Vermutlich muss man – so wie Jesus – Krisen und karge Landschaften durchwandert haben, um das, was einem wesentlich ist, so klar zu erkennen und sagen zu können.
Vermutlich muss man – so wie Jesus – Krisen und karge Landschaften durchwandert haben, um das, was einem wesentlich ist, so klar zu erkennen und sagen zu können.
Sr. Mag. Christine Rod MC schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" zum Evangelium zum 1. Fastensonntag (18.2.2018)
(zum Evangelium zum 1. Fastensonntag 2018; Markus 1, 12-15)
Das heutige Evangelium ist knapp, prägnant, auf den Punkt gebracht, kein Wort zu viel. Es ist so kantig und ohne alles Drumherum, dass einem beinahe die Luft wegbleibt.
Vielleicht ist es der typische Stil des Markusevangeliums, vielleicht ist es aber auch der Geschmack der beginnenden Fastenzeit, die uns zur Reduktion und zu einer Konzentration auf das Wesentliche einlädt.
Vermutlich muss man – so wie Jesus – Krisen und karge Landschaften durchwandert haben, um das, was einem wesentlich ist, so klar zu erkennen und sagen zu können.
Im heutigen Evangelium lesen wir, wie Jesus „in die Wüste geschickt“ worden ist, vom Geist hingetrieben, und wie er dort allerlei Krisenhaftes erlebt und durchlebt hat. „Versuchungen“, wie das in der Sprache der Bibel heißt.
Unmittelbar nach dieser Zeit der Trockenheit beginnt Jesus sein öffentliches Auftreten, und im Grunde sagt er an dieser Stelle in zwei Sätzen das, womit er sich später sein ganzes Leben lang in tausend verschiedenen Anläufen immer wieder neu seinen Freunden und Freundinnen verständlich zu machen versucht.
Es geht ihm um das Evangelium und um das Reich Gottes, das jetzt schon in Ansätzen da ist. Um eine gute Botschaft und um den Traum Gottes von einer anderen, menschlicheren, gerechteren Welt für alle Menschen.
„Kehrt um“, heißt es da. D. h. wandelt euch, denkt nicht zu klein und geht über eure bisherigen engen Grenzen hinaus.
Traut euch und dem Leben und Gott Größeres zu. Glaubt an das Evangelium; glaubt also – endlich –, dass Gott wirklich das gute, gerechte und erfüllte Leben für euch und für alle Menschen will.
Das ist die Einladung dieser Fastenzeit.
nach Markus 1, 12-15
In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste.
Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Sr. Mag. Christine Rod MC
ist Regionalleiterin der Missionarinnen Christi für Deutschland und Österreich.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at