Ist es nicht manchmal so, dass wir in unserem Leben gerne einen persönlichen Hirten hätten, der uns versorgt, der uns in die Arme nimmt und der uns trägt?
Ist es nicht manchmal so, dass wir in unserem Leben gerne einen persönlichen Hirten hätten, der uns versorgt, der uns in die Arme nimmt und der uns trägt?
Br. Günter Mayer SDB schreibt in der Zeitung der Erzdiözese Wien "Der SONNTAG" seine Gedanken zum Evangelium zum 6. Sonntag der Osterzeit (12. 5. 2019)
Impuls - Inspiriert vom Evangelium
zum 4. Sonntag der Osterzeit; Johannes 10, 27-30
Wir haben alle schon einmal die Sätze gehört, „Du dummes Schaf!“ oder „Da rennt einer blind hinter einer Herde nach.“ Wer will schon ein Schaf sein? Wer will denn heute noch den Beruf eines Hirten ausüben?
Ein guter Hirte führt seine Schafe auf gute saftige Weiden, versorgt und beschützt sie. Er sucht nach den verirrten, sorgt sich um die kranken und er trägt die schwachen Schafe nach Hause.
Ist es nicht manchmal so, dass wir in unserem Leben gerne einen persönlichen Hirten hätten, der uns versorgt, der uns in die Arme nimmt und der uns trägt?
In Schottland und im südlichen Europa trifft man auf den Landstraßen noch Schafherden, die eng geschlossen dem Hirten folgen, sodass ein Vorbeikommen mit dem Auto fast unmöglich ist. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie vorbeigezogen sind. Die Herde folgt dem Hirten nicht, weil er sie zwingt, sondern weil sie ihn an der Stimme erkennt und weil er sie gut behütet.
Das heutige Evangelium berichtet auf eine wunderbare Weise von einer Beziehung zwischen den Menschen und Jesus und dem Vater, dessen Liebe größer ist als alles andere auf der Welt.
Jesus offenbart sich als der gute Hirte, er kennt die Seinen und die Seinen kennen ihn. Beim gegenseitigen Kennen geht es vor allem um das Hören und das Hinhören.
Wenn wir Jesus nachfolgen, hören wir auf seine Botschaft, so wie der gute Hirte hinhört auf seine Herde und dadurch weiß, was sie braucht. Jesus, der gute Hirte, will uns zu Gott hinführen, denn er kennt den Weg, weil er eins ist mit dem Vater.
Dieser Sonntag ist auch der Weltgebetstag für geistliche Berufe. Machen wir uns Gedanken über das Hirtenamt!
Welche Hirten brauchen wir? Bin auch ich zum Hirten berufen? Ich denke da nicht nur an Priester und Ordensberufe, sondern auch an die Frauen und Männer, die ihre eigene Berufung als Hirten haben und mithelfen, dass die Kirche den richtigen Weg gehen kann.
Der heilige Apostel Paulus weist darauf hin, dass es viele Aufgaben gibt und dass es vieler Fähigkeiten innerhalb der Kirche bedarf. Das Hirtenamt ist nicht exklusiv (vgl. Röm 12,3-8).
Ein Beispiel ist der heilige Johannes Bosco, Jugendapostel und Ordensgründer. Im 19. Jahrhundert hat er sich um verwahrloste Jugendliche gekümmert – eine Art Streetworker Gottes. Don Bosco hat einmal gesagt: „Kinder sind wie Edelsteine, die auf der Straße liegen. Sie müssen nur aufgehoben werden und schon leuchten sie.“ Damit sie weiter leuchteten, begegnete er ihnen als Freund, als Bruder und als Vater.
nach Johannes 10, 27-30
Lasse ich mich führen
von Jesus, dem guten Hirten,
oder lasse ich mich von Strömungen leiten, die am Anfang viel versprechen, aber am Ende doch nur trockenes Gras bedeuten?
Bin ich selber bereit, Verantwortung zu
übernehmen und Menschen zu begleiten,
die durch ihre Lebenssituation in Not
geraten sind, sie aufzurichten und ihnen eine Hilfe und Stütze sein, damit sie ihre Schwierigkeiten bewältigen können?
Habe ich mir selber schon einmal Gedanken gemacht,
wie ich die Botschaft von der Liebe Gottes des Vaters zu einem Inhalt meines Lebens machen kann, damit es auch auf andere ausstrahlt?
Br. Günter Mayer SDB
wirkte fast 18 Jahre lang als Missionar in Ghana, Westafrika, und leitet seit 2017 die
Don Bosco Mission Austria.
Wir bieten hier den Pfarren die Doppelseite des SONNTAG mit den Schriftstellen und dem Evangeliumskommentar zum Ausdruck als *pdf an.
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at