Bitte beachten Sie die SPERRFRIST: 3. August, 18:00 Uhr.
Wien, 3. August 2023 – Bei den heißen Sommertemperaturen laufen auch die Telefone der Telefonseelsorge Wien heiß. In der Urlaubssaison erreichen die Notrufnummer 142 die meisten Anrufe im Jahresverlauf. Rund 4200 Gespräche zählte die Telefonseelsorge Wien im Juli. Damit liegen die Anruferzahlen im Juli sogar vor jenen von Weihnachten im Dezember 2022, zu der traditionell viele Menschen die 142 anrufen. Antonia Keßelring, Leiterin der Telefonseelsorge Wien: „Sorgen fahren nicht auf Urlaub. Im Sommer fehlen unseren Anrufern die gewohnten Ansprechpartner für ihre Probleme und Ängste. Viele Entlastungsangebote wie Psychotherapeuten, Ärzte oder Selbsthilfegruppen machen Sommerpause. Oft wird auf die Telefonseelsorge verwiesen, um diese Zeit zu überbrücken. So haben wir jetzt eine Hoch-Zeit.“
Häufiges Thema am Telefon ist die Einsamkeit, so Keßelring: „Unsere Anrufer machen keinen Urlaub, sie haben oftmals kein Budget dafür. Ihr Umfeld wie Freunde und Nachbarn jedoch schon. Jene, die sich keinen Urlaub leisten können, fühlen sich zurückgeblieben und alleine. Und wenn man einsam ist, wachsen Sorgen und Ängste.“ Zudem führt die Hitze nicht nur zur körperlichen, sondern bei manchen Anrufern auch zur psychischen Erschöpfung. Ebenso treten Beziehungsprobleme und Konflikte im Urlaub häufiger auf, da Partner bzw. Familienmitglieder für längere Zeit zusammen sind: „Der Urlaub ist eine Zäsur. Die Leute kommen aus dem Hamsterrad des Alltags heraus, verdrängte Probleme kommen ans Tageslicht.“
Im Telefonat ist es den Telefonseelsorgerinnen und -seelsorgern wichtig, einen „Wohlfühlraum“ zu eröffnen: „Wir hören aufmerksam zu und versuchen, uns in das Leben und die Sorgen der Anrufer einzufühlen. Wir bauen Kontakt auf, denn Kontakt hilft gegen Einsamkeit“, erklärt Keßelring die Grundhaltung der Telefonseelsorge. Gemeinsam mit den Anrufern machen sich die Seelsorger auf die Suche nach Entlastungsstrategien. Das kann eine kleine Freude im Alltag sein, alternative Freizeitangebote, die nichts kosten, oder Bewegungsaktivitäten, die zur Entspannung beitragen. Bei besonders schwierigen Situationen und bei Bedarf weisen die Seelsorger auf weiterführende professionelle Hilfsangebote hin.
Über 170 Seelsorgerinnen und Seelsorger arbeiten ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge Wien und sind mit einer fundierten Ausbildung speziell für den Dienst am Notruf-Telefon geschult. Die Telefonseelsorge Wien sucht Verstärkung durch neue Ehrenamtliche, die offen für Menschen und ihre Sorgen sind, ihnen zuhören und weiterhelfen wollen. Infos zu den Voraussetzungen der Mitarbeit und der Ausbildung: www.erzdioezese-wien.at/telefonseelsorge
Die Telefonseelsorge, ein Angebot der Katholischen und Evangelischen Kirche in Österreich, ist österreichweit kostenlos unter der Notrufnummer 142 rund um die Uhr sowie per Mail- oder Chatberatung (16-23 Uhr) erreichbar. www.telefonseelsorge.at
Bitte beachten Sie die SPERRFRIST: 3. August, 18:00 Uhr.
Mag. Oliver Steinringer, BA
Presseteam
Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Erzdiözese Wien
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