Sonntag 22. September 2024

Predigt 24.Sonntag, 15.09.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, es wird heutzutage überall und alles kritisiert. Ausgenommen ist auch die Kirche nicht. Ab und zu schwimmen auch wir mit dem allgemeinen Strom: „Das passt uns nicht in der Kirche und das auch nicht, das soll man ändern und das auch.“ Ich will nicht sagen, dass alles ideal ist, aber in dem jammernden Strom kann man das Positive verlieren. Hast du schon einmal überlegt, was für ein Schatz der Glaube an Gott ist? Hast du schon einmal überlegt, was für einen Gott wir haben, an den wir glauben? Die verschiedenen Religionen haben auch verschiedene Vorstellungen von Gott. Wie ist der Gott, an den wir glauben? Das, was unseren Gott bezeichnet, ist die Liebe. Gott liebt uns, wie die Eltern ihre Kinder lieben, und er liebt uns unabhängig von unseren Taten und noch mehr, unserem Gott tut es weh, wenn sich einer von uns wie ein verlorenes Schaf verlaufen hat oder sich sogar absichtlich von der Herde und von Gott getrennt hat. Wie im heutigen Evangelium, lässt der liebe Gott die 99 Schafe zurück und begibt sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf. „Wenn er es findet und nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war!“ Oder ähnlich bei der zweiten Geschichte freut sich die Frau, dass sie die Drachme gefunden hat. „Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“ – sagt Jesus darauf. Warum ist es so? Weil unserem Gott jeder von uns wichtig ist. Wir sind für ihn nicht wie die Soldaten in einem Krieg, wo nur der Sieg zählt und nicht die Verluste an Menschen. Jeder und jede von uns sind Gott wichtig. Er sagt nicht, ich habe noch 99 andere. Nein, ihm tut es weh, wenn schon ein einziger Mensch weggegangen ist. Unser Gott ist wie der Vater der zwei Söhne aus der heutigen Geschichte. Er akzeptiert den Willen des Sohnes, dass er weggehen will, gleichzeitig leidet er, dass er sich von ihm getrennt hat. Jeden Tag hofft er, dass sein Sohn wieder heimkommt. Obwohl schon viele Tage vergangen sind, geht er in jeden Morgen mit der neuen Hoffnung und wartet. Und sein Warten war nicht umsonst. Als er ihn gesehen hat, ist er ihm entgegengelaufen und hat sich sehr gefreut, er wartet nicht auf die Entschuldigung, sondern sagt: „Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“ So ist unser Gott, so ist der, der das Weltall mit den vielen Galaxis erschaffen hat, wo unsere Erde so winzig ist und der Mensch einer von vielen Milliarden ist und trotzdem ist jeder von uns für ihn einmalig und wichtig. Es tut ihm weh für jeden, der weggeht von ihm. Hast du schon daran gedacht, wenn nicht, dann nimm dir jetzt ein bisschen Zeit und denk nach.

Pfarre Oberaspang
Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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