Freitag 26. April 2024

Predigt 1.Fastensonntag, 14.02.2016

Liebe Schwestern und Brüder, viele von uns können sich gut erinnern an die faszinierende Bibelgeschichte von Josef, der von den Brüdern nach Ägypten verkauft worden ist und dort eine hohe Position erreicht hat. Nach der Versöhnung kam seine Familie und ist zu einem großen Volk geworden. Dann hat der Pharao das Volk so unterdrückt, dass die Existenz des Volkes bedroht war. Gott hat aber das Volk durch große Zeichen über Ägypten gerettet. Durch Mose hat Gott es aus der Gefangenschaft befreit und durch die Wüste ins versprochene Land geführt. Damit das Volk die großen Taten Gottes nie vergisst, haben sie jedes Jahr das Paschafest gefeiert. Auch Mose mahnt die Menschen in der heutigen ersten Lesung. Sie sollen den ersten Ertrag der Früchte der Erde Gott schenken und dadurch Dankbarkeit zeigen und ihn ehren.
Wenn die Fastenzeit eine Zeit sein soll, wo wir den Weg zu Gott finden sollen und wir uns zu Gott wenden sollen, und wenn das Wort Gottes für uns eine Inspiration sein soll, können wir uns vielleicht das erste Ziel der Fastenzeit setzen, nämlich die Dankbarkeit zu erfrischen. Dankbarkeit ist sicher ein Zeichen unseres Glaubens. Sooft wir Gott für etwas danken, drücken wir unseren Glauben an Gott aus, überzeugt, dass alles Gute was wir haben von Gott kommt. Es liegt aber in der menschlichen Natur, dass wir oft die Dankbarkeit vergessen. Wenn wir z. B. krank sind, wenn es uns schlecht geht, wenn wir vom Schicksal getroffen sind, finden wir schnell den Weg zu Gott. Was passiert aber, wenn das Unheil vorbei ist? Finden wir genauso schnell den Weg, um Gott zu danken? Vielleicht ist der erste Fastensonntag eine Möglichkeit daran zu denken. Vielleicht können wir uns ein bisschen Zeit nehmen und überlegen, was ich bis jetzt von Gott bekommen habe? Was ich Gott zu verdanken habe? Wofür könnte ich Gott danken? Wofür wir Gott danken ist unsere persönliche Sache, auf eines will ich nur Aufmerksamkeit erwecken: Es geht um eine besondere Gnade Gottes. Durch die Taufe hat Gott uns als seine Kinder angenommen. Wir sind seine geliebten Kinder. Wir dürfen Gott Vater nennen. Er bietet uns seine Begleitung in unserem Leben an. Er hat uns das Tor zum ewigen Leben geöffnet, er lädt uns in seine Ewigkeit ein. Wie er damals sein auserwähltes Volk geführt hat, führt er uns durch diese Zeit zum letzten Ziel. Das Ziel ist das Ewige Leben in seiner Herrlichkeit. Wer außer uns Christen hat so eine Perspektive? Ist das nicht ein Grund, Gott danke zu sagen? Denken wir bitte daran.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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