Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 27. März 2019.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 27. März 2019.
Franziskus mahnt in Audienzkatechese zu Hilfe für Hungernde. Papst besucht im September Mosambik.
In den Vatikanischen Gärten wird am Donnerstag, 28. März 2019 eine Eiche aus den polnischen Wäldern gepflanzt, die "ein Zeichen für die starken und lebendigen Verbindungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Polen" sein soll: Das kündigte Papst Franziskus am Mittwoch, 27. März bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz an.
Das Datum erinnere, dass der Heilige Stuhl am 30. März 1919 "die freie Republik Polen anerkannt hat", so der Papst. An diesem Tag seien die nach der Teilung Polens unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder hergestellt worden.
Der Baum sei aber auch ein Symbol für Polens Engagement für den Schutz der natürlichen Umwelt und des Klimas, so Franziskus im Blick auf die Klimakonferenz von Kattowitz im Dezember 2018. "Wir danken Gott für das Geschenk der Freiheit und beten, dass dieses Geschenk immer für das geistige, kulturelle und soziale Wachstum Ihres Volkes und für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen verwendet wird. Gott segne Euch", wandte sich der Papst an die polnischen Pilger auf dem Petersplatz.
In seiner Audienzkatechese rief Franziskus zur Hilfe für Hungernde weltweit und nahm dabei besonders Christen in die Pflicht. Die Vaterunser-Bitte um das tägliche Brot sei zugleich eine Mahnung, das Brot mit dem Nachbarn zu teilen, denn Nahrung sei "kein privates Gut".
Franziskus erinnerte vor allem an hungernde Kinder im Jemen, in Syrien und im Südsudan sowie in den Kriegsgebieten der Welt. Nur aus einer Haltung der Solidarität sei das Vaterunser ein wirklich christliches Gebet: "Wenn Gott unser Vater ist, wie können wir uns vor ihn stellen, ohne einander an der Hand zu nehmen?", fragte der Papst. "Und wenn wir das Brot, das er uns gibt, uns gegenseitig wegnehmen, wie können wir uns dann seine Kinder nennen?"
Weiter sagte er: "Das Brot, das wir vom Herrn im Gebet erbitten, ist das Brot, das uns eines Tages anklagen wird." Das Brot sei für die Menschheit geschenkt worden; es hätten jedoch nur einige gegessen. "Die Liebe kann so etwas nicht ertragen", sagte der Papst.
Papst Franziskus reist in das aktuell von der Taifunkatastrophe betroffene Mosambik. Das gab das vatikanische Presseamt am Mittwoch bekannt. Auf dem Programm der Reise vom 4. bis 10. September stehen auch Madagaskar und Mauritius. Ziele seien die Hauptstädte der drei Länder, Maputo, Antananarivo und Port Louis, hieß es. Einzelheiten zum Programm würden später bekanntgegeben. Anstehende Reisen von Franziskus sind aktuell Marokko - bereits am 30. März -, Bulgarien (Mai), Nordmazedonien (Mai), Rumänien (Juni), Afrika (September) und Japan (November).
Nach der jüngsten Sturm- und Flutkatastrophe in Mosambik hatte Papst Franziskus wiederholt seine Verbundenheit mit dem südostafrikanischen Land bekundet. Eine Einladung lag allerdings schon seit einem Besuch von Präsident Filipe Jacinto Nyusi vergangenen September im Vatikan vor. Es wurde damit gerechnet, dass der Papst dieses Jahr in die Region reist. Zu den verbindenden politischen Themen von Nyusi und Franziskus gehören der Klimaschutz und der Zugang zu Trinkwasser.
Madagaskars Kardinal Desire Tsarahazana teilte vergangenen Oktober am Rand einer Bischofssynode in Rom mit, er habe den Papst in sein Land eingeladen. Im gleichen Monat rief Franziskus die katholische Jugend in Madagaskar in einer Videobotschaft auf, für das Gemeinwohl und die Zukunft ihres Landes zu arbeiten. Tsarahazana, Erzbischof von Toamasina und derzeit Vorsitzender der nationalen Bischofskonferenz, war vom Papst vergangenen Juni ins Kardinalskollegium aufgenommen worden.
Im November 2016 ernannte Franziskus den Hauptstadtbischof von Mauritius, Maurice Piat, als fünften Vertreter eines kleinen Inselstaats zum Kardinal. Die Entscheidung wurde von Beobachtern als Zeichen der päpstlichen Aufmerksamkeit für jene Länder gedeutet, die unter den Folgen der Erderwärmung und ansteigender Meeresspiegel besonders leiden.
In Mosambik, Madagaskar und Mauritius war bisher nur einmal ein Papst zu Gast. Johannes Paul II. (1978-2005) besuchte jeweils im Rahmen größerer Reisen im September 1988 Mosambik, im April 1989 Madagaskar und im Oktober 1989 Mauritius.
Die Reise von Franziskus nach Mosambik steht unter dem Motto "Hoffnung, Frieden und Versöhnung". Rund 30 Prozent der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an, daneben gibt es starke muslimische und protestantische Minderheiten mit je knapp 20 Prozent.
Der Besuch in Madagaskar hat als Leitwort "Sämann des Friedens und der Hoffnung". Das Logo zeigt neben dem Bild des Papstes fünf Heilige der Insel. In Madagaskar gehört der größere Teil der Bevölkerung indigenen Religionen an. Rund 23 Prozent bekennen sich zum Katholizismus.
Das Thema der Visite in Mauritius lautet "Franziskus - Pilger des Friedens". In dem Land bilden Hindus mit rund 48 Prozent die größte Glaubensgemeinschaft; Katholiken zählen rund 26 Prozent, gefolgt von Muslimen mit 17 Prozent.