
Dankesworte und Abschiedsbrief von Kaplan Eugene Ucheoma
31. August 2025
Seit drei Jahren bin ich mitten unter euch als Kaplan tätig. Nun ist für mich die Zeit gekommen, von euch Abschied zu nehmen, weil der Bischof mich in einen anderen Pfarrverband, Korneuburg Nord, versetzt hat.
Daher möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um Gott dafür zu danken, dass ich in eurer Mitte als Seelsorger dienen durfte. Ich danke euch allen auch für die offenen Arme, mit denen ihr mich aufgenommen habt, und für die großartige Zusammenarbeit, die ich erlebt habe, als ich als Kaplan bei euch tätig war. Dieser Abschied fällt mir sehr schwer. Aber die Liebe, die ich von euch allen erfahren habe, wird mir für immer im Herzen bleiben. In eurer Mitte fühlte ich mich zuhause, da ihr mich wie einen von euch behandelt habt. Dafür bin ich euch sehr dankbar.
Manche Leute waren beunruhigt, als sie die Nachricht meiner Versetzung erfuhren. Diese Gefühle kommen aus Liebe, und ich schätze eure aufrichtige Sorge um meine Zukunft und die des Pfarrverbandes. In allem ist Gott immer der Lenker unseres Lebens. Er wird immer Arbeiter für seine Ernte senden.
Als ich vor vielen Jahren Philosophie studierte, gab es ein Sprichwort: „Veränderung ist die einzige Konstante.“ Dieses Sprichwort bringt die Vorstellung auf den Punkt, dass sich alles im Leben im Fluss befindet und nichts für immer gleich bleibt. Dieses Konzept geht auf den antiken griechischen Philosophen Heraklit zurück, der glaubte, die Natur sei in ständiger Bewegung, und Veränderung sei ein grundlegender Aspekt der Realität. Diese Idee wird oft verwendet, um Anpassungsfähigkeit und die Akzeptanz neuer Erfahrungen zu fördern, da Veränderung ein unvermeidlicher Teil des Lebens ist.
Da die Botschaft der Erlösung in der ganzen Welt verbreitet werden soll, erfordert sie auch Bewegung von einem Ort zum anderen. Ich bin mir dieser Realität bewusst und akzeptiere sie bereitwillig als Teil des Lebens eines Priesters – trotz der Unannehmlichkeiten, die sie manchmal mit sich bringt.
Bei der Priesterweihe wird von uns Gehorsam verlangt. Dieser Gehorsam ist Teil der priesterlichen Disziplin und Hingabe. Deshalb unterwerfe ich mich der Autorität des Bischofs, der der oberste Hirte unserer Diözese ist.
Der Wechsel und die Versetzung von Priestern von einer Pfarrei in eine andere ist in der Kirche ein normales Phänomen. Es gibt keinen Raum für Ablehnung aufgrund persönlicher Vorlieben, denn der Priester gehört nicht sich selbst, sondern durch die Kirche Gott.
In unserer christlichen Geschichte geht es um das „Gesandtsein“. Jesus wurde vom Vater gesandt. Die Jünger Jesu wurden von Jesus selbst gesandt, und die Jünger haben auch ihre Nachfolger gesandt – und so geht es in dieser Reihenfolge bis heute weiter.
Seit meiner Priesterweihe vor 20 Jahren habe ich sieben Versetzungen in verschiedene Gemeinden erlebt. Aber meine Freude liegt in meiner Bereitschaft, für Gottes Werk da zu sein, wohin Gott mich durch den Bischof schickt. An der Evangelisierung mitzuwirken und Menschen Christus näherzubringen, ist mein Ziel.
Ich habe mich immer als unwürdig angesehen, da ich nur ein unvollkommener Mensch bin. Dennoch war es Gott, der mich zu diesem Priesterdienst berufen hat, und den Menschen, die mir in nicht geringem Maße geholfen haben, meinen priesterlichen Dienst besser zu machen, bin ich sehr dankbar.
Ich bin Pfarrer Wolfgang Brandner sehr dankbar, der unser Pfarrerteam mit Liebe geleitet und mir gute Arbeitsbedingungen sowie brüderliche Unterstützung gegeben hat. Unter seiner Führung habe ich mich wohlgefühlt. Seine Spiritualität und organisatorischen Fähigkeiten sind nachahmenswert. Auch Pfarrer Alexander danke ich für seine brüderliche Zusammenarbeit bei unserer Arbeit. Ich schätze den Einsatz unseres Pastoralassistenten Bernd Bojer, der ein wertvolles Mitglied unseres Pastoralteams ist. Er war einfach wunderbar. Unserer lieben Pfarrsekretärin, Frau Sandra Haselböck, möchte ich herzlich für ihren Fleiß danken.
Den verschiedenen Pfarrgemeinden und Ortschaften unseres Pfarrverbandes bin ich für ihre Mitarbeit und Teilnahme an kirchlichen Aktivitäten dankbar. Ich bin stolz auf die Mitglieder der verschiedenen Pfarrgemeinderäte für ihren lebendigen und treuen Dienst in der Kirche. Ich danke den Ministranten, Lektoren, Mesnerinnen, Organisten, dem Kirchenchor und allen, die zu verschiedenen Zeiten und Anlässen in der Kirche helfen. Ihnen allen sage ich: „Vergelt’s Gott.“
Ein großes Dankeschön sage ich den Pfarren Sierndorf, Oberhautzental, Obermallebarn, Senning, Großmugl, Herzogbirbaum und Höbersdorf für die Zusammenarbeit, die schönen Gottesdienste, die Freundschaft und die Unterstützung. Ich werde euch jederzeit in mein Gebet einschließen.
Meiner Gastgemeinde bzw. meinem Wohnort, der Pfarre Höbersdorf, in deren Pfarrhaus ich drei Jahre lang wohnte, sage ich ein großes Dankeschön für eure Freundschaft und gute Nachbarschaft. Danke, dass ihr euch so gut um mich gekümmert habt.
Abschließend danke ich euch allen für die Unterstützung, die ihr mir gegeben habt, damit ich meinen Leuten in der Heimat helfen konnte. Viele arme Familien, Schulkinder und Kranke profitierten von euren Spenden. Vergelt’s Gott.
Ich vergesse nicht die Verstorbenen unseres Pfarrverbandes. Einige von ihnen durfte ich kennenlernen. Möge Gott ihnen die ewige Ruhe schenken. Amen.
Der allmächtige Gott segne euch, + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.