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13.05.2013 · Taufe

Das Taufgespräch

Pfarrer Gerald Gump über das Taufgespräch

"Wie kann das, was in der Taufe geschieht, im konkreten Familienleben umgesetzt werden? Auch darum geht es im Taufgespräch. Deswegen bin ich froh, dass diese Gespräche bei uns meist Frauen aus unserer Pfarre machen, denn ich habe vom alltäglichen Familienleben am wenigsten eine Ahnung…", so Pfarrer Gerald Gump.

"Viele Eltern nehmen die Chance tatsächlich wahr, wieder mit Gott und der Kirche in Berührung zu kommen. Das sind dann tolle Erlebnisse, auch für uns als Pfarre!", erzählt Pfarrer Gerald Gump.

Worum geht es im Taufgespräch?

 

Gump: Taufe heißt: Ich will mit Gott und seiner Gemeinschaft, also der Kirche, leben; und das wollen wir feiern! Das ist für mich das Wichtigste, was im Taufgespräch bewusst gemacht werden muss.

 

Jedes Taufgespräch ist eine Chance für die Eltern und Paten, sich mit dem Sakrament zu beschäftigen. Ja, und es geht darum, wie das, was in der Taufe geschieht, im konkreten Familienleben umgesetzt werden kann. - Deswegen bin ich froh, dass diese Gespräche bei uns meist Frauen aus unserer Pfarre machen, denn ich habe vom alltäglichen Familienleben am wenigsten eine Ahnung…

 

Wie läuft das Taufgespräch konkret ab?

 

Gump: Normalerweise kommen die Eltern ins Pfarrbüro, um die Taufe anzumelden, wo schnell die Formalitäten geklärt und die Dokumente aufgenommen sind. Dann vermittelt das Pfarrbüro zu einer Familie und diese vereinbaren dann direkt einen Termin. Das Gespräch findet meistens zuhause bei den Familien statt. Dabei reden sie über den Ablauf der Taufe und ihre tiefere Bedeutung, die Symbole und Inhalte, und überlegen miteinander die Gestaltung der  Feier.

 

Und sie sprechen darüber, was das alles für den Alltag der nächsten Jahre bedeutet: über religiöse Erziehung, über das Beten mit den Kindern, über Gottesdienstangebote und sonstige pfarrliche Angeboten. Das alles ist natürlich eine ziemliche Schwelle, gerade für Familien, die nicht viel mit dem kirchlichen Leben zu tun haben, oder nur früher einmal und schon lange nicht mehr.

 

Wenn die offiziellen Voraussetzungen für die Taufe nicht vorhanden sind, führe zuerst ich mit den Eltern ein Gespräch. Zum Beispiel wenn die Eltern beide unserer Kirche nicht angehören. Denn da kann man in besonderen Situationen die Taufe ermöglichen. Ich versuche dann den Eltern näher zu bringen, warum hier die Taufe nicht so einfach möglich ist – eben weil die Eltern bei einer Kindertaufe ja versprechen, das Kind in ein Leben mit Gott und seiner Kirche hinein begleiten, aber zumindest letzteres sie mit ihrem Kirchenaustritt erklärt haben, innerlich nicht zu wollen. Und dann schauen wir gemeinsam, wie wir ehrlich und verantwortlich mit dieser Situation umgehen. Manchmal ist eine Segensfeier die bessere Form.

 

In Ihrer Pfarre gibt es also auch Segensfeiern…

 

Gump: Oft wollen die Eltern eigentlich nur ein "bissl einen Segen", aber nicht wirklich das, was wir eigentlich mit der Taufe meinen, nämlich z. B. die Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche. Eine der Möglichkeiten, die wir dann anbieten: Wir feiern ein großes Segensfest, wir feiern, dass der "Herrgott" immer mit dem Kind ist. Aber wir tun nicht etwas, was sie eigentlich gar nicht wollen. Denn Taufe heißt zu Gott und zur Kirche gehören und ist kein bloßes "Das gehört sich so".

 

Aber so eine Segensfeier wird nicht sehr oft in Anspruch genommen, vielleicht ein- oder zweimal im Jahr.

 

Ein anderer Grund für eine Segensfeier ist, wenn Familien sagen, wir wollen die Taufe, aber nicht jetzt, sondern erst später, wenn das Kind es aktiv mitbekommt. Das kann ich gut nachvollziehen. Oft ist der Schuleintritt oder die Erstkommunion ein guter Anlass für die Taufe. Ich habe jedes Jahr zwischen vier und neun Kinder bei der Erstkommunion, die wir zuerst taufen. Das ist dann ein schönes Fest, weil die Kinder es aktiv erleben, auch die anderen Kinder erleben das mit, es ist stimmig, auch für die Eltern.

 

Wie erleben Sie die Eltern beim Taufgespräch?

 

Gump: Das Taufgespräch ist für die meisten ungewohnt. Der Großteil der Eltern hat nie gelernt, über den Glauben zu reden, manche tun sich furchtbar schwer, die Worte dafür zu finden. Das wundert mich nicht, denn es gibt wenige Bereiche in unserer Gesellschaft, wo man über so persönliche Sachen wie Glaube oder Suche nach Gott echt sprechen kann oder eben dies lernen kann. Es ist eine gewisse Unbeholfenheit.


Es geht auch gar nicht darum, den Glauben "zu prüfen", ich bin ja kein Richter, das macht schon der liebe Gott… Ich sehe das so: Die Eltern kommen und wollen die Taufe, ich unterstelle ihnen einmal, dass sie das ernst meinen. Wir versuchen zu überlegen, was das dann eigentlich heißt. Ganz selten kommen wir zu dem Schluss, dass es schlicht und einfach verlogen wäre, wenn wir eine Taufe feiern…

 

Aber viele Eltern nehmen die Chance tatsächlich wahr, wieder mit Gott und der Kirche in Berührung zu kommen. Das sind dann tolle Erlebnisse, auch für uns als Pfarre! Wenn Menschen, die vielleicht als Kinder oder Jugendliche im kirchlichen Leben zuhause waren, dann durch Beruf und Partnerschaft auf Distanz geraten sind, und sich jetzt wieder mit Fragen des Glaubens auseinandersetzen, dann freue ich mich; wir wollen das so gut es geht gerne unterstützen und es ist schön, wenn es – wie sehr oft – in ein liebevoll durch die Familien vorbereitetes Tauffest mündet.

 

 

(30636)

erstellt von: red
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"Die Eltern sollen bei oder nach der Anmeldung ihres Kindes zur Taufe Gelegenheit zu einem ersten Gespräch haben, bei dem die Motive des Taufwunsches geklärt werden und die in der Gemeinde übliche Taufvorbereitung dargelegt und begründet wird.

 

Da das notwendige Hineinwachsen des Kindes in den Glauben ohne gelebte Gemeinschaft mit der Kirche nicht möglich ist, soll die Vorbereitung der Taufe eines Kindes so gestaltet werden, dass die Eltern dabei ihren Glauben erneuern und ihre Gemeinschaft mit der Kirche vertiefen können. Dazu gehören auch die Begegnung mit der Pfarrgemeinde und die Teilnahme an den Gottesdiensten. (…)

 

Sind die Eltern des Taufkindes der Kirche entfremdet, sollen ihnen geeignete Hilfen angeboten werden, die Distanz zu überwinden. (…) Die Eltern können eingeladen werden, sich im Zusammenhang mit der Taufe ihrer Kinder auf einen Weg gegenseitiger Annäherung einzulassen, z. B. in eigenen Gesprächskreisen oder durch die Teilnahme an schon bestehenden Gruppen. Dabei kann die Fremdheit zwischen Eltern und der Gemeinde allmählich überwunden werden. Dies bedeutet zugleich eine  konkrete Bewegung von Seiten der Gemeinde auf die betreffenden Eltern zu. So kann es zu einer Begegnung zwischen anderen Gemeindemitgliedern und diesen Eltern kommen."

 

(Aus: Die Feier der Kindertaufe. Pastorale Einführung, hrsg. v. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. 2. Verb. Aufl. Bonn 2008.)


 

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Formel wie "Wir taufen dich im Namen ..." ist laut Römischer Glaubenskongregation nicht gültig - Anfrage aus einer Diözese war Anlass der Klärung.

Erwachsenentaufe, Osternacht.     Wien, 26.3.2005         ? Franz Josef Rupprecht; A-7123 M?nchhof; Bank: Raiffeisenbank M?nchhof (BLZ: 33054), Konto.-Nr.: 17.608

Wegen Corona: Erwachsenentaufen erst nach Ostern

Kardinal Schönborn bedauert nötige Verschiebung aufgrund der Pandemie-Bestimmungen - Katechumenats-Verantwortliche Dostal: Situation für viele Taufkandidaten enorm belastend - Erwartete Taufzahlen rückläufig gegenüber Rekordjahren seit 2016.

Wien: 93 Erwachsene für die Taufe in der Osternacht zugelassen

Pastoralamtsleiter Beranek: Taufkandidaten und ihre Glaubensbiografien "locken uns alle aus der Reserve", sollen jedoch auch von den Behörden ernst genommen werden.

Papst Franziskus tauft 32 Kleinkinder in der Sixtinischen Kapelle

Traditioneller Gottesdienst zum Fest "Taufe des Herrn" .

Taufpaten - Begleiter für ein ganzes Leben

Taufpate oder Taufpatin zu sein ist nicht nur ein ehrenvolles Amt. ...

Kardinal Schönborn erteilt 138 Erwachsenen die Zulassung zur Taufe

Die meisten Täuflinge kommen aus dem Iran und Afghanistan, 24 stammen aus Österreich.

Sakramente: Zu komplex für eine einheitliche Lösung

Die „neue Marschrichtung“ für die Praxis der Sakramente von Erstkommunion und Firmung.

Erwartung und Erfüllung (Lk 3,15-16.21-22)

P. Walter Ludwig OCist schreibt zum Evangelium zum Fest „Taufe des Herrn“, 13. Jänner 2019

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