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Die Karlskirche erstrahlt blau-gelb zum guten Zweck
Wien, 29.03.2022 – Letzten Montag, am 28. März, bot die Wiener Karlskirche in den ersten lauen Abendstunden des Jahres einen ungewohnten Anblick, denn innen wie außen wurde sie in den ukrainischen Nationalfarben beleuchtet. Anlass für die augenfällige Aktion war ein gemeinsames Benefizkonzert des Rektorates St. Karl und der Salzburger Konzertgesellschaft zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine. Vor mehreren hundert Besucherinnen und Besuchern spielten das Orchester 1756 und der Chor Cantus XVII unter der Leitung von Dirigent Thomas Böttcher das Miserere von Jan Dismas Zelenka und das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Auftakt ertönte die ukrainische Nationalhymne. Der Kartenerlös in der Höhe von EUR 10.448,50 kommt dem Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich zugute, für welches Wiener ErzbischofKardinal Christoph Schönborn zuständig ist. Über die Verwendung und Weiterleitung der Spendengelder entscheidet ein eigens von Kardinal Schönborn eingerichteter Krisenstab.
Das Benefizkonzert ist Teil des abwechslungsreichen Jahresprogrammes in St. Karl, das 2022 unter dem Motto „Die Liebe Christi drängt uns“ (2 Kor 5,14) steht (abrufbar unter www.karlskirche.at). Dabei stehen nicht nur Gebet und Gemeinschaft, sondern auch das aktive Zugehen auf die Menschen mit ihren vielfältigen Bedürfnissen im Vordergrund. „Als Kirche haben wir den Auftrag, die Trauenden und Leidenden zu trösten. Daher war es uns ein Anliegen, die Opfer des Krieges in der Ukraine nicht nur mit unserem Gebet, sondern auch in materieller Hinsicht zu unterstützen. So erfüllen wir auch weiterhin den ursprünglichen Auftrag, für den wir schon im 18. Jahrhundert nach St. Karl geholt wurden, nämlich: für Menschen in Not da zu sein“ so Pater Marek Pučalík, Rektor der Wiener Karlskirche und Provinzial des in Tschechien beheimateten Kreuzherrenordens in Österreich. Der Orden wurde bereits 1733 von Kaiser Karl VI. nach Wien geholt, um die neue Karlskirche zu betreuen.
Anwesend war auch der selbst aus der Ukraine stammende Generalvikar für die katholischen Ostkirchen, Yuriy Kolasa. In seiner Ansprache zu Beginn des Konzertes wies er auf die dramatische Lage der Menschen vor Ort in der Ukraine hin, mit u.a. über 50 zerstörten Krankenhäusern, 500 Bildungseinrichtungen und 10 Millionen Binnenvertriebene. Gleichzeitig bedankte er sich für „die zahlreichen und beeindruckenden Zeichen der Verbundenheit, des Mitgefühls und der Unterstützung. Die Welle der Solidarität, die in ganz Österreich spontan entstanden ist, berührt unsere Herzen und stärkt in uns die Hoffnung, dass wir nicht alleine sind.“