Saturday 7. December 2024
Unbeschuhte Karmeliten
Silbergasse 35
1190 Wien
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Die Karmeliten in Wien

Der Teresianische Karmel (auch Unbeschuhte Karmeliten genannt) gründete in Österreich im Jahre 1622 von Polen aus in Wien seine erste Niederlassung. 1626 wurde dieses Kloster ein Teil der Deutschen Ordensprovinz (Provincia Germaniae), die sich rasch zu einer blühenden Provinz mit 16 Niederlassungen entwickelte. 1701 wurden die 10 Klöster, die  sich nicht im Deutschen Reichsgebiet befanden, abgetrennt und zur neuen Österreichischen Ordensprovinz vom hl. Leopold zusammengefasst. Drei Neugründungen kamen noch dazu. In der Zeit des Josephinismus wurden ab 1783 von den 13 Klöstern der Karmelitenpatres der Österreichischen Ordensprovinz alle aufgelöst, ausgenommen die Niederlassungen in Wien, Linz und Raab. 1838 wurde auch das Kloster in Wien provisorisch auf 8 Jahre aufgehoben. Es wurde keine Provinzleitung mehr gewählt. Linz und Raab wurden dem Ortsbischof unterstellt. Somit hatte die Österreichische Ordensprovinz zu existieren aufgehört. Erst im Jahre 1882 wurde sie wieder ins Leben gerufen.

 

Neubeginn in Döbling

Weil die Aufhebung des Wiener Klosters durch den Kaiser provisorisch – nämlich bis zur Erneuerung des Ordens – ausgesprochen worden war, war die Hoffnung auf die Wiedererlangung des Wiener Konvents nie aufgegeben worden. Erst 1897 wurde zwischen den Karmeliten und der Regierung eine Vereinbarung erreicht, unter folgenden Bedingungen: Die in der Karmelitenkirche errichtete Pfarre bleibt bestehen; die Karmeliten verzichten auf alle Ansprüche auf das alte Kloster; sie werden von der Regierung mit einer Summe von 350 000 fl aus dem Religionsfond abgefunden, mit der sie in einem Vorort Wiens ein neues Kloster mit Kirche bauen können. Schließlich konnten sie 1898 in Döbling von den Serviten einen geeigneten  Baugrund erwerben.

 

1898 bis 1899 wurde das Klostergebäude errichtet. Die Bauzeit für die Kirche dauerte von 1898-1900. Der Grundstein für die Kirche wurde von Prälat Zschokke am 14. Oktober 1898 gelegt. Im schönen Herbst konnten noch die Fundamente gelegt werden.

 

Im April 1899 begann der eigentliche Bau, der zügig voranschritt. Am 18. August 1900 fand die Weihe und Aufsteckung des Turmkreuzes statt. Heimito von Doderer schreibt in seinem Roman „Die Dämonen“ von den „schweren Türmen der romanischen Kirche, welche bereits den leeren Himmel in Anspruch nehmen wollen, als einen ihrer würdigen Hintergrund“, vom „Gotteshause mit dem ‚zum Himmel weisenden Finger’“. Nur mit der Hilfe der ganzen Ordensprovinz konnten die Karmeliten die Teuerung verkraften und den Bankrott abwenden. Anfang des Jahres 1901 rang man sich zum Entschluss durch, nicht die Vollendung des Innenausbaues von Kloster und Kirche abzuwarten, sondern  mit einer provisorischen Ausstattung vorlieb zu nehmen und sofort von Kloster und Kirche mit einfachster Ausstattung Besitz zu ergreifen, in der Hoffnung, dass sich die Zeiten bessern würden und auch Wohltäter zu Hilfe kämen. Über 30 Jahre arbeitete man, Schritt für Schritt, an der Vollendung der Innenausstattung der Kirche. Zuerst fand die Übersiedlung statt. Im Jänner 1901 wurde die Bibliothek aus dem alten Kloster überführt. Am 5. Juli 1901 übersiedelten dann die Karmeliten vom alten Kloster in der Leopoldstadt in das neue Kloster in Döbling.

 

Am 8. Dezember 1901 fand die Segnung der 5 Glocken statt und es wurde die 1. Predigt in der Kirche gehalten. Das erste Geläut musste 1917 für Kriegszwecke abgeliefert werden. Das zweite Geläut (1920/24) wurde 1942 wieder konfisziert. 1958 kamen die noch heute dienenden Glocken, die in St. Florian gegossen wurden und folgende eingravierte Widmungen haben: 1. Unsere liebe Frau mit dem geneigten Haupt, Schutzfrau Österreichs. 2. Hl. Josef, Schutzherr unseres Ordens. 3. Hl. Theresia von Jesus, Mutter geistlicher Seelen. 4. Hl. Johannes vom Kreuz, sei du uns Lehrer und Führer (von Johann und Maria Kattus gestiftet) 5. Hl. Theresia vom Kinde Jesu, rufe alle zur Nachfolge deines kleinen Weges (Direktor Franz Rohacek).

 

Die Kirche wurde der Hl. Familie geweiht, der das Hochaltarbild und die Wandbilder gewidmet sind. Die Wahl war darin begründet, dass Leo XIII. das Fest der Heiligen Familie eingeführt hatte und die Verehrung der Kindheit Jesu sowie der Gottesmutter und des hl. Josef wesentlich zum Orden gehören.

 

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mit freundlicher Genehmigung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Wien
Nikolo
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 6. Dezember 2024.
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