Die Ausstellung „Du im Raum - Architektur der Unermesslichen“ macht auf die Wirkung architektonischer Räume aufmerksam und führt dazu in das Museum der Wiener Votivkirche. StudentInnen des Instituts für Architektur und Entwerfen der Technischen Universität präsentieren ihre Interpretationen von sakralen Räumen. Am 26. Mai 2021 findet die Eröffnung der Ausstellung in der Wiener Votivkirche statt. Ab 18 Uhr sprechen Weihbischof Franz Scharl, Diözesankonservatorin Elena Holzhausen sowie Dekan Rudolf Scheuvens über das gemeinsame Projekt und geben einen thematischen Einstieg in die Ausstellung. Aufgrund der begrenzten Teilnehmeranzahl bitten die Veranstalter um Anmeldung vorab.
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Interdisziplinäres Hochschulprojekt
Die Ausstellung „Du im Raum - Architektur der Unermesslichen“ entstand in Zusammenarbeit der Katholischen Hochschulgemeinde der Erzdiözese Wien mit der Technischen Universität Wien/Institut für Architektur und Entwerfen und wurde von der Propsteipfarre Votivkirche und der Stadt Wien unterstützt. Initiative und Konzept stammt von Ivica Brnić, P. Simon De Keukelaere und Peter Funke. Die Besonderheit dieser Ausstellung ist, dass die Ausstellungsbeiträge von ArchitektInnen und KünstlerInnen stammen, die mit Unterstützung von StudentInnen im Rahmen dieses Universitätsprojekts entstanden sind.
„Die Zusammenarbeit zwischen Universität und Kirche ist mir persönlich ein großes Anliegen. Ich freue mich deshalb sehr über dieses gemeinsame, interdisziplinäre Projekt der Hochschulseelsorge mit der TU Wien. Es ist die Frucht einer längeren Kooperation und der Arbeit von vielen. ‚Du im Raum' ist eine großartige Raumerfahrung geworden. Das ‚Du' im Raum ist zunächst der Betrachter. Für mich als Theologe schwingt aber auch ganz leise das andere ‚Du‘ mit, auf das Kirchenräume aufmerksam machen wollen.", beschreibt Universitätsseelsorger P. Simon de Keukelaere das Ausstellungsprojekt.
In der Votivkirche das eigene Verständnis für Architektur entwickeln
Im Mittelpunkt steht der Mensch in seiner Beziehung zum Raum. Die großartigen Räumlichkeiten der Votivkirche selbst und die Exponate regen zu sinnlichen Raumerfahrungen an und stimmen auf spürbare Phänomene im Raum ein. Lassen Sie sich ein auf die Architektur ausgesuchter Wiener Kirchen aus dem Mittelalter über die Gotik bis zur Moderne.
„Architektur ist grundsätzlich konstruktiv und formal, aber auch großartig sinnlich und atmosphärisch, deshalb kann uns Architektur wie Literatur, Malerei und Musik berühren und ergreifen. Ich bin davon überzeugt, dass sich jede und jeder ein architektonisches Grundverständnis selbst erarbeiten kann. Die Räumlichkeiten der Wiener Votivkirche bieten wunderbare Möglichkeiten, das eigene Bewusstsein für Raum anzuregen und ein Verständnis für Architektur zu entwickeln!“, formuliert Mitinitiator Peter Funke seine Inspiration zur Ausstellung in der Votivkirche.
Sakralbauten als lebendiger Diskurs zwischen Praxis, Universität und Gesellschaft
„Etwa seit einem Jahrzehnt beschäftige ich mich, auch abseits der Architekturpraxis, zunehmend mit Sakralbauten. Zwei Dinge sind mir dabei besonders wichtig, auch bei der Ausstellung in der Votivkirche: Den Sakralbauten in ihrer Wirkungskraft aus dem gegenwärtigen Kontext – der Globalisierung und Digitalisierung – eine Lesbarkeit aufzubereiten und diesbezüglich zu einem lebendigen Diskurs zwischen der Praxis, Universität und Gesellschaft beizutragen. Architektur ist Nachklang der Menschwerdung und Sakralbauten die Kristallisierung davon.", so einer der Initiatoren Ivica Brnić.
Informationen zu Ausstellung und Eröffnung
Zu sehen ist die Ausstellung von 26.05.-16.06.2021 im Museum in der Votivkirche. Öffnungszeiten sind jeweils Dienstag bis Samstag von 11 bis 17 Uhr sowie Sonntag von 13-17 Uhr.
Die Eröffnung findet am 26.06. um 18 Uhr statt (begrenzte TeilnehmerInnenzahl) mit folgenden Ansprachen statt:
Informationen zu den Initiatoren
(*1979) Architekturstudium an der ETH Zürich. Doktorat an der Technischen Universität Wien zu den sakralen Aspekten in der Architektur. Neben der Tätigkeit als Architekt in Lugano und später in Wien unterrichtet und forscht er an der TU Wien mit dem Fokus auf Wahrnehmung und konstruktiven Ausdruck.
(*1983) Studium der Sprachwissenschaften, Anthropologie (Universität Gent) und Theologie (Università Gregoriana, Rom). Am 3.9.2016 zum Priester geweiht. Seit 2019 Abteilungsleiter der Universitätsseelsorge der Erzdiözese Wien. Er veröffentlichte Artikel in mehreren Sprachen, vor allem zur Anthropologie René Girards.
(*1994) Architekturstudium an der Technischen Universität Wien. Seit 2019 forschungsintegrierte Lehre am Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien. Mit seinem Interesse an interdisziplinären Betrachtungen zur Phänomenologie architektonischer Räume engagiert er sich in der Architekturvermittlung.