Es gibt Ähnlichkeit zwischen den Entwicklungsstufen eines Menschen und den Sakramenten. Die Sakramente begleiten den Menschen in wichtigen Wendepunkten seines Lebens: Sie geben dem Glaubensleben der Christen „Geburt“ und Wachstum, Heilung und Sendung.

Sakramente sind sichtbare Zeichen, die auf eine unsichtbare Wirklichkeit verweisen. Sie verdeutlichen den liebenden Zuspruch Gottes zu jedem Einzelnen und vermitteln den Menschen die heilsame und stützende Nähe Gottes. In ihren Worten und Symbolen kommt der christliche Glaube besonders sinnenfällig, intensiv und wirksam zum Ausdruck.

Sakramente verleihen Gnade. Ihre Feier befähigt die Gläubigen, diese Gnade mit Frucht zu empfangen, Gott recht zu verehren und die Liebe zu üben.

Sakramente sind nach Papst Leo d. Großen (+461) der Ort der leibhaftigen Begegnung mit Christus.

Jesus ist das Ursakrament.
„Ur“ deswegen, weil sich alle Sakramente auf seine Praxis zurückführen lassen. Sakramente stiften bzw. festigen die Beziehung zu Jesus. Jesus ist Zeichen des Heils und der Nähe Gottes schlechthin, Gottes Sohn, Mensch und Gott zugleich; er ist das letzte und unüberbietbare Wort Gottes an die Menschen. Jesus spendet so im strengen Sinn die Sakramente. Die Gnadenwirkung der Sakramente ist eine Tat Christi.

Die Kirche ist das Grundsakrament.
Die Kirche hat die Aufgabe übertragen bekommen, an der Stelle von Jesus sichtbares Zeichen für Jesus in der Welt zu sein. Ein Sakrament ist die persönliche Heilstat des himmlischen, erhöhten Christus in einer Handlung der Kirche.
Der Empfang eines Sakramentes ist das „In-lebendigen-Kontakt-treten“ mit der sichtbaren Kirche als dem Sakrament des himmlischen Christus, also eine Christusbegegnung. Gottes Nähe wird so durch die Sakramente symbolisiert.

Allgemeine Bemerkungen zu den Sakramenten

Die Sieben-Zahl der Sakramente wurde zuerst lehramtlich am Konzil von Florenz (1438-1445) definiert und am Konzil von Trient (1545-1563) bestätigt.

Alle Sakramente werden durch drei Elemente vollzogen (d.h. fehlt eines, ist das Sakrament ungültig.

1. Dinglicher Vollzug als Materia (z.B. das Taufwasser)
2. Durch Worte als Forma (z.B. die Taufformel: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hlg. Geistes, Amen.“)
3. Durch die Person des Spenders, der das Sakrament in der Absicht erteilt, zu tun, was die Kirche tut (Sakramente wirken „ex opere operator“, d.h. nach Thomas von Aquin, daß es nicht auf die Würdigkeit des Spenders ankommt)

Taufe , Firmung, Ehe und (Priester-) Weihe prägen der Seele ein Merkmal ein, ein unzerstörbares geistiges Zeichen („character indelebilis“); daher sind sie nicht wiederholbar und nicht mehr auflösbar. Eine einmal gültig empfangene hlg. Weihe wird niemals ungültig.

Die Taufe ist sogar unabhängig vom Glauben des Empfängers, da sie ja Voraussetzung aller anderen Sakramente ist.

Eucharistie, Versöhnung und Krankensalbung sind wiederholbare Sakramente.

Taufe, Eucharistie und Firmung sind Initiationssakramente, das sind die Eingangssakramente in das Leben als Christ.

Der Youcat - Jugendkatechismus der katholischen Kirche - fasst die sieben Sakramente in Frage 193 wie folgt zusammen:
„Die Taufe verbindet mit Christus.
Die Firmung schenkt uns seinen Geist.
Die Eucharistie vereinigt uns mit ihm.
Die Beichte versöhnt uns mit Christus.
Durch die Krankensalbung heilt, stärkt und tröstet Christus.
Im Ehesakrament verspricht Christus seine Liebe in unserer Liebe und seine Treue in unserer Treue.
Durch das Weihesakrament dürfen die Priester Sünden vergeben und die Heilge Messe feiern.“