„Fürchtet euch nicht“ steht, so sagen die Bibelexperten, 365 Mal in der Bibel. Für jeden Tag des neuen Jahres ein Mal. Jeden Tag sagt dir Gott: „Fürchte dich nicht!“ Kann das auch mitten in Pandemie, Umwelt- und Wirtschaftskrise und in demokratiepolitischen Turbulenzen gelten? Ja, gerade jetzt!
Ist es nicht naiv, zu meinen, man brauche sich nicht zu fürchten, denn Gott würde einen schützen? Ja und nein: Es hängt vom Verständnis ab, das man von Gott hat. Wenn man Gott als Notrufservice versteht, ist es naiv, zu meinen, er würde alles schon so richten, dass sich im Wesentlichen nichts zu ändern braucht. Wenn ich hingegen Gott als die große liebende und bergende Kraft, ja Person, verstehe, dann kann ich tatsächlich Sorgen loslassen und ihm übergeben im Bewusstsein, dass er selbst als letzte Instanz hinter allem steht und jeden mit seiner Liebe „auffangen“ kann, wenn es sein muss, auch erst nach dem Tod.
Diese Perspektive macht den ganzen Unterschied aus. Das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass ich sterbe. Als gläubiger Mensch ist das für mich keine grässliche Vorstellung, sondern mit der Begegnung mit dem liebenden Gott verbunden. Und wenn ich nicht sterbe, bin ich frei, hier auf der Erde Gutes zu tun, Menschen liebevoll zu begegnen und ihnen Furcht und Sorge zu nehmen, dadurch, dass ich mich engagiere. Der Glaube an den liebenden Gott Jesu Christi hilft Menschen, zugleich unverkrampfter und fokussierter auf das wenige Wichtige zu leben.
„Fürchten Sie sich nicht,“ rufe ich Ihnen daher durch diese Zeilen zu!