Mittwoch 25. September 2024

Predigt 25.Sonntag 24.09.2017 Erntedankfest

 

Von unseren Eltern, Großeltern haben wir das Erntedankfest übernommen. Es wurde von Generation zu Generation weitergereicht. Jetzt kommen die Fragen, ob wir das Fest verstehen? Und welche Bedeutung das Fest für uns hat? Brauchen wir überhaupt das Fest, wenn wir die Milch aus Kartons trinken, wenn wir das Brot im Supermarkt kaufen? Wenn wir bald nicht wissen werden wie Brot entsteht.

Unter vielen Worten, die wir verwenden, gibt es das Wort „Danke“. Ein schönes Wort. Wie oft verwende ich das Wort? Was denke ich, wenn ich das Wort ausspreche? Dankbar sein. Das sollen wir pflegen.

Heute haben wir in unsere Kirche das gebracht, was auf unseren Feldern gewachsen ist. Wir wollen Gott danken, dass wir genug zum Essen haben. Besonders Brot ist ein Symbol fürs Essen. Brot verwendet man auch bei der heiligen Messe. Jesus hat Brot genommen, beim letzten Abendmahl. Wir wiederholen das bei jeder heiligen Messe. Die heilige Messe nennt man auch Eucharistie. Dieses Wort hat seinen Ursprung im Griechischen und bedeutet Danksagung. Also ist jede heilige Messe grundsätzlich  eine Danksagung, ein Dankeschön an Gott. Schön ist es in einem Gebet bei der Gabenbereitung verfasst. Meistens hören wir das Gebet nicht, weil wir ein Lied singen. Es geht so: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht damit es das Brot des Lebens werde.“ Ein wundervolles Gebet, wo der Priester in jeder heiligen Messe Gott für das Brot täglich dankt und bittet, dass Gott dieses Brot in den Leib Christi verwandelt.

In vielen Pfarren, auch bei uns, gibt es ein Ritual, bei dem die Menschen, die in die Kirche kommen, eine kleine Hostie nehmen und in die Schale legen, und dann bei der Gabenbereitung bringen sie diese Schale mit den Hostien zum Altar. Nach der Wandlung in der heiligen Kommunion bekommen wir die Hostien als Leib Christi. Es ist ein Symbol: Wir geben Gott, was wir haben, nämlich Brot (das eigentlich ein Geschenk von Gott ist) und Gott wandelt das Brot in den Leib seines Sohnes. Wir empfangen es als Leib Christi. Es ist auch, meiner Meinung nach eine gute Erklärung für den Tausch in der heiligen Messe. Wir Menschen bringen und opfern das, was wir haben und Gott gibt uns das, was Er uns zu geben hat, nämlich den Leib seines Sohnes. Mit dem Brot in der Schale bringen wir symbolisch Gott das Ergebnis unserer Arbeit, nämlich das Brot. Mit dem Brot in  der Schale können wir auch unsere Arbeit, unsere Freuden, Sorgen und Probleme auf den Altar hinlegen und sie Gott opfern. Er nimmt mit dem Brot auch alles, was wir in die Messe mitgebracht haben und verwandelt das.  

Das obig erwähnte Gebet drückt  schön die geheimnisvolle Zusammenarbeit aus: Gott schenkt uns die Erde und das Getreide, wir Menschen stecken unsere Arbeit hinein und so entsteht Brot. Gott verwandelt das Brot in den Leib Christi und wir empfangen ihn. Das passiert in der Eucharistie, die Danksagung bedeutet. In der Eucharistie danken wir mit Jesus - Gott für alles, was wir haben, für alles, was wir von ihm bekommen haben. Am Sonntag feiern wir die Messe, die Danksagung, besonders festlich. Wenn jede Eucharistie Danksagung ist, soll ich mich vielleicht heute fragen, wie oft komme ich und sage  Gott in der heiligen Messe „Danke“? Wie oft komme ich am Sonntag um Gott danke zu sagen? Oder bin ich schon ein ganz moderner Mensch, der das Wort „Danke“ nicht verwendet, der überzeugt ist, dass er alles, was er hat, mit seinen Händen selbst verdient hat?

Pfarre Oberaspang
Pfarre Oberaspang
Kirchenpl. 6
2870 Aspang Markt

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