Die Seligpreisungen (Mt 5, 1-12) enden dramatisch „ernstfroh“. Es geht um ernsthafte Schwierigkeiten, die auch Menschen erleben: Verfolgung, Verleumdung Mobbing. Und zugleich ist von Freude, Jubel und Seligkeit die Rede. Wie passt denn das zusammen?
Du kennst das wohl selbst: Wenn über dich schlecht geredet wird. Ganz gleich, ob es zu Recht oder zu Unrecht geschieht, es tut weh. Im Bibeltext ist die Rede von Menschen, über die blöd geredet wird und denen man das Leben schwer macht, weil sie sich in Tat oder Wort zu Jesus bekennen („um meinetwillen“). Diese erleben – so ist es versprochen – Seligkeit.
Was ist damit gemeint? Wenn man sich nichts vorzuwerfen hat, wirklich gerecht und gut sein wollte, mit Jesus verbunden leben will, und dafür kritisiert wird, tut es zwar weh, aber tief im Inneren ist das Gewissen ruhig und man weiß, dass man richtig gehandelt hat. Das schenkt Frieden und auch eine gewisse Freude, weil man sich nicht vom Bösen hat anstecken lassen.
Zur Zeit der Corona-Pandemie haben wir alle versucht, die Seuche durch die Reduktion von Ansteckungen einzudämmen. Denn wenn sich immer mehr anstecken, bricht das Gesundheitssystem zusammen. So ist es auch mit dem Bösen: Wenn du dich von Ungerechtigkeit und Bosheit anstecken lässt, zieht das Kreise. Wenn du dich nicht anstecken lässt, dämmt das die Seuche des Hasses ein.
Leicht ist das nicht. Ich bewundere Christen und Christinnen auf der ganzen Welt, die bereit sind Nachteile in Kauf zu nehmen, nur weil sie nicht davon ablassen, an Jesus, den ganz und gar Gerechten und Guten, zu glauben. In vielen Ländern (leider auch in Europa) werden sie dafür gehänselt oder handfest benachteiligt. In anderen Ländern werden sie regelrecht verfolgt, in manchen Ländern sogar ermordet. Es ist wichtig, für die Glaubensgeschwister zu beten und von ihnen zu erzählen.
Dir wünsche ich, dass du die Kraft hast, dem treu zu bleiben, was gerecht und gut ist. Bei Jesus finden wir es.
Euer Jugendbischof
+Stephan Turnovszky