Samstag 27. April 2024

Predigt 1. Fastensonntag, 10.03.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, am ersten Fastensonntag stellt uns die Kirche im Evangelium die Versuchung Jesu vor. Wie listig der Teufel ist, merkt man schon daran, dass er Jeus in Versuchung führte, als er Hunger hatte. Nach vierzig Tagen „Fasten“ bittet er Jesus, ein Wunder zu tun und aus den Steinen Brote zu erschaffen. Wenn man hungrig ist, kämpft man nicht um eigene Argumente und man gibt leichter zu. Man will die Sache erledigt haben und essen können. Auch in der Bibel haben wir ein Beispiel, wo der hungrige Ezaw von der Jagd heimkommt und leichtsinnig sein Erstgeburtsrecht dem Jakob für eine Schüssel Suppe gegeben hat. Das haben auch manche Politiker in der Geschichte genutzt, um Stimmen zu gewinnen bei den von Not und Hunger bedrohten Menschen, durch ein Versprechen für ein besseres Leben. Das hat katastrophale Konsequenzen. Es ist auch eine Warnung für uns alle. „Der Mensch lebt nicht nur von Brot.“ – gibt Jesus die Antwort darauf. Nachdem der Teufel Jesus die Reiche der Erde gezeigt hatte, sagte er später zu ihm: „Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, werden dir alle Reiche der Erde  gehören.“ Nach dem Essen ist die Macht eine Gefahr für uns Menschen. Äußerlich gesehen, hat der Teufel nicht zu viel erwartet, für „alle Reiche der Erde“, trotzdem ist das die schlimmste Versuchung. Wenn Jesus das gemacht hätte, hätte er zugestimmt, dass nicht Er, der Sohn Gottes und Gott, sondern der Teufel die höchste Person ist. Deswegen sagte Jesus: „In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm alleine dienen.“ Wenn die Fastenzeit eine Zeit sein soll, wo wir neu über unser Leben und die Wertehierarchie in unserem Leben nachdenken sollen, haben wir eine Möglichkeit dazu. „Ich bin dein Gott. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“ - Lautet das erste Gebot. Warum das erste? Weil dieses Gebot das allerwichtigste ist. Manche werden vielleicht sagen: „Die Zeit, wo die Menschen die Götter verehrt haben, ist schon lange vorbei. Wir haben doch das 21. Jahrhundert.“ Ist das wirklich so, dass die Zeiten schon vorbei sind? Bist du sicher? Wir leben in einer Zeit, wo viele Menschen ihren christlichen Glauben verlassen. Andererseits versuchen sie mit anderen Religionen oder Philosophien, die Lücken auszufüllen. Man muss offen sagen: Für uns Christen gibt es keinen anderen Gott, es gibt keinen anderen Erlöser, außer Jesus Christus! Nicht mit Pendeln, nicht in den Edelsteinen, nicht irgendwo in einer anderen  Philosophie, wo meistens eine geheime Lehre dahintersteckt, sollen wir unsere Hilfe suchen, sondern in Jesus Christus. In der zweiten Lesung haben wir gehört: Liebe Schwestern und Brüder, nicht ohne Grund wird uns dieses Thema am ersten Fastensonntag übermittelt. Die Fastenzeit ist die Zeit, wo wir innere Ordnung schaffen sollen, wo wir unseren Werten und Prinzipien den richtigen Platz geben sollen. Vor allem geht in der Fastenzeit nicht nur um Verzicht, obwohl das helfen kann. Es geht vor allem um Nachdenken und Umkehr, damit alle Dinge in unserem Leben den richtigen Platz finden. Amen.

 

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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