Freitag 26. April 2024

Predigt 12.Sonntag, 25.06.2017

 

Vorige Woche haben wir den Glauben als etwas Wertvolles bezeichnet, der  uns im Leben trägt und uns ermöglicht, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Der Glaube und das Vertrauen auf Gott, das Gefühl, dass Gott immer in der Nähe ist und uns begleitet ist was Vornehmliches im Leben. Sowohl in unserem Leben als auch im Glauben erleben wir nicht immer nur die Höhen. Ab und zu kommt ein Tief, manchmal eine Niederlege, wo wir Enttäuschung von Menschen erfahren müssen oder wenn unser Glaube wankt  und wir die Nähe Gottes nicht spüren können. Uns geht es oft wie dem Propheten aus der ersten Lesung, wo er sich beklagt: „Ich hörte das Flüstern der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.“ Was passiert mit unserem Glauben, wenn uns etwas Ähnliches trifft? Wie reagieren wir in einer solchen  Situation? Es war einmal eine Spinne. Wie jeden Tag hat sie an diesem nassen kalten Morgen ihr Netz durchsucht, in der Hoffnung eine Beute zu finden. Leider hat sie nichts gefunden. Da war sie nachher noch schlechter gelaunt wie beim Aufstehen. Sie hat noch einmal das Netz durchsucht, und ganz oben hat sie einen Faden gefunden, der in die Höhe hinaufgegangen ist. „Jetzt weiß ich, warum ich nichts gefunden habe.“ –hat sie gedacht. „Ein Feind ist sicher von oben gekommen und hat meine Beute gestohlen.“ Mit einem Schnitt hat sie den Faden abgeschnitten und das ganze Netz ist zusammengefallen, weil es der Faden war, der das ganze Netz auf dem Ast gehalten hat. Manchmal sind wir wie diese Spinne. Durch Misserfolg oder Niederlage, durch Enttäuschung von Menschen geraten wir in Verzweiflung und dann machen wir das Schlimmste: Wir schneiden die wichtige Verbindung, die wir oft sehr lange aufgebaut haben ab. Manchmal haben wir so einen Eindruck wie der Prophet in der ersten Lesung, von Gott verlassen zu werden und wir geben  auf. Das ist aber ein großer Fehler. Ausgerechnet in diesem Moment wo wir auf dem Boden zerstört sind, wo wir von nirgendwo Hilfe erhoffen, sollen wir unsere Hoffnung und Zuversicht in Gott suchen. Wenn wir darauf verzichten, bleiben wir wirklich ganz allein. In den guten Zeiten sollen wir unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott aufbauen und stärken, damit sie genug stark für die schwierigen Zeiten sind. Die Rettung kommt von oben, sagt die Bibel. Der Prophet Jeremia, obwohl er ganz nahe der Verzweiflung war, weil er keinen Ausweg gesehen hat, hat die Schwierigkeiten überstanden und von Gott die Hilfe bekommen, wie wir es auch zum Schluss gehört haben: „Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und kommen nicht auf. Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das Leben der Armen aus der Hand der Übeltäter.“ Merken wir uns das, liebe Schwestern und Brüder. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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