Predigt 7.Ostersonntag, 28.05.2017
Liebe Schwestern und Brüder, nachdem wir am Donnerstag Christi Himmelfahrt gefeiert haben, kommen die Tage des Erwartens auf die Sendung des Heiligen Geistes. Was haben die Apostel in den 9 Tagen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gemacht? Darüber berichtet die heutige erste Lesung: „Als Jesus in den Himmel aufgenommen war, kehrten die Apostel nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf und verharrten dort einmütig im Gebet.“ Sie haben also nicht nur gewartet, sondern gebetet, das heißt, sie waren mit Gott, mit Jesus im Kontakt. Interessant ist auch der Begriff, wo sie sich versammelt haben, nämlich im Obergemach. Das klingt ähnlich wie der Raum, wo Jesus das letzte Paschamahl und die erste hl. Messe mit den Jüngern gefeiert hat. Er schickte damals zwei Jünger voraus, um den Saal vorzubereiten. Er sagte: „Wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoß zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles vor!“ Ob das derselbe Raum war, wissen wir nicht hundertprozentig, aber viel weist darauf hin. Es war sicher für die Apostel ein besonderer Raum. Dort haben sie das letzte Abendmahl mit Jesus gegessen, da haben sie mit ihm die erste Eucharistie gefeiert, da hat er das Sakrament der Eucharistie und des Priestertums gegründet. In dem Raum hat alles begonnen, und jetzt warten sie in dem Raum auf die Vollendung, auf den Heiligen Geist. Man kann sagen, dass der Raum die Quelle für die Apostel war. Von hier gehen sie nach Pfingsten in alle Richtungen der Welt, das Evangelium zu verkünden. Das Obergeschoß war die Quelle der Kraft für sie. Ähnlich ist es aber auch bei uns. Die Eucharistie, die heilige Messe ist der Platz, wo wir uns treffen, wo wir beten, wo wir unsere Kräfte schöpfen. Für viele von uns ist die heilige Messe ein wichtiger Punkt in der Woche oder am Tag, wo wir die Verbindung mit Gott suchen und die Kraft für die ganze Woche schöpfen. Das Gebet, die heilige Messe ist der Punkt in unserem Leben, wo wir die Nähe Gottes suchen und mit ihm in Verbindung treten. Da tanken wir Energie für unser Leben. Von Anfang an war die Eucharistie die Quelle und das Ziel des christlichen Lebens. Wenn jemand zur Quelle kommt, kommt er nicht um dort ständig zu bleiben, sondern er trinkt und dann geht er weiter, zurück zu den Menschen, zur Arbeit. Ähnlich soll es auch bei uns sein, die heilige Messe ist die Quelle, wir kommen, um die Kräfte zu schöpfen und dann gehen wir zu unseren Nächsten, zu unseren Aufgaben. Der Kontakt mit Gott in der heiligen Messe soll uns die Kraft geben, unsere Nächsten mehr zu lieben und unsere Aufgaben besser zu erfüllen. Passiert so was in unserem Leben, können wir dann sagen, dass wir das Treffen mit Jesus Christus, mit Gott in der heiligen Messe gut und profitabel erlebet haben, und das ist das Ziel unseres Treffens mit Gott in der hl. Messe. Amen