Perchtoldsdorfer Historiker präsentiert Galizien-Buch

29.10.2025
„In dieser Kulturregion stehen goldstaffierte Schnitzfiguren und die geschundenen Körper Rechtloser gleichberechtigt nebeneinander“, berichtet Gregor Gatscher-Riedl: „Kunst und Glaube waren hier seit jeher ein Tor zum Transzendenten, eine Flucht aus der Enge des Alltags, eine Hinwendung zur Weite, die in der Barockzeit ihren Höhepunkt fand, an dem Künstler aus Österreich und Italien wesentlich beteiligt waren.“
Zwischen byzantinischer Liturgie und lateinischer Kirchenhierarchie setzte sich ein europäisch einzigartiges Geschehen an Kunstschaffen frei. Das vom aus Galizien stammenden Johannes Paul II. geprägte Wortbild von „zwei Flügeln einer Lunge, die Europa beide zum Atmen benötige“ findet in der Kirche nirgendwo sonst einen deutlicheren Ausdruck: „Unzerstörbar trotz Weltkriegen, Sowjetherrschaft und der kriegerischen Ereignisse unserer Gegenwart“, ergänzt Mitherausgeber Udo Thianich-Schwamberger.
Der Band mit einem Vorwort von Bischof-Stellvertreter Yuri Kolasa wurde zum 250-jährigen Jubiläum des ukrainisch-griechisch-katholischen Priesterseminars „Barbareum“ in Wien von Florian Sassmann in der Edition „Tolle Lege“ des Grazer Vehling Verlags herausgegeben.
Unter dem Leitwort „Einheit in Vielfalt“ versammelten sich im Rahmen der weltweiten Bischofskonferenz mehr als 65 Bischöfe und über 100 Repräsentanten der katholischen Ostkirchen in Wien, darunter Swatjoslaw Schewtschuk, Großerzbischof von Kiew, und - als Gastgeber - der Ordinarius der katholischen Ostkirchen in Österreich, Christoph Kardinal Schönborn, gemeinsam mit dem damaligen Apostolischen Administrator und nunmehrigen Erzbischof der Erzdiözese Wien, Josef Grünwidl, der sein Exemplar des Buches von Gatscher-Riedl persönlich erhalten hat.
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