Kardinal Christoph Schönborn stand heute Vormittag im Wiener Stephansdom der Liturgie zum Palmsonntag vor. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemie in Ostösterreich konnten nur rund 200 Gläubige an dem schlichten aber feierlichen Gottesdienst teilnehmen.
Entfallen musste heuer auch die traditionelle Palmprozession von der Pestsäule am Graben zum Dom. Stattdessen begann der heutige Gottesdienst am Wiener Neustädter Altar in Nordschiff des Domes, die Prozession wurde durch einen feierlichen Einzug von Erzbischof und konzelebrierendem Klerus durch das Mittelschiff ersetzt.
Kardinal Schönborn stellte in seiner Predigt das Bekenntnis des römischen Hauptmanns aus dem Passionsbericht nach Markus in den Mittelpunkt seiner Predigt. Der Ausruf des römischen Hauptmanns angesichts des qualvollen Sterbens Christi: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“, sei er Höhepunkt und das Ziel des ganzen Markusevangeliums. „Alles“, so der Erzbischof „gipfelt in diesem Wort“. Der Umgebung Jesu sei er in den dreißig Jahren in Nazareth nicht weiter aufgefallen, sein dreijähriges öffentliches Wirken habe Bewunderung und Fragen hervorgerufen, vom Apostel Petrus überliefert Markus zumindest das Bekenntnis, „Du bist der Messias!“, aber erst in den letzten drei Stunden gehe dem heidnischen Hauptmann auf: „Dieser Mensch war Gottes Sohn“.
Mit der Liturgie vom Palmsonntag, der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem, beginnt die heurige Karwoche. Am Montag, 29. März feiert Kardinal Schönborn um 18.00 Uhr die traditionelle Chrisammesse mit den Priestern der Erzdiözese. Bei dieser Liturgie werden die Öle zur Spendung der Sakramente, etwa von Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung geweiht.
Höhepunkt der Woche ist das „österliche Triduum“, das mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag beginnt, am Karfreitag mit der „Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn“ in die Osternacht mündet und nahtlos in das achttägige Osterfest übergeht, das mit dem Sonntag nach Ostern, dem „Weißen Sonntag“ endet.
Alle Gottesdienste werden angesichts der aktuellen Pandemieentwicklung in Ostösterreich unter verschärften Präventionsmaßnahmen gefeiert. Im Wiener Stephansdom sind maximal 200 Mitfeiernde zugelassen. Pressebilder zum Download