Seelsorge für Menschen mit Intellektueller und mehrfacher Behinderung
Menschen, die mit Behinderung leben, sollen wie jeder anderen gläubigen Mensch, ihren Platz in der Kirche haben. Auch wenn in der Geschichte diese Menschen leider oft ausgegrenzt wurden, sind auch heute noch viele Änderungen notwendig, um die Menschen mit Beeinträchtigungen als Teil des Volks Gottes zu sehen und in das Leben der Kirche zu inkludieren.
Wer sind die Menschen mit intellektueller Beeinträchtigungen und mehrfacher Behinderungen?
Lebensformen und Umständen einer modernen westlichen Gesellschaft ändern sich im Sinne immer längere Lebenserwartungen. Deswegen ist Altern und Demenz bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung auch ein Thema in letzten Jahren geworden. Es stellt sich auch die Frage ob auch älteren Menschen mit Demenz auch zur Menschen mit intellektueller Beeinträchtigungen gehören?
Zur Gruppe Menschen mit mehrfacher Behinderung verstehen wir gemeinsame Vorliegen einer Körperbehinderung und einer kognitiven Behinderung.
Manche leben selbständig in eigenen Wohnungen oder in der Familie. Viele sind auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen und wohnen in Pflegeheimen oder Wohngemeinschaften.
Sie selber oder dessen Bezugspersonen wünschen sich oft eine professionelle seelsorgerliche Begleitung, die außer Glaubensfragen auch die spezifischen Themen und die persönlichen Bedürfnisse jedes Menschen angehen. So eine individuelle Seelsorge könnte dann auch nach dem Wunsch eine verbindende Stelle mit der Pfarre oder Kirche „vor Ort“ sein.
Wir unterstützen bei sakramentalen Feiern und bei besonderen Lebens Anlässen in Freude, Trauer und Sterben. Eine Arbeitsgruppe von SeeslorgerInnen und Seelsorger in verschiedenen Einrichtungen der Erzdiözese Wien, gemeinsam mit Gehörlosenseelsorge und Blindenapostolat der Kategoriale Seelsorge beschäftigt sich mit dem Thema „Wie soll Inklusion im kirchliches Leben gelingen“. Dazu gehören auch barrierefreien jährlichen liturgischen Feiern zum Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung am 03.Dez., Down Syndrom Tag (Sonntags vor 21.März) und Ökumenischer Gottesdienst (früher in Osternzeit und in den letzten Jahren zur Erntedankzeit.
Das Einzigartige an diesen Gottesdiensten ist, dass Menschen mit Behinderung nicht nur als passive Zuhörer dabei sind, sondern sich auch ganz authentisch ausdrücken dürfen. Sie sind ein wichtiger Teil der Kirche und möchten sie auch mitgestalten.
Wir, sogenannte Menschen ohne Behinderungen, passen uns bei dieser Messe an ihre Bedürfnisse an. Musikgruppen für Menschen mit und ohne (sichtliche) Behinderungen wie zB. Faith4U&Me, VeeHarfen Saitensalat oder integratives Chor Rythmix aus Retz gestalten schon jahrelang die Feiern musikalisch.
Damit zeigen wir ganz konkret unser Bemühen die zusätzliche äußere und innere Barriere abzubauen um Wort Gottes jedem Menschen näher zu bringen.