Montag 13. Mai 2024

Predigt 2. Fastensonntag, 17.03.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder,„Unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.“ Diese Worte haben wir heute in der zweiten Lesung gehört. Sie passen auch genau zu unserem heutigen Evangelium, wo Jesus die drei Apostel auf den Berg mitnimmt, um ihnen etwas zu zeigen und dadurch auch etwas zu sagen. Ihm ist bewusst, dass er leiden muss und getötet wird. Er wollte seine Jünger darauf vorbereiten. Er wollte ihnen zeigen, dass das Leiden und der Tod nur eine kurze Episode in seinem Leben sind. Das Ziel ist die glorreiche Auferstehung, die sie nie aus den  Augen verlieren sollen, sogar dann nicht, wenn sie Jesus am Kreuz leiden sehen. Es wird nur eine kurze Zeit sein. Die Herrlichkeit aber wird ewig dauern. Das hat sicher die Apostel im Glauben und in der Hoffnung gestärkt. Sie haben diese Hoffnung gebraucht für die schwierigen Momente in ihrem Leben. Wir brauchen das auch. In unserem Leben scheint nicht immer die Sonne. Manchmal kommen auch düstere Wolken, oft dauert diese Phase sehr lange. Es gibt schöne Abschnitte in unserem Leben, aber auch schwierige. Wir sollen uns einen „Berg Tabor“ suchen, wo wir mit Gott, mit Jesus, eine schöne Zeit haben. Es kann ein Gebet sein. Es kann die heilige Messe sein. In solchen Momenten sollen wir unsere Kräfte sammeln, damit wir in den schwierigen Momenten genug Kraft und Hoffnung haben. Wir sollen unseren „Berg Tabor“ suchen,  wo wir hingehen können, wenn uns die Not bedrängt, wenn wir keinen Ausweg in Sicht haben. Wir sollen unseren eigenen „Berg Tabor“ finden, wo wir in der Ruhe und in der Stille Gott begegnen können und dort Kraft schöpfen können für die Zeit, in der wir bedrückt sind. Die Apostel sind nicht auf dem Berg Tabor geblieben, sie sind in den Alltag zurückgekehrt. Die Welt hat sich in der Zeit ihrer Abwesenheit nicht verändert, aber die Perspektive, aus der sie die Welt nachher betrachtet haben, schon. Das gleiche betrifft uns. Das Gebet, die heilige Messe, ist für uns ein Erlebnis mit Gott, das uns stärken kann. Wir müssen aber vom Gebet  in unser tägliches Leben zurückkehren und sich unserer Probleme annehmen. Doch wir werden anfangen unsere Probleme anders, aus der Perspektive Gottes zu sehen. Das heutige Evangelium ist eine Vorschau auf Ostern, auf die Auferstehung, damit wir den Weg mit Jesus Christus durch das Leiden in der Hoffnungsperspektive einer persönlichen Begegnung mit dem Auferstandenen bestehen. Wenn wir das Vertrauen haben, dass wir im Gebet Gott begegnen können, dürfen wir auch sicher sein, dass wir die seelische Kraft bekommen, die uns hilft, unsere persönlichen Probleme besser zu meistern und auch unseren persönlichen Leidensweg besser aushalten zu können. Für uns Christen ist das Leiden nur ein Weg zur Erlösung, die Fastenzeit hat keinen anderen Sinn als Vorbereitung auf die Auferstehung, und das irdische Leben ist nur eine Etappe oder ein Vorraum der Ewigkeit. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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