Ja, es stimmt, die Kirche versteht sich nicht als Demokratie. Sie kennt jedoch seit frühen Zeiten demokratische Elemente, die sie schätzt, pflegt und auch ausbaut.
Dazu gehören seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in erster Linie die gewählten Gremien in jeder Pfarre, unsere Pfarrgemeinderäte. Am Sonntag, 20. März, ist es wieder so weit: In jeder Pfarre Österreichs werden die neuen Mitglieder für eine Periode von fünf Jahren gewählt.
Ich danke all den tausenden Kandidatinnen und Kandidaten, die sich der Wahl stellen. Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich in unserer Zeit verbindlich für fünf Jahre zur Verfügung stellt. Ich appelliere an alle, denen Demokratie in der Kirche ein Anliegen ist: Gehen Sie zur Wahl, beteiligen Sie sich, wählen Sie mit! Und ich danke den unzähligen Helferinnen und Helfern, die für geregelte Abläufe der Wahl sorgen.
Demokratische Wahlen haben freilich auch eine Schattenseite: Es gibt manche, die nicht hineingewählt werden. Es tut weh, wenn man sich nach reiflicher Überlegung zur Kandidatur entschlossen hat und dann nicht zum Zug kommt, es schmerzt. Deshalb danke ich all denen, die nicht gewählt werden, jetzt schon von Herzen für ihre Bereitschaft und bitte sie, sich auf andere Art und Weise in das Leben der Pfarre einzubringen!
Wahlen in der Kirche sind nicht Beliebtheitswahlen, sondern bedeuten, dass wir dem Wirken des Heiligen Geistes durch das Wählen Ausdruck verleihen möchten. Und der Heilige Geist hat für jeden Menschen eine passende Aufgabe in einer Pfarre bereit!