Papst Franziskus hat seine viertägige Myanmar-Reise am Donnerstagfrüh, 30. November 2017 mit einer Messe für junge Menschen beendet.
Papst Franziskus hat seine viertägige Myanmar-Reise am Donnerstagfrüh, 30. November 2017 mit einer Messe für junge Menschen beendet.
Papst reist zum zweiten Teil seiner Asien-Visite weiter nach Bangladesch.
Papst Franziskus hat seine viertägige Myanmar-Reise am Donnerstagfrüh, 30. November 2017 mit einer Messe für junge Menschen beendet. In seiner Predigt in der Marienkathedrale von Rangun stärkte er der katholischen Minderheit und besonders den Jugendlichen in dem südostasiatischen Land den Rücken: Diese seien "Zeichen des Glaubens an Jesus Christus, der uns nie endende Freude und Hoffnung bringt", sagte der Papst. Die Jugendlichen könnten ihrerseits Hoffnung sein für ihr Land, die Welt und die katholische Kirche. "Das Evangelium wächst immer aus kleinen Wurzeln", betonte Franziskus im buddhistisch geprägten Myanmar.
Der Papst forderte die Jugendlichen auf, sich auch von Ungerechtigkeit, Elend und Armut nicht entmutigen zu lassen. Neben Nächstenliebe, Gebet und Solidarität brauche es leidenschaftlichen Einsatz für Menschenrechte und Gerechtigkeit, sagte Franziskus vor rund 5.000 Gottesdienstteilnehmern. Die meisten von ihnen standen vor der Marienkathedrale, wohin die Messe über Großbildschirme übertragen wurde. Die Jugendlichen, einige aus Kambodscha, Indonesien und Vietnam, warteten seit 6.00 Uhr früh Ortszeit; der Gottesdienst begann um 10:15 Uhr. In die Kirche selbst waren rund 1.500 ausgewählte Mitglieder verschiedener Volksgruppen in Trachten eingeladen worden.
Franziskus ermutigte die junge Leute dazu, den Glauben zu bezeugen und sich in der Gesellschaft zu engagieren: "Ich will, dass ihr ruft - aber nicht mit dem Mund - sondern mit eurem Leben, mit dem Herzen, so dass ihr Zeichen der Hoffnung seid für die Mutlosen, eine ausgestreckte Hand für den, der krank ist, ein einladendes Lächeln für den, der fremd ist, eine Stütze für den, der alleine ist". Bei allem aber, so Franziskus, "seid mutig, seid großzügig und vor allem voller Freude!"
Franziskus hielt seine Predigt auf Italienisch, sie wurde abschnittsweise in die Landessprache übersetzt. Sechs Volksgruppen des Landes trugen die Fürbitten in ihrer jeweiligen Sprache vor. Eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst war der Papst unter Glockengeläut und Jubel der Jugendlichen in einem Papamobil über das Gelände rund um die Kirche gefahren.
Bereits am Abend zuvor hatte der Papst in einer Begegnung mit den Bischöfen von Myanmar die Rolle der jungen Menschen für die Kirche betont.
Nach der Messe begab Franziskus sich zum Flughafen von Rangun, von wo aus er zum zweiten Teil seiner Asienreise ins benachbarte Bangladesch startet. In der Hauptstadt Dhaka stehen nach der offiziellen Willkommenszeremonie auf dem Internationalen Flughafen am Nachmittag (Ortszeit) ein Besuch der nationalen Gedenkstätte in Sabhar für die Märtyrer des Unabhängigkeitskriegs 1971, eine Ehrung des "Vaters der Nation" Mujibur Rahman (1920-1975) im Bangabandhu Memorial Museum mit Eintrag ins Goldene Buch sowie ein Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Abdul Hamid auf dem Programm.
Seine erste Rede in Bangladesch hält Franziskus am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Begegnung mit Vertretern der Regierung, des öffentlichen Lebens und dem diplomatischen Korps im Präsidentenhaus.
Freitagfrüh besucht ihn Premierministerin Hasina Wajed in der Vatikanbotschaft. Franziskus feiert an diesem Tag außerdem unter freiem Himmel eine Messe mit Priesterweihe und lädt zu einem interreligiösen und ökumenischen Friedenstreffen in das Erzbischöfliche Palais in Dhaka ein. Dort halten fünf Delegationen kurze Statements; Vatikanangaben zufolge soll auch eine kleine Gruppe Rohingya aus Bangladesch anwesend sein.
Zum Abschluss des Besuchs in Dhaka, wo bereits die Päpste Paul VI. (1970) und Johannes Paul II. (1986) zu Gast waren, stehen am 2. Dezember Begegnungen mit Klerikern und Ordensleuten sowie mit Jugendlichen auf dem Programm. In privater Form will der Papst auch ein Heim Mutter Teresas besuchen, das sich vor allem um Straßenkinder in einem Elendsviertel kümmert. Am späten Abend vor dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember wird Franziskus in Rom zurückerwartet.
Im muslimisch geprägten Bangladesch leben unter 159 Millionen Einwohnern laut Kirchenangaben 375.000 Katholiken, also 0,24 Prozent der Bevölkerung.