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30.08.2016 · Weltkirche · Orden

Heiligsprechung Mutter Teresas steht für neuen Kirchenkurs

Leo Maasburg war jahrelanger Begleiter von Mutter Teresa

Leo Maasburg begleitete Mutter Teresa jahrelang auf vielen Reisen weltweit.

Langjähriger "Missio"-Nationaldirektor und Reisebegleiter Mutter Teresas, Leo Maasburg, sieht in Heiligsprechung der Ordensgründerin Verdeutlichung der von Papst Franziskus angestrebten "armen Kirche für die Armen".

Die Heiligsprechung Mutter Teresas (1919-1997) am 4. September 2016 in Rom verdeutlicht und verstärkt eine neue Schwerpunktsetzung in der gesamten katholischen Kirche. Das hat der langjährige "Missio"-Nationaldirektor Leo Maasburg am Dienstag, 30. August 2016 im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld der Heiligsprechung Mutter Teresas am kommenden Sonntag betont. Maasburg: "Mutter Teresa hat der Kirche eine neue Priorität gegeben und vorgezeigt, dass man Gott in den Ärmsten der Armen begegnet." Der Papst wie auch die künftige Heilige hätten den Menschen mit seinen Nöten ins Zentrum der Kirche gestellt.

 

Papst Franziskus stehe für eine "arme Kirche für die Armen". Diese Hinwendung  und Aufmerksamkeit für die Armen werde durch die Heiligsprechung Mutter Teresas nun nochmals verstärkt. Darin liege auch die historische Bedeutung dieses Aktes, so Maasburg. Er war als junger Priester ein Übersetzer und Mitreisender von Mutter Teresa, die er während zahlreicher Besuche auf allen Kontinenten begleitete. Nach ihrem Tod ab 2002 war der Wiener Priester auch Mitglied der römischen Kommission zu ihrer Seligsprechung.

 

Viele Parallelen zwischen Mutter Teresa und Papst

In den Taten wie den Worten gebe es viele Parallelen zwischen Mutter Teresa und Papst Franziskus, führte Maasburg weiter aus. Ausdrücklich oder implizit zitiere der Papst öfters Mutter Teresa, "sie haben eine ähnliche Denkweise". Beide ziehe es auch zu Krisenherden. Im Falle des Papstes etwa Lampedusa oder Lesbos, bei Mutter Teresa etwa Armenien nach dem verheerenden Erdbeben 1988 oder Äthiopien, wo es immer wieder schwere Hungersnöte gab und gibt. Beide zeichne ihre Identität als Ordensleute, das damit einhergehende Armutsgelübde und der einfache Lebensstil aus.

 

Mutter Teresa sei ein zutiefst missionarischer Mensch gewesen, betonte Maasburg. Freilich nicht in dem Sinn, in dem man vielleicht oftmals Mission verstehen würde. "Mutter Teresa wollte die Menschen näher zu Gott bringen, unabhängig von deren jeweiliger Religion, Rasse oder Nation", so Maasburg wörtlich. Anfangs habe sie noch gedacht, sie müsse die Menschen bekehren, dann aber habe Mutter Teresa erkannt, sie müsse nur die Menschen lieben und ihnen die Zärtlichkeit Gottes vermitteln. Die Liebe bekehre dann selbst, wen sie will, erinnerte sich Maasburg an eine zentrale Aussage der baldigen Heiligen.

 

Sechs Jahre an der Seite Mutter Teresas

Maasburg lernte Mutter Teresa 1981 kennen. Der damals neu geweihte Priester war in Rom Mitarbeiter des tschechoslowakischen Exilbischofs Paul Hnilica (1921-2006), der einst von Papst Paul VI. damit beauftragt worden war, Mutter Teresa in Rom zu unterstützen. Da der Bischof jedoch selbst kein Englisch sprach, sollte Maasburg dolmetschen. "Nach dem ersten Übersetzungsgespräch hat Mutter Teresa gefragt: 'Father, haben Sie ein Auto?' Ich bejahte, und hatte somit bereits den ersten Job bei ihr - zwei ihrer Schwestern, die Stunden zuvor auf Mission nach Argentinien gesandt worden waren, zum Flughafen zu chauffieren", erzählt der Priester, der seine Erlebnisse im kürzlich neu aufgelegten Buch "Mutter Teresa - die wunderbaren Geschichten" publiziert hat.

 

Mehr als sechs Jahre lang sollte Maasburg in weiterer Folge Mutter Teresa in einer Zeit enormer Aufbautätigkeit ihres Ordens in alle Welt begleiten, bis sie 1987 krankheitsbedingt das Reisen stark reduzierte. Für die Ordensgründerin war er dabei "Übersetzer, Kofferträger, Chauffeur und Priester, denn sie wollte jeden Tag eine Messe haben und auch auf Englisch beichten können".

 

Papst leitet Heiligsprechungsfeier

Am 4. September wird Mutter Teresa von Kalkutta zur "Ehre der Altäre" erhoben. Papst Franziskus leitet persönlich die Heiligsprechungsfeier auf dem Petersplatz in Rom. Zur Heiligsprechungsfeier werden mehrere Hunderttausend Menschen auf dem Petersplatz erwartet. Die Messe beginnt um 10.30 Uhr; ORF2 überträgt die Feierlichkeiten bereits ab 10 Uhr live aus Rom. Terminlich findet die Feier am Tag vor dem offiziellen Gedenktag der neuen Heiligen am 5. September statt, der auch ihr Todestag ist.

 

Auch in Österreich wird in zahlreichen Gottesdiensten der Heiligsprechung gedacht. Die zentrale Dankfeier ist eine Festmesse am Montag, 5. September, um 18 Uhr im Wiener Stephansdom, die von Kardinal Christoph Schönborn im Beisein von Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen geleitet wird. Eingangs wird dabei im Dom ein kurzer Film über Mutter Teresa zu sehen sein.

 

Anschließend findet ab 20 Uhr im angrenzenden Erzbischöflichen Palais ein "Fest der Weltkirche" mit der Amtsübergabe der Leitung der Päpstlichen Missionswerke in Österreich ("Missio") von Msgr. Leo Maasburg an den Heiligenkreuzer Hochschulrektor P. Karl Wallner statt. Nicht nur Leo Maasburg, sondern auch P. Wallner ist Mutter Teresa persönlich begegnet, als sie 1988 das Stift Heiligenkreuz besuchte.

 

Rund um die Heiligsprechung hat "Missio" in den Sozialen Netzwerken die Aktion "Smile for peace" gestartet. Bei der bis 23. Oktober andauernden Initiative können Teilnehmer ein Selfie mit ihrem "schönsten Lächeln als Beitrag zum Frieden" auf der Homepage www.smile4peace.at oder unter dem Hashtag #smileforpeace einsenden. Die Fotos werden als Mosaiksteine zu einem großen Bild Mutter Teresas zusammengefügt, das im Anschluss Papst Franziskus überreicht werden soll, denn "Frieden beginnt mit einem Lächeln", so ein Ausspruch der neuen Heiligen.

 

Mutter der Armen

Mutter Teresa ist als "Mutter der Armen" weltweit bekannt. Sie wurde als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren. Schon als Schulmädchen wollte sie Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loretoschwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten.

 

1948 verließ sie diese Gemeinschaft, um ihrer nach eigenem Empfinden eigentlichen Bestimmung nachzugehen. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später bildete sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft, die "Missionarinnen der Nächstenliebe". Vor allem ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt.

 

Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden Mutter Teresa zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. Am 5. September 1997 starb Mutter Teresa 87-jährig in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sie selig.

 

erstellt von: red/kap
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Weitere Informationen:

Die Messe zur Heiligsprechung Mutter Teresas beginnt um 10.30 Uhr; ORF2 überträgt die Feierlichkeiten bereits ab 10 Uhr live aus Rom.


 

 

Missio-Päpstliche Missionswerke:
www.missio.at

 

Seilerstätte 12/1
1010 Wien, Austria 

Tel.: (+43) 1 / 513 77 22
Fax: (+43) 1 / 513 77 37
e-mail: missio@missio.at

 

 

Aktion: "Smile for peace"

 


Missionarinnen der Nächstenliebe:
Ordensgemeinschaft

 

 

Mutter Teresa-Ökum. Heiligenlexikon:

 


 

 

Mutter Teresa-Informationen auf erzdiözese-wien.at

 

Mutter Teresa - das Leben des Engels der Armen

 

Maasburg: Mutter Teresa "Jahrtausend-Heilige und Kirchenlehrerin"

 

Papst gibt grünes Licht für Heiligsprechung von Mutter Teresa

 

Papst leitet Konsistorium zur Mutter-Teresa-Heiligsprechung

 

Papst spricht Mutter Teresa am 4. September heilig

 

Mutter Teresa - Die wunderbaren Geschichten

Ein Buch über diese außergewöhnliche Frau vom langjährigen Reisebegleiter: Msgr. Leo Maasburg.

 

 

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15 junge Freiwillige starten in wenigen Wochen ihren Sozialdienst in Bildungs- und Sozialprojekten auf der ganzen Welt.

Freiwillige aus Erzdiözese Wien gehen nach Ecuador, Georgien, Kambodscha, Kenia und Kolumbien

15 junge Freiwillige starten in wenigen Wochen ihren Sozialdienst in Bildungs- und Sozialprojekten auf der ganzen Welt. Acht von ihnen kommen aus der Erzdiözese Wien.

Blick über den Vatican und Rom

Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028

Schreiben zur Umsetzungsphase der Weltsynode für eine synodale Kirche liegt vor. Fünf Phasen auf diözesaner, nationaler und internationaler Ebene münden in "allgemeine kirchliche Versammlung" im Vatikan.

Eine Lern- und Begegnungsreise nach Lodwar, Kenia

Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung – Eine Lern- und Begegnungsreise nach Lodwar, Kenia

Eine Gruppe aus der Erzdiözese Wien reist im Juli 2025 nach Lodwar, Kenia – für interkulturellen Austausch, gemeinsames Lernen und gelebte weltkirchliche Solidarität.

Papst Leo XIV.

Leo XIV. stärkt Reformprozess der Weltsynode

Der Papst traf Mitglieder des Ordentlichen Rates des Generalsekretariates der Bischofssynode. Leo XIV.: "Synodalität ist ein Stil, eine Haltung, die uns hilft, Kirche zu sein und authentische Erfahrungen von Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern".

Missio-Österreich-Direktor Begegnung mit Papst Leo XIV

P. Wallner: Weltmission Schlüssel für Aufbruch der Kirche in Europa

Missio-Österreich-Direktor nach Begegnung mit Papst Leo XIV.: Kirche muss selbstbezogene Haltung überwinden. Päpstliche Missionswerke wollen "Brückenfunktion" einnehmen.

Österreichs katholische Kirche dankt für neuen Papst Leo XIV.

Österreichs katholische Kirche dankt für neuen Papst Leo XIV.

Kardinal Schönborn beim "Te Deum" im Stephansdom: Das Bekenntnis zu Christus ist ein Fels, auf den die Kirche gebaut ist. Der 267. Nachfolger Petri in 2000 Jahren zeigt  Kontinuität.

Papst Leo XIV.

"Sich klein machen, damit Christus bleibt" - Erste Papstpredigt im Wortlaut

Wortlaut der Predigt von Papst Leo XIV. bei der Messe mit den Kardinälen am 9. Mai 2025 in der Sixtinischen Kapelle.

Schönborn: Papst kam früher schon gerne nach Österreich

Schönborn: Papst kam früher schon gerne nach Österreich

Kardinal Schönborn bei einer Pressekonferenz in Wien über die Affinität des neuen Papstes zu Österreich, seine künftigen Akzentsetzungen und warum ein Teamplayer an der Spitze der Katholischen Kirche so wichtig ist.

Rauch- und Hoffnungszeichen

Von einem, der ohne große Erwartungen auf den Petersplatz geht und voll Hoffnung davon zurückkommt…

Der neue Papst trägt den Namen Leo - In den Spuren großer Vorgänger

Kardinal Robert Francis Prevost hat sich für den Namen Leo XIV. entschieden. Mit diesem Namen tritt er in eine traditionsreiche Reihe ein - Von Christiane Laudage.

Beten für den neuen Papst und die Kirche

Gebet, Andacht und Fürbitten für den neuen Papst und die Kirche.

Papst Leo XIV.

Papst Leo XIV. setzt zu Beginn klare Signale

Der neue Papst in seiner erstern Ansprache: "Wir wollen gemeinsam unterwegs sein, den Frieden und die Gerechtigkeit ohne Furcht suchen. Wir wollen gemeinsam als Missionare unterwegs sein."

Robert Prevost ist Papst Leo XIV.

Robert Prevost ist Papst Leo XIV.

Der 69-jährige ist der erste US-Amerikaner als Papst. "Habemus Papam" verkündete Kardinal-Protodiakon Mamberti vor mehr als 100.000 jubelnden Gläubigen auf dem Petersplatz.

Weißer Rauch: Neuer Papst im vierten Wahlgang gewählt

Weißer Rauch: Neuer Papst im vierten Wahlgang gewählt

Name des neuen Papstes wird in Kürze von der Mittelloggia des Petersdoms aus der Öffentlichkeit verkündet.

Stille kommunizieren

Mehr als  5000 Medienschaffende ringen zurzeit auf dem Petersplatz in Rom um Worte. Information ist teuer. Vor allem kostet sie enormes Engagement.

Ein Blogbeitrag von Georg Schimmerl aus Rom.

Papstwahl: Donnerstagmittag wieder schwarzer Rauch

Papstwahl: Donnerstagmittag wieder schwarzer Rauch

Nach drei Wahlgängen im Konklave noch kein neuer Papst. Erneut Tausende auf dem Petersplatz.

Konklave: Schwarzer Rauch über der Sixtina

Konklave: Schwarzer Rauch über der Sixtina

Wie erwartet am Mittwochabend noch keine Entscheidung bei Papstwahl. 45.000 Menschen auf dem Petersplatz.

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