Donnerstag 25. April 2024
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Christkönigskirche

Kreuzweg und Christusstatue

Ursprünglich war vom Architekten der Christkönigskirche in Pötzleinsdorf, Professor Karl Schwanzer, weder ein Altarbild noch ein Kreuzweg vorgesehen. Der Raum allein sollte mit einfachem Material:

Beton, Ziegel und Licht erbaut, Würde und Hoheit eines königlichen Hauses ausstrahlen. Tatsache aber ist, daß der Mensch diese "Leere" und "Unsichtbarkeit" nicht lange aushält.

Auf Wunsch einer Gruppe aus der Pfarrgemeinde hat darum der Pötzleinsdorfer Bildhauer Franz Barwig junior 1977 zunächst die Christusstatue und dann 1978 den Kreuzweg aus naturbelassenem Lindenholz geschaffen.

 

Anderseits war der Widerstand in der Pfarrgemeinde so groß, daß man anfangs beschloß, die Kreuzwegstationen nur während der Fastenzeit aufzuhängen. Heute, so scheint es mir, ist man sich vielfach darüber einig, daß das künstlerische Werk von Franz Barwig der Botschaft vom Königtum Christi gerecht wird.

 

Wesentlich ist, daß die Christusstatue an der Altarwand in den Kreuzweg mit einbezogen wird: Der Sohn Gottes kommt als Mensch auf die Erde herab , um "die Königswürde zu erhalten" (Lk 19,12). Er kommt nicht, um zu richten, sondern zu retten (Joh 3,17), indem er letztlich mit dem Kreuz Leid und Schuld der Menschen - seines Volkes - auf sich nimmt. Der König trägt das Kreuz. Was von dem Königtum Christi sichtbar bleibt, das ist die Krone. Aber es ist eine Krone aus Dornen. Während der Künstler Kreuz und Gestalten der einzelnen Stationen nur mit wenigen Strichen andeutet, ist die Krone kunstvoll und schön gearbeitet. Er will damit das Bekenntnis Christi unterstreichen: "Ich bin ein König!" (Joh 18,37), was immer ihr auch mit mir tut. Allen Menschen ruft er aus diesen Bildern zu: Für euch gehe ich diesen Weg, und "ich vermache euch das Reich" (Lk 22,29). Selbst in der zehnten Station, wo man ihm alles genommen hat, hält er die (Dornen) Krone hoch für alle, deren menschliche Würde mit Füßen getreten wird.

 

Und dort, wo Christus in seinem Leid und in seiner Liebe so eins wird mit dem Kreuz, daß es ihn zu erdrücken scheint, da kündet die (Dornen) Krone: "Im Kreuz ist Heil!" Darum verschwindet dann auch die Dornenkrone von den Bildern und der Weg führt wieder zu dem Christus an der Altarwand, der uns aber jetzt als der Auferstandene erscheint, und der die Arme ausbreitet, um uns im Reich seines Vaters zu empfangen.

 

Matthias Winna

Teilgemeinde Pötzleinsdorf
Gentzg. 142
1180 Wien

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