandidaten sowie an alle, die zum Gelingen der PGR-Wahlen beigetragen haben. Ermutigung und der Freude sprach er allen zu, die in den kommenden fünf Jahren "für Christus Zeugnis geben und im Pfarrgemeinderat Mitverantwortung übernehmen".

Weitere Trends des großen österreichweiten Wahlwochenendes unter dem Motto "Gut, dass es die Pfarre gibt": In fast allen Diözesen liegt der Anteil an "Neueinsteigern" im Pfarrgemeinderat bei etwa 50 Prozent - für Impulse durch neue Personen und Ideen sollte also gesorgt sein. Dabei spielen die Katholikinnen wie schon beim letzten Urnengang vor fünf Jahren eine wichtige Rolle: Der Frauenanteil in den Pfarrgemeinderäten liegt durchwegs bei deutlich mehr als 50 Prozent und erhöht sich gegenüber 2007 sogar noch. Spitzenreiter sind hier die Diözesen Feldkirch und Salzburg mit einer "Frauenquote" von 63 und 59 Prozent. In allen Diözesen liegt das Durchschnittsalter der PGRs unter 50 Jahre.

Die Österreichische Bischofskonferenz setzt sich bei ihrer am Montag in Tainach/Tinje (Kärnten) beginnenden Frühjahrszusammenkunft auch mit den Ergebnissen der PGR-Wahlen auseinander.

Detailergebnisse:

Erzdiözese Wien

In einer Bilanz aus Wien wird "das herausragende positive Ergebnis" hervorgehoben, dass in der Erzdiözese - insbesondere auch im Vikariat Wien Stadt - die Wahlbeteiligung gegenüber den Wahlen von 2007 nahezu gleich geblieben ist. Im Anschluss an die Diözesanversammlungen im Rahmen des Erneuerungsprozesses "Apostelgeschichte 2010" habe es konkrete Ansätze einer Strukturreform gegeben, "die in vielen Pfarren Unsicherheit auslöste". Das Wahlergebnis zeige, dass den Menschen an einer guten Zukunft ihrer Pfarre liegt, heißt es in einer Aussendung.

Insgesamt gibt es in Wien 4.487 neu gewählte Pfarrgemeinderäte, 54 Prozent davon sind Frauen, 42 Prozent neu im PGR. Die Wahlbeteiligung in Österreichs größter Diözese sank gegenüber 2007 leicht von 11,6 auf 10,4 Prozentpunkte.

Die Wahlergebnisse im Detail

Erzdiözese Salzburg

In Österreichs zweiter Erzdiözese, in Salzburg, wurden 20 Prozent Wahlbeteiligung verzeichnet. "Die Wahlergebnisse sind im Vergleich zu 2007 ziemlich stabil", sagte Wolfgang Müller, Pfarrgemeinderatsreferent im Seelsorgeamt und zugleich Sprecher der PGR-Verantwortlichen in den österreichischen Diözesen. "In vielen Pfarren scheint ein Generationenwechsel gelungen zu sein", so Müller. 53 Prozent sind neue Mitglieder im PGR, der Frauenanteil stieg in Salzburg auf knapp 60 Prozent.

Müller registrierte auch einen niedrigeren Altersdurchschnitt bei den Gewählten als zuletzt. In den Pfarren Lend und Aschau zum Beispiel sind die PGR-Mitglieder durchschnittlich 35 Jahre, in Auffach 37 und in Aurach 38 Jahre alt. Fast zehn Prozent aller Salzburger Pfarrgemeinderäte sind jünger als 30 Jahre alt.

Diözese Graz-Seckau

Auch in der Diözese Graz-Seckau blieb die durchschnittliche Wahlbeteiligung konstant bei 22 Prozent. Rekordbeteiligungen von bis zu zwei Drittel der Katholiken gab es in den Pfarren Mönichwald und Waldbach im steirischen Wechselland. Auffallend auch die Pfarre Bad Aussee: Hier stieg die Beteiligung um satte zehn Prozent an.

Bis Montagmorgen wurden 5.098 Personen als neue Pfarrgemeinderäte im Bischöflichen Pastoralamt in Graz gemeldet. Fast 60 Prozent sind Frauen, 56 Prozent sind erstmals in dem mitverantwortlichen Leitungsgremium der Pfarre vertreten.

Diözese Linz

Im Pfarrgemeinderatswahl-Büro der Diözese Linz wurde eine Wahlbeteiligung von einem Viertel aller berechtigten Katholiken verzeichnet. Der Frauenanteil in den Pfarrgemeinderäten stieg im Vergleich zu 2007 um etwa drei Prozent auf 55 Prozent. Knapp die Hälfte der Pfarrgemeinderäte wurde neu gewählt.

Das Ergebnis der stabil hohen Wahlbeteiligung zeige die Bedeutung der Mitverantwortung in der Kirche am Ort, heißt es in einer Aussendung der Diözese Linz. "Das ist ein starkes Zeichen, dass Menschen die Kirche am Ort mittragen", freute sich Pastoralamtsdirektor Wilhelm Vieböck.

Diözese St. Pölten

Auch in der Diözese St. Pölten konnte man das Ergebnis der Pfarrgemeinderatswahl von 2007 fast halten. Die Wahlbeteiligung betrug 25 Prozent (27,5 Prozent), das Durchschnittsalter der Gewählten beträgt vergleichsweise junge 43 Jahre. Der Frauenanteil in der Diözese St. Pölten liegt mit 54 Prozent im Österreichschnitt.

Diözese Eisenstadt

Besonders hoch ist die Wahlbeteiligung traditionell in der Diözese Eisenstadt: Auch diesmal schritten fast ein Drittel aller wahlberechtigten burgenländischen Katholiken zur Urne. Der Frauenanteil stieg leicht auf 53 Prozent, der Anteil an neuen Pfarrgemeinderäten liegt bei 35 Prozent.

Diözese Gurk-Klagenfurt

Jeder Fünfte hat in der Diözese Gurk-Klagenfurt gewählt, knapp ein Drittel aller Gewählten übernimmt zum ersten Mal Verantwortung als gewähltes Mitglied, zwei Drittel sind eine zweite oder noch mehr Perioden im Einsatz für ihre Pfarre. Der Frauenanteil bei den Kärntner Pfarrgemeinderäten ist "signifikant gestiegen", meldete die Diözese. Lag die "Frauenquote" bei der letzten Wahl 2007 bei knapp über der Hälfte, beträgt sie nun 54 Prozent.

Diözese Innsbruck

"Ein erfreuliches Ergebnis" und "viel frischen Wind" vermeldete die Diözese Innsbruck nach der PGR-Wahl am Sonntag: Die Wahlbeteiligung lag bei rund 20 Prozent und damit im Schnitt von 2007. Das Durchschnittsalter der Gewählten liegt bei 41 Jahren und somit im Österreichvergleich sehr niedrig. Der Anteil der gewählten Männer liegt bei 45 Prozent, jener der Frauen bei 55 Prozent.

Eine Steigerung ergibt sich für die Diözese Innsbruck bei den neu Gewählten: 57 Prozent der neuen Pfarrgemeinderatsmitglieder sind das erste Mal in diesem Gremium vertreten.

Bischof Manfred Scheuer richtete noch vor dem Endergebnis seinen Dank an die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter: "Ein Vergelt's Gott allen, die in den nächsten Jahren das Leben in unseren Pfarrgemeinden mitgestalten werden."

Diözese Feldkirch

Die vorläufigen Zahlen aus der Diözese Feldkirch sprechen von 13 Prozent Wahlbeteiligung, am stärksten war sie in der Pfarre Blons mit 48 Prozent. Das Durchschnittsalter der neuen PGR-Mitglieder ist 46 Jahre, das Geschlechterverhältnis spricht so eindeutig wie sonst nirgendwo in Österreich für die Frauen: Sie bilden mit 63 Prozent fast eine Zweidrittelmehrheit in den Pfarrgemeinderäten.

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