Das Päpstliche Mediendikasterium hat einen neuen Chef: Es ist der bisherige Leiter des Fernsehsenders der italienischen Bischofskonferenz, Paolo Ruffini. Zum ersten Mal wird damit ein Laie Präfekt einer großen Vatikanbehörde.
Das Päpstliche Mediendikasterium hat einen neuen Chef: Es ist der bisherige Leiter des Fernsehsenders der italienischen Bischofskonferenz, Paolo Ruffini. Zum ersten Mal wird damit ein Laie Präfekt einer großen Vatikanbehörde.
In der zentralen Medienstelle sind seit 2015 die bisher selbstständigen vatikanischen Medien zusammengeführt.
Zum neuen Leiter der vatikanischen Medienbehörde hat Papst Franziskus den bisherigen Chef des katholischen Fernsehsenders "TV2000", Paolo Ruffini, ernannt. Das gab der Vatikan am Donnerstag, 5. Juli 2018 bekannt. Der 61-jährige Ruffini wird damit der erste Präfekt einer Kurienbehörde, der kein Priester ist. Im "Dikasterium für Kommunikation" folgt er Dario Vigano nach, der im März zurückgetreten war. Damit hatte Vigano die Konsequenz gezogen aus der selektiven Veröffentlichung eines privaten Briefes des emeritierten Papstes Benedikt XVI. an ihn anlässlich einer Schriftenreihe über Franziskus.
Paolo Ruffini studierte Jura und ist ausgebildeter Journalist. Seit 2014 leitete er zuletzt mit dem Journalisten Lucio Brunelli den Sender "TV2000" der Italienischen Bischofskonferenz (CEI). Dort kümmerte er sich vor allem um die administrative Leitung. Davor war Ruffini nach Stationen bei den großen Tageszeitungen "Il Mattino", "Il Messaggero" und dem staatlichen Fernseh- und Radiosender "Rai 3" für den privaten Fernsehsender "La7" tätig gewesen.
Seit dem Rücktritt Viganos hatte übergangsweise der Sekretär des Mediensekretariats, Lucio Adrian Ruiz, die Behörde geleitet. Ende verfügte der Papst, dass das päpstliche Mediensekretariat in "Dikasterium für Kommunikation" umbenannt wird. Zweck scheint eine formale Angleichung an die Bezeichnung anderer Vatikanbehörden im Zuge der laufenden Kurienreform zu sein, ohne dass damit eine Auf- oder Abwertung verbunden wäre.
In der zentralen Medienstelle sind seit 2015 die bisher selbstständigen vatikanischen Medien zusammengeführt. Unter den Labels "Vatican News" und "Vatican Media" organisiert sie die Verbreitung von Informationen über Papst und Kirche sowie von Bild- und Tonmaterial. Als letzter Teil der Medienreform stehen noch die Integration der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" und der Vatikanischen Druckhauses in das Dikasterium aus.