Sonntag 5. Mai 2024
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht
Joh. 15, 5
Kolumne: Antworten

Karfreitag

Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE 29. März 2024

Heute, an diesem Karfreitag 2024, drängt mich mein Herz, ein Wort über den langen Karfreitag der Ukraine zu sagen. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass dort seit über zwei Jahren ein Angriffskrieg wütet, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Was haben die Menschen in der Ukraine Böses getan, für das Russlands Präsident die Ukraine „bestrafen“ will? Wovon will er sie „befreien“? Anfangs war in aller Welt klar, dass hier ein schweres Unrecht geschieht. Die täglichen Angriffe sind immer noch nichts anderes als brutales Unrecht.

 

Ich schreibe das nicht als Politiker. Ich habe auch keine Ratschläge zu erteilen. Heute, am Karfreitag, denken wir an das Kreuzesleiden Jesu. Ich denke an das nicht enden wollende Leid, das dieser sinnlose Krieg über so viele Menschen bringt. Täglich die vielen Toten und Verwundeten auf beiden Seiten! Und kein Ende in Sicht. Viele Leiden hatte das ukrainische Volk in den letzten 100 Jahren zu ertragen: den „Holodomor“, den durch Stalin künstlich erzeugten Hungertod von Millionen Menschen (1933-34), die Grauen des 2. Weltkriegs. Die Menschen sehnen sich nach Frieden. Sie wollen leben dürfen. Ich wünsche ihnen und uns allen von Herzen den Osterfrieden.

 
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