Termine statt.
Termine statt.
Moralische Verfehlungen und Straftaten haben - oft lebenslängliche - Folgen für alle Betroffenen: Strafe, Stigmatisierung, Scham. Nicht selten sterben Opfer und Täter einen sozialen Tod. Welchen Umgang mit schwerer Schuld, mit Kriminalität und mit den dadurch allseits zerstörten Biografien soll eine Gesellschaft zeigen? Was bedeutet "humaner" Strafvollzug? Was "Resozialisierung"? Welchen Stellenwert haben Gerechtigkeit, Vergebung und Versöhnung?
Christine Hubka:
Versöhnen statt vergelten. Die Würde aller an einer Straftat Beteiligten wiederherstellen
Dazu sind die persönlichen Qualitäten eines jedes Menschen zu erkunden und zu aktivieren.
Beate Matschnig:
Strafrecht - ein Balanceakt zwischen Schutz der Bevölkerung vor Straftaten und Resozialisierung der Täter
Lange Haftstrafen bessern niemals einen Täter. Sie wirken auch nicht abschreckend - sonst gäbe es in Ländern mit inhumanem Strafvollzug oder Todesstrafe keine Kriminalität mehr. Was aber sonst kann helfen?
Georg Wieländer:
"Restorative Justice" - Wiedergutmachung statt Ausgrenzung und Strafe
Ein Plädoyer für die gesellschaftliche Akzeptanz von Inklusion und Würdigung der Opferbedürfnisse
Das Ziel von restorativen Prozessen als Alternative zu Gerichtsverhandlungen ist die Überwindung der Spaltung von Tätern und Opfern. Das Verständnis, welches sich dahinter verbirgt ist, dass Kriminalität eine Verletzung von Menschen und deren Beziehungen bedeutet und nicht ausschließlich als Verletzung einer übertretenen Rechtsnorm gesehen werden kann.