Papst Franziskus hat am Jahresbeginn zu Vertrauen und Zärtlichkeit aufgerufen. Die Welt sei ganz vernetzt, aber scheine immer uneiniger zu werden, sagte er in seiner Neujahrspredigt am Dienstag, 1. Jänner 2019 im Petersdom.
Papst Franziskus hat am Jahresbeginn zu Vertrauen und Zärtlichkeit aufgerufen. Die Welt sei ganz vernetzt, aber scheine immer uneiniger zu werden, sagte er in seiner Neujahrspredigt am Dienstag, 1. Jänner 2019 im Petersdom.
Franziskus: Kirche müsse "Wohnung des lebendigen Gottes" sein, sonst gleiche sie einem "Museum der Vergangenheit".
Papst Franziskus hat am Jahresbeginn zu Vertrauen und Zärtlichkeit aufgerufen. Die Welt sei ganz vernetzt, aber scheine immer uneiniger zu werden, sagte er in seiner Neujahrspredigt am Dienstag, 1. Jänner 2019 im Petersdom. Gegen Einsamkeit und Zersplitterung helfe ein mütterlicher Blick. Auch Christen sollten sich über ihre jeweiligen Grenzen und Ausrichtungen hinweg annehmen. In der Kirche zähle Einheit mehr als Verschiedenheit, so der Papst in dem Gottesdienst.
Franziskus bat "um die Gnade des Staunens vor dem Gott der Überraschungen". Ohne Staunen werde das Leben ebenso wie der Glaube grau und eintönig. Auch die Kirche müsse immer neu das Staunen darüber lernen, "Wohnung des lebendigen Gottes" zu sein. Andernfalls gleiche sie leicht einem "Museum der Vergangenheit".
Eine Welt, die ohne mütterlichen Blick in die Zukunft schaue, sei kurzsichtig, sagte der Papst. "Selbst wenn sie den Profit mehrt, wird sie es nicht verstehen, in den Menschen Söhne und Töchter zu sehen. Es wird Gewinne geben, aber sie werden nicht allen zukommen. Wir werden im selben Haus wohnen, aber nicht als Geschwister", so Franziskus. "Die menschliche Familie gründet auf den Müttern. Eine Welt, in der die mütterliche Zärtlichkeit auf ein schlichtes Gefühl beschränkt wird, mag reich an Gütern sein, aber nicht an Zukunft."
Der Papst beklagte weiter eine Orientierungslosigkeit in der Gesellschaft. Viele wähnten sich frei und würden zu Sklaven. Die katholischen Gläubigen mahnte Franziskus, sich von der Gottesmutter Maria "an der Hand nehmen" zu lassen. "Gott ist nicht ohne Mutter ausgekommen: Umso mehr haben wir sie nötig", sagte er.
Die katholische Kirche begeht den 1. Januar als Hochfest der Gottesmutter Maria und seit 1968 zugleich als Weltfriedenstag. An der Festmesse im Petersdom nahmen auch einige Sternsinger aus der Wiener Pfarre Maria-Drei-Kirchen und aus der deutschen Diözese Osnabrück in den traditionellen Gewändern der Heiligen Drei Könige teil.