Montag 13. Mai 2024

Predigt 14. Sonntag im Jahreskreis, 5.07.2020

 

Liebe Schwestern und Brüder, unser Leben ist wie eine Wanderung. Am meisten tragen wir bei einer Wanderung einen Rucksack. Bildlich kann man sagen, dass jeder Mensch durch sein Leben einen Lebensrucksack trägt. In den Rucksack packen wir verschiedene Dinge ein. Das sind unsere Erlebnisse, unsere Erfahrungen, aber auch Belastungen. Manche Menschen sind schon von der Kindheit her belastet: eine schwierige Familie, eine Kindheit ohne Liebe, unverantwortliche Eltern, das prägt manchmal negativ das Leben der Kinder. Die Probleme, Konflikte, Auseinandersetzungen, Streit, belasten uns im Laufe des Lebens immer mehr. Unser Lebensrucksack wird immer schwerer. Langsam verlieren wir die Lebensfreude und die Lebenslust. Der Lebensrucksack zieht uns immer tiefer hinunter. Wir haben immer weniger Kraft. In dem Moment kommt Jesus mit seinem Evangelium, das heißt mit der Frohen Botschaft wie heute: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.“ Das Joch kann man mit unserem Rucksack vergleichen. Ich habe diese Worte Jesu so verstanden: Wenn mein Leben schwer ist, wenn mich die Probleme belasten, wenn ich keine Kraft mehr habe, soll ich zu Jesus kommen. Er will mir helfen. Bei ihm finde ich die Ruhe. Vielleicht kann man mit ihm den Lebensrucksack auspacken und anschauen, was wir unnötig schleppen. Er kann uns helfen unsere unnötigen Lasten hinter uns zu lassen und ohne diese Belastungen weiter gehen. Die heutige Bibelstelle zähle ich persönlich zu den schönsten in der Bibel. Wenn Kinder belastet sind, wenn sie ihre Probleme nicht lösen können, laufen sie zu den Eltern, um in den Armen der Eltern Beruhigung zu finden. Jeder von uns, egal wie alt er ist, braucht es ab und zu wie ein Kind  sein zu dürfen, das zu den Eltern läuft und in ihren Armen die Ruhe zu finden. Dann kann er sich beruhigen und alles, was ihn belastet, aussprechen. Warum sollen wir nicht zu Jesus laufen um bei ihm die Ruhe zu finden. In seinen Armen sieht alles anders aus.

„Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“ In den Unmündigen sind die Kinder zu verstehen. Nur die Kinder haben keine Hemmungen, ohne Rücksicht zu den Eltern zu laufen und dort die Hilfe zu suchen. Wir sollen wie die Kinder sein und ohne Hemmungen zu Jesus laufen und dort unsere Hilfe suchen. Alleine werden wir nie mit unseren Problemen fertig. Alleine schaffen wir es nie, unseren Lebensrucksack, unser Joch, weiter zu tragen. Jesus sagte, dass sein Joch  nicht drückt und seine Last nicht schwer ist. Man muss nur den Mut haben, zu ihm zu laufen. In seinen Armen sieht unser Leben mit den Problemen anders aus. Bei ihm kann man die Ruhe finden. Oftmals habe ich schon die Ruhe im Gebet gefunden, wo ich vor ihm meine Probleme und Schwierigkeiten ausschütten konnte. Dann sieht alles anders aus. Nach dem Gebet bin ich ein anderer Mensch. Das hat uns doch Jesus versprochen: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Amen  

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

E-Mail schreiben
Datenschutzerklärung
Darstellung: Standard - Mobil