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28.09.2010

Liebe Brüder im Herrn! Liebe Gläubige der Diözese Eisenstadt!
Lieber Bischof Paul und liebe Brüder im Bischofsamt!
Lieber Herr Apostolischer Nuntius!
Liebe Brüder und Schwestern, alle, im Dom und vor dem Dom, am Radio, Fernsehen, Verwandte und Freunde, Kardinäle und Priester, liebes Volk Gottes!
Schwestern und Brüder der anderen christlichen Kirchen!
Liebe Gläubige und um den Glauben Ringende! Lieber Ägidius!

Du hast dir das Evangelium von der Hochzeit von Kana als Evangelium deines Weihetages gewählt. Sicher nicht, weil du Sorge hast, dass in eurer Diözese der Wein ausgehen könnte! Du hast dein Bischofsmotto aus diesem Evangelium gewählt: "Was er euch sagt, das tut." (Joh 2,1-11) gewählt. Du stellst deinen Dienst unter das Wort, dieses Wort, das Wort Jesu, das Evangelium!

Wie bei der Hochzeit die Hände von Braut und Bräutigam durch die Stola verbunden werden, so wird dir bei deiner Weihe das Evangeliar über das Haupt gehalten, damit du unter dem Joch Jesu stehst und gehst, der gesagt hat: "Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht!" (Mt 11,29ff.)

Du bist bereit, das Joch Christi auf dich zu nehmen und von Jesus zu lernen, Hirte zu sein, nicht mehr nur für deine Pfarre, die du 17 Jahre lang betreut hast, elf davon trotz und mit dem Amt des Generalsekretärs der Bischofskonferenz und deinem Dienst an der kroatischen Pastoral - sondern als dritter Bischof der Diözese Eisenstadt!

Die Hochzeit von Kana - das erste Zeichen, das Jesus gewirkt hat - hast du als "Leitevangelium" deines Dienstes gewählt. Viel gibt es hier zu entdecken, und du wirst immer neu aus diesem Evangelium, ja aus dem Evangelium schöpfen, dem köstlichen Wein, der das Herz des Menschen erfreut. Dieser Wein möge dir nie ausgehen, der Wein der Freude am lebendigen Evangelium. Meditiere es unermüdlich und schenke es aus wie ein guter Speisemeister an die Gläubigen, die Menschen, die auf die frohe Botschaft warten! Am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu steht eine Hochzeit: ein freudiges Fest. Schau auf die Freude der Menschen.

Aljoscha sagt in den "Brüdern Karamasow": "Wer die Menschen liebt, liebt ihre Freude." Es ist euch Burgenländern gegeben, gut feiern zu können. Jesus ging auf eine Hochzeit. Er hat sich an den Freuden der Menschen mitgefreut. Sei ein Freund der Freuden der Menschen, für die der Herr dich zum Hirten bestellt hat. Als Bischof von Eisenstadt empfehle ich dir auch diese Realität ganz besonders: Die Tradition der jüdischen Gemeinden in eurem Land. Viele, die meisten von ihnen, sind umgebracht worden. Du hast große Sorge um die Minderheiten in deiner Diözese, schau auch auf diese Wirklichkeit. Die jüdischen Gemeinden, die es heute nur mehr in Spuren, aber in einer großen Geschichte gibt. In der jüdischen Tradition gibt es einen Brauch bei der Hochzeit, dass man nach den Segnungen ein Glas mit Wein zerbricht. Was soll das bedeuten? Ein Kenner der jüdischen Tradition sagt dazu: Die überströmende festliche Freude des Tages wird ein wenig getrübt. Der Grund ist die Erinnerung an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem und der daraus folgenden Exilsituation. Die Freude ist groß, aber die Erlösung im umfassenden Sinn steht noch aus, so könnte die Stimmung bei der jüdischen Hochzeit beschrieben werden, sagt dieser Kenner des Judentums (Bernhard Dolna: „Die Hochzeit von Kana - eine jüdische Hochzeit?" In: Internationale katholische Zeitschrift „Communio" 35/ 2006, 16-27; hier 25f).

Auch bei der heutigen Festfeier, Hochzeitsfeier, gibt es Tränen und Kummer. Das gehört zu einer Hochzeit. Da ist die Trauer über deinen verstorbenen Vater, der sicher dabei ist, aber nicht mehr auf Erden. Da gibt es sicher den einen oder die andere, die sich für diese Braut einen anderen Bräutigam gewünscht hätten. Das kommt bei Hochzeiten vor. Da gibt es die, die sich erhofft hätten, dass die Hochzeit später stattfindet, dass die Hofübergabe vielleicht etwas verfrüht war. Bei welcher Hochzeit gibt es keine Wermutstropfen? Wichtiger, gewichtiger aber sind die stillen Tränen, die Sorgen und Lasten, die die Hochzeitsgäste trotz der Festfreude aus ihrem persönlichen Leben mitbringen, Jeder von uns bringt solche Tränen und Sorgen im Herzen mit, weil sie drücken, nicht während des Festes, aber im Alltag. An alle diese Sorgen sollst du denken und nicht an ihnen vorbeigehen. Du erbittest mit König Salomon - wir haben es in der ersten Lesung gehört - am Anfang deiner Amtszeit ein hörendes Herz. Sicher wirst du nicht zuerst für dich "ein langes Leben, Reichtum oder den Tod deiner Feinde" (ich hoffe, du hast keine!) erbitten, sondern ein weises und verständiges Herz. Hörend wird dein Herz sein, wenn Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen, auch deine Freude und Hoffnung, Trauer und Angst sind, wie das Konzil so berührend sagt. Nur ein liebendes Herz kann ein hörendes Herz sein.

Lieber Ägidius, nach der Hochzeit von Kana ging Jesus nach Jerusalem in den Tempel. Er reinigte den Tempel und sprach von seinem Leib als dem Tempel, der niedergerissen und nach drei Tagen wieder aufgebaut wird (Joh 2,13-22). Dein Amt soll dich immer mehr mit Christus verbinden, mit seiner Lebenshingabe. Jesus hat den Tempel von den Händlern gereinigt und die Jünger sagten sich: "Der Eifer für das Haus des Herrn verzehrt mich". An dieses Psalmwort mussten die Jünger Jesu denken, als sie die Tempelreinigung erlebten. Das wird auch deine Aufgabe sein. Zuerst den eigenen Tempel, der, der du bist: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist?", sagt der Apostel. Auch dir wird diese Aufgabe mit dem Evangelium übertragen. Reinigung und Erneuerung, das kann eine schwere Aufgabe sein. Sie beginnt immer bei uns selber. Und sie erfordert Mut, den Mut, von dem Paulus zu seinem Schüler und Nachfolger Timotheus spricht.

Lieber Bischof Paul! Wie der große Paulus darfst auch du heute deinem Nachfolger die Hände auflegen. Die Freude hat auch ihren kleinen Wermutstropfen. Du hättest gerne selber noch das 50-Jahr-Jubiläum als amtierender Bischof gefeiert. Aber ich darf dir aus meiner Erfahrung mit meinen Vorgängern, und vor allem mit Kardinal Franz König, sagen: Es ist etwas Wunderbares, wenn der Altbischof und der amtierende Bischof so ein herzliches Miteinander haben, wie ich es mit Kardinal König erleben durfte. Er war mir eine Säule, eine Stütze, ein Bruder und ein Freund. Ich darf dir heute als Mitbruder, als Vorsitzender der Bischofskonferenz und als Metropolit dieser Kirchenprovinz ein ganz herzliches „Vergelt's Gott" für die Jahre deines bischöflichen Dienstes sagen!

Lieber Bischof Paulus, im Unterschied zum großen Apostel bist du nicht im Gefängnis, und es ist hoffentlich auch nicht so, wie der Apostel in dieser Stelle schreibt: "Die Zeit meiner Auflösung", also meines Sterbens ist nahe. Möge der liebe Gott dir noch viele gute und gesunde Jahre geben. Aber ich denke, du kannst dir die Wünsche des Apostels Paulus an seinen Nachfolger zu eigen machen. So sage ich in deinem und Pauli Namen dir, Ägidius: "Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht, weise zurecht, tadle, ermahne", aber tue es "in unermüdlicher und geduldiger Belehrung". Und aus deiner Erfahrung, lieber Bischof Paul, kannst du deinem Nachfolger sagen: "Ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst".

Lieber Ägidius! Ich schließe mich diesen Wünschen des Apostels an. Elf Jahre haben wir zusammengearbeitet, mit vielen guten Momenten und auch mit einigen Spannungen. Heute denke ich besonders an den Mitteleuropäischen Katholikentag zurück (MEKT), der hatte dieses Motto: "Was Er euch sagt, das tut."

Das Burgenland ist ein Grenzland, so sagt es der kroatische Name. Aber dank der europäischen Integration ist dieses Grenzland ein Herzland Europas geworden. Die heutige Weiheliturgie bezeugt das: Die Mitbrüder, Bischöfe und Priester aus allen Nachbarländern, von Ungarn bis nach Serbien, Rumänien und Tschechien. Das Burgenland im Herzen Europas, ein Herzstück Europas. Sei du ein treuer Diener dieses Herzens, das nur das Herz Jesu sein kann. Christi Diener sollst du sein und seiner nie erschöpften Barmherzigkeit. Mit Gottes Hilfe und in der Kraft des Heiligen Geistes, tu als erster, was du dir als Motto gewählt hast: Was ER, Christus, dir sagt, das tu! Das sagt dir heute die Gospa, die Magna Mater Austriae, die Domina Hungarorum, und die Regina Slavorum Apostolorum. Sie beschütze deinen bischöflichen Dienst. Amen.


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