Papst Franziskus hat zum Einsatz gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten in militärischen Konflikten aufgerufen.
Papst Franziskus hat zum Einsatz gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten in militärischen Konflikten aufgerufen.
Franziskus auf Twitter: Praxis stoppen, die Kinder ihrer Kindheit beraubt und zum Kampf im Krieg zwingt. Vor genau 17 Jahren, am 12. Februar 2002, war das Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten in Kraft getreten.
Papst Franziskus hat zum Einsatz gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten in militärischen Konflikten aufgerufen. "Tausende Kinder werden ihrer Kindheit beraubt, weil sie im Krieg zum Kampf gezwungen werden. Stoppen wir dieses abscheuliche Verbrechen", twitterte der Pontifex am Dienstag, 12. Februar 2019 an seine derzeit 48,1 Millionen Follower der verschiedenen Sprachausgaben seines Twitter-Accounts.
Mit dem Hashtag #ChildrenNotSoldiers machte der Papst auf den Weltaktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldaten aufmerksam. Vor genau 17 Jahren, am 12. Februar 2002, war das Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten in Kraft getreten - als Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention. 168 Staaten sind bislang beigetreten.
Schätzungen zufolge werden derzeit bis zu 250.000 Kindersoldaten in mindestens 19 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas in den bewaffneten Kampf geschickt. Rund 50 Armeen und bewaffnete Gruppen rekrutierten nachweislich Kinder, hieß es seitens des deutschen Bündnisses Kindersoldaten, dem u.a. das UN-Kinderhilfswerk Unicef, Terre des hommes oder auch die Friedensbewegung Pax Christi angehören. Etwa 65.000 Kindersoldaten konnten in den vergangenen zehn Jahren befreit werden.
Von Afghanistan bis zur Zentralafrikanischen Republik würden Mädchen und Buben von Streitkräften und bewaffneten Gruppen rekrutiert, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef, das am Dienstag den Bericht "No Choice; It takes a world to end the use of child soldiers" veröffentlicht hatte. Dabei würden Kinder zum Kämpfen, aber auch als Späher oder zum Überbringen von Nachrichten und für Hilfstätigkeiten wie Kochen eingesetzt. Manche Mädchen würden mit Kämpfern zwangsverheiratet, und Mädchen ebenso wie Jungen sexuell missbraucht. Die Erlebnisse seien traumatisch. In extremen Fällen würden Kinder gezwungen, als "lebende Schutzschilde" zu agieren oder sich auf belebten Plätzen selbst in die Luft zu sprengen.
Die Unicef hatte in ihrer Studie auch aufgezeigt, dass meist viele Faktoren zusammenspielen, bevor sich ein Kind einer bewaffneten Gruppe anschließt: Kein Zugang zu Bildung, Armut, Mangel an lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung, anhaltende Unsicherheit und Vertreibung, Erwartungsdruck der Gemeinschaft, Zerrüttung der Familie oder Rachegedanken sind oft in verschiedenen Kombinationen beteiligt, unterschiedlich je nach Kontext, Kind, Alter und Geschlecht.
Allerdings würden Minderjährige auch in Deutschland, Großbritannien und den USA rekrutiert, so das Hilfsbündnis Kindersoldaten weiter. Die drei Länder schwächten damit aufgrund ihrer Vorbildfunktion internationale Standards, würden doch andere Länder zur Rechtfertigung auf diese drei Länder verweisen, sagte Bündnis-Sprecher Ralf Willinger. Drei von vier Staaten verzichteten auf minderjährige Soldaten.