Was haben ein Dirigent, eine Journalistin und ein Arzt gemeinsam? Und wie könntest du dich in diese Auflistung einreihen?

Daniel Barenboim, ein argentinisch-israelischer Dirigent, engagiert sich politisch durch die Kraft der Musik und schlägt Brücken zwischen Palästinensern und Israelis. Maria Ressa, eine philippinische Journalistin, kämpft unter einem repressiven Regime für Pressefreiheit, Menschenrechte und Fact-Checking in sozialen Netzwerken. Denis Mukwege, ein kongolesischer Gynäkologe, setzt sich für Frauen ein, die im Kampf um Einfluss in Ost-Kongo von Milizen vergewaltigt und missbraucht wurden.

Diese drei Persönlichkeiten sind nur einige der 19 Menschen, die Anna Melach in ihrem Buch „… wie aber führt man Frieden? Menschen, die die Welt verändern“ porträtiert. Obwohl sie unterschiedliche Hintergründe und Herkunftsländer haben, verbindet sie der Mut und die Überzeugung, Ungerechtigkeit zu bekämpfen und somit einen Beitrag zu mehr Frieden in der Welt zu leisten.

Anna Melach stützt sich in ihrem Buch auf (Auto-)Biografien der genannten Personen, die sie anscheinend nicht selbst interviewt hat. Die Informationen über Bonhoeffer, Romero und Co. könnte man auch durch eigene Recherche finden. Trotzdem schafft es die Autorin, die Inhalte durch eine klare Sprache und lebendige Schilderungen von Schlüsselszenen besonders für junge Menschen verständlich zu machen. Das ist die Stärke des Buches, denn so lassen sich die einzelnen Porträts leicht in Gruppenstunden und im Unterricht verwenden.

Auf die im Buchtitel gestellte Frage, wie man Frieden führt, gibt es keine eindeutige Antwort, denn Melach kommentiert die 19 Lebensgeschichte nicht, sondern lässt sie für sich wirken. Doch das ist auch gut so! So wird deutlich: Es geht nicht darum, bestimmte Menschen nachzuahmen, sondern von deren Biografien inspiriert zu werden, im eigenen Umfeld Veränderung anzustoßen. Jede*r von uns kann auf die eigene Art und Weise zu einer friedlicheren Welt beitragen.

„… wie aber führt man Frieden? Menschen, die die Welt verändern“ von Anna Melach, Tyrolia Verlag 2025, 253 S.