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Predigt zu Christi Himmelfahrt 2025

Die Predigt des Apostolischen Administrators Josef Grünwidl, zu Christi Himmelfahrt, am 29. Mai 2025:

29.05.2025
© Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
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Die doppelten Spuren, das doppelte Echo und das doppelte Credo – 3 Gedanken, 3 Annäherungen an das Festgeheimnis von Christi Himmelfahrt.

 

Beginnen wir mit den doppelten Spuren: Zum fixen Besuchsprogramm jeder Israelreise gehört ein Gang auf den Ölberg, wo Jesus der Tradition nach in den Himmel aufgefahren ist. Dort sieht man eine alte Kreuzfahrerkapelle, die seit dem 12. Jh. in muslimischen Besitz ist. Der kleine Rundbau ist ganz leer, nur ein Felsen von Marmorplatten umrahmt ist am Boden zu sehen. Angeblich kann man dort den Fußabdruck erkennen, den Jesus hinterlassen hat, als er in den Himmel aufgefahren ist.

 

Ich muss gestehen: ich glaube nicht, dass der Auferstandene irgendwelche Abdrücke, DNA-Spuren oder sonstige Relikte auf der Erde hinterlassen hat. Himmelfahrt ist ja kein physikalischer Vorgang, wie wenn ein Spaceshuttle startet oder ein Satellit in die Umlaufbahn geschossen wird. Wenn die Bibel vom Himmel und von der Himmelfahrt redet, geht es nicht um eine Ortsangabe, sondern um eine Beziehungswirklichkeit. Im Himmel sein bedeutet nicht irgendwo hoch oben sein, sondern bei Gott sein. Darum hat schon der hl. Augustinus die Frage: Wo ist denn der Himmel?, folgendermaßen beantwortet: „Gott selbst ist dieser Ort.“

 

Dass man am Ölberg den Fußabdruck des Auferstandenen sehen kann, bezweifle ich. Viel wichtiger jedoch sind andere Spuren, die der Jesus auf der Erde hinterlassen hat: seine Worte und Taten, sein Leben, sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung, wie es die Evangelien überliefern. Das sind die entscheidenden Spuren. Wer versucht, diesen Spuren zu folgen, lebt österlich und geht den Weg, der zum Leben führt.

 

2. Das doppelte Echo: Christi Himmelfahrt ist wie ein Echo auf das Osterfest. Der heutige Feiertag bringt eine weitere Dimension von Ostern zum Klingen. „Aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters“, so formuliert es das Credo. Der auferweckte Christus hat als Sieger über den Tod den Ehrenplatz bei Gott im Himmel.

 

Und die Himmelfahrt Jesu hat auch wieder eine Konsequenz, die im heutigen Tagesgebet so formuliert wurde: „Gott, in der Himmelfahrt deines Sohnes hast du den Menschen erhöht.“ – Ostern als Urknall der neuen Schöpfung hat also ein doppeltes Echo: die Erhöhung der menschlichen Natur Jesu in seiner Himmelfahrt und damit auch die Erhöhung des Menschen. Dieser Aspekt scheint mir in unserer Zeit, in der Menschen oft erniedrigt und klein gemacht werden besonders wichtig zu sein.

 

Der Mensch als Opfer, als feindliches Objekt, das vernichtet wird, als Arbeitskraft oder als reiner Kostenfaktor; das menschliche Erbgut als Forschungsmaterial, das Kind als Schadensfall oder der kranke und alte Mensch als Belastung und Zumutung für unsere leistungsorientierte Gesellschaft – um nur einige verkürzte und verzerrte Menschenbilder zu nennen. 

 

Im Blick auf den auferweckten und erhöhten Christus erkennen wir die Größe und Würde des Menschen. Auch wenn Empathie, Wokeness und Nächstenliebe heute oft einen schweren Stand haben und uns von verschiedenen Seiten eingeredet wird: „Wenn du nur auf dich selber schaust, lebst du freier und glücklicher“, wir wissen, dass die Menschenwürde kein Privileg einiger Auserwählter bleiben darf und unser Christsein sich nicht darin erschöpfen soll, dass wir die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu in der Kirche feiern. Es braucht ein österliches Echo im Leben: Nächstenliebe und Einsatz für Arme, Kranke, Fremde, Schutzsuchende und Minderheiten, deren Würde verletzt wird. In der Himmelfahrt seines Sohnes hat Gott den Menschen erhöht. Das ist für uns Zusage und Verheißung, zugleich aber auch Berufung und Auftrag.

 

 

Und schließlich: das doppelte Credo.: Wir hören heute eine Messe, die Mozart 1780 in Salzburg für den Ostersonntag komponiert hat. Es ist die letzte vollständige Messvertonung Mozarts, später komponierte Messen sind Fragmente geblieben. Bemerkenswert ist: Für diese Messe hat Mozart den Text des Glaubensbekenntnisses, das Credo, zweimal vertont.

 

Die fast bis zum Ende fertiggestellte 1. Version hat Mozart verworfen und ein zweitesmal begonnen, den langen Credotext völlig neu zu vertonen. Wir hören heute diese zweite Version. Warum Mozart das Credo doppelt vertont hat, wissen wir nicht. Offensichtlich war er mit der 1. Fassung nicht zufrieden.

 

Ich sehe darin einen Hinweis für meinen Glauben: Ostern und Himmelfahrt, Auferstehung, Himmelfahrt und die Erhöhung des Menschen – zentrale Inhalte unseres Glaubens – damit sind wir nie fertig. Wenn es darum geht österlich zu leben, genügen nicht 2 Versuche, da bleiben wir ein Leben lang Anfänger. Die doppelten Spuren, das doppelte Echo und das doppelte Credo.

 

Solange wir leben sind wir in den Spuren des auferstandenen und erhöhten Christus unterwegs, mit einem österlichen Echo im Herzen; und nicht bloß zweimal wie Mozart in seiner Missa solemnis, sondern jeden Tag neu sind wir eingeladen zu sagen: Du Gott des Lebens, du wirst mich auferwecken, vollenden und erhöhen. Darauf vertraue ich. Dir glaube ich. Credo.    

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