Samstag 27. April 2024

2017: Zypern

 

In diesem Jahr plante das Wiener Blindenapostolat vom 23. bis 30. April eine Reise nach Zypern. Unter dem Motto „Auf den Spuren von Paulus und Barnabas“. Dreizehn Personen – darunter fünf blinde bzw. sehbehinderte Teilnehmer – hatten sich angemeldet und freuten sich schon auf das Reise-Abenteuer.

Leider konnten Frau Irmgard Uhl und ihre Tochter nicht mitkommen, da sich Frau Uhl wenige Tage vor der Abreise den Fuß gebrochen hatte.

 

Wir flogen am Sonntag, den 23. April mit einem Linienflug von Wien nach Larnaka, von dort wurden wir nach Limassol zum Hotel gebracht. Dieses war nur ca. 100 Meter vom Meeresstrand entfernt. Unterbringung und Verpflegung waren sehr gut.

 

Zypern ist nach Malta und Sardinien die drittgrößte Insel im Mittelmeer; vulkanisch, obwohl es Mit blinden Menschen auf Zypernheute keine Vulkane dort gibt. Die Insel ist 225 km lang, rund 90 km breit und hat eine Fläche von 9.251 km2; ihre höchste Erhebung ist der Olympos mit 1.952 m. 1.120.489 Einwohner wurden im Jahr 2011 gezählt. Den Namen Zypern erhielt die Insel von den zahlreichen Kupfervorkommen. Sie hat eine abwechslungsreiche und vor allem in den letzten Jahrzehnten prägende Geschichte: Im Jahr 1974 wurde die Insel geteilt. Den südlichen Teil bildet die Republik Zypern (mit meist griechisch-sprachiger Bevölkerung), der nördliche Teil ist die türkische Republik Zypern – sie wird nur von der Türkei anerkannt und hat meist türkisch-sprachige Bevölkerung). Hauptstadt für beide Teile ist Lefkosia (früher Nikosia). Wir wohnten im südlichen Teil.

 

Unser Reiseleiter, Herrn Zynon, sprach fließend Deutsch, war sehr kompetent und informierte uns sowohl kulturgeschichtlich wie auch über die Vegetation der Insel. Wir konnten viele farbenfrohe mediterrane Pflanzen betasten. Das Wetter war wunderbar (täglich 28 oder 29 Grad Celsius).

 

Die Besiedelung der Insel begann schon um etwa um 12.000 v. Chr; davon wurde uns im archäologischen Park in Paphos berichtet. Das Christentum haben die Apostel Paulus und Barnabas um etwa 45 nach Christus nach Zypern gebracht. Im Jahr 47 entstand das erste Bistum und seit damals sind Zyperns Bischöfe autonom.

 

Paulus wurde als römischer Bürger hier für seine Lehrtätigkeit mit 39 Peitschenhieben bestraft. Noch heute wird die Säule gezeigt, an welcher Paulus der Überlieferung nach angebunden wurde. Der Prokonsul Sergius Paulus hat sich nach dem Bericht der Apostelgeschichte (Apg 13,4-12) für den christlichen Glauben interessiert und wurde Christ. Im Jahr 1877 wurde bei Paphos eine Inschrift gefunden, in der Sergius Paulus mit dem Titel Prokonsul erwähnt wird. Barnabas soll später Bischof der Insel geworden und als Märtyrer gesteinigt worden sein.

 

Viele Christen flohen nach der Eroberung ihrer Heimat durch die Osmanen nach Zypern. Es wurden viele Kirchen und Klöster errichtet – vor allem zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert. In Zypern kursierte das geflügelte Wort „Für jeden Tag eine Kirche“, da 365 Kirchen gebaut worden waren. Wir besichtigten etliche dieser Kirchen – auch einige im Bergland. Alle sind mit Ikonen reich ausgeschmückt.

 

Ikone bedeutet das Bild eines Heiligen. Die Ikonostase ist die kunstvolle Ikonenwand in jeder Kirche. Ikonographie bedeutet wörtlich „Ikonen schreiben“. Die Haupt-Ikonen jeder Kirche sind die von Jesus (er hat die Gesichtszüge eines älteren Mannes), von Maria und Johannes dem Täufer. Ikonen müssen von den Malern immer gleich dargestellt werden, daher gibt es nur wenige Variationen in den Darstellungen. Durch die Osmanen wurde in manchen Kirchen viel zerstört, wie auch die Kreuzritter vieles in den arabischen Ländern vernichteten.

 

Sehr interessant war auch die Besichtigung der geteilten Hauptstadt Lefkosia . Im Nordteil befindetMit blinden Menschen auf Zypern sich die zu einer Moschee umgebaute Sophienkirche, die die heilige Helena (die Mutter Kaiser Konstantins) im 4. Jahrhundert nach einem gut überstandenen Schiffbruch errichten ließ. Sehr spannend war auch der Ausflug in den Nordteil Zyperns. Wir brauchten unsere Reisepässe, da wir uns in einem anderen Land aufhielten. Wir besichtigten die größte Stadt in der Antike: Salamis. Dort predigten Paulus und Barnabas in den Synagogen. Natürlich besuchten wir auch das Kloster des heiligen Barnabas. Heute existieren auf Zypern noch 67 Klöster, von denen mehr als die Hälfte Nonnenklöster sind.

 

Neben den Ausflügen zu den reichen Kunstschätzen durfte das Kulinarische auch nicht fehlen. Wir erlebten eine Weinverkostung: eine Bäuerin erklärte uns in einer Ziegenfarm die Herstellung des zypriotischen Käse Halloumi. Einmal konnten wir bei strahlendem Sonnenschein ein gemeinsames Mittagessen in einer Zypriotischen Taverne genießen.

 

Ein besonderes Highlight für mich persönlich möchte ich noch anführen – das Baden im Meer. Da unser Hotel so nahe am Strand gelegen ist, konnten einige von uns nach den Ausflügen schwimmen gehen. Der Strand war ein sandig mit einigen großen Steinen im Wasser, das Wasser war oberflächlich warm, hatte aber einige kalte Strömungen.

Zuletzt möchte ich mich im Namen der gesamten Gruppe, die insgesamt sehr harmonisch und angenehm war, bei den Organisatoren dieser wunderbaren Reise, Blindenseelsorger Dr. Ignaz Hochholzer, Mag. Leo Führer und Irmgard Uhl bedanken

 

Henriette Etzenberger

 

Mit blinden Menschen auf Zypern
Mit blinden Menschen auf Zypern
Mit blinden Menschen auf Zypern
Mit blinden Menschen auf Zypern
Mit blinden Menschen auf Zypern
Mit blinden Menschen auf Zypern
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Mit blinden Menschen auf Zypern
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