Freitag 12. Dezember 2025

Gedenkstätten für Sternenkinder

Ihr Sternenkinderprojekt in Meilensteinen:

Das Projekt Sternenkinder-Gedenkstätte umfasst verschiedene Phasen von der Planung über die Ortsfindung bis zur Umsetzung und Einweihung. Besonderer Wert wird auf die Einbindung von Fachexpertise und die langfristige Pflege und Erhaltung der Gedenkstätte gelegt.

Das Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem die Trauer um Sternenkinder Raum finden kann - einen Ort der Erinnerung, des Trostes und der Hoffnung. Es ist zu berücksichtigen, dass die Lösung so vielfälig sein kann, wir Menschen sind.

  1. Projektvoraussetzungen

Für die Umsetzung eines solchen Projekts sind klare Strukturen und Verantwortlichkeiten in der Pfarre erforderlich, einschließlich der notwendigen Beschlüsse und eines Finanzierungsplans:

Beginnen Sie mit einem:

  • PGR-Beschluss
  • VVR-Beschluss
  • der Konstituierung einer Projektgruppe in der Pfarre
  • und einem groben Finanzierungsplan

Empfehlung:

Die Verantwortlichkeit in der Pfarre sollte zu Projektbeginn geklärt und auch kommuniziert werden.

  1. Projektfindungsphase

  1. Workshop oder Klausur:

Die erste Phase eines solchen Projekts ist die wichtigste, denn Sie erarbeiten sich in der Projektgruppe das, was sie erreichen möchten. Zu Beginn ist es lohnend, sich intensiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Dazu stellen wir Ihnen im Anhang Texte, Definitionen, Organisationen aber auch Projekte zur Verfügung. Nehmen Sie sich Zeit für diese Phase, Zeit und Ruhe. Nicht die Formfindung sollte im Zentrum stehen, sondern der Inhalt. Es ist die Frage nach dem großen Warum tun wir DAS, was wir tun und nach dem Was wollen wir tun, wenn das WARUM klar ist. Klausurtagungen zu Projektbeginn sind sehr wertvoll. Dazu können Sie sich Expertise und oder Begleitung im Referat für Kunst und Denkmalspflege hohlen

  1. Nutzung der Diözesanen Fachexpertise:

Die großen Fragen des Menschseins können theologisch, philosophisch oder aber durch Kunst thematisiert werden. Deshalb bietet das Referat für Kunst und Denkmalspflege seine Expertise an. Denn komplexe Fragen und noch komplexere Empfindungen müssen visualisiert und verortet werden. Da die Verortung eine große Bandbreite, von einer Bank vor der Kirche bis zu einer eigenen Kapelle auf dem Friedhof haben kann, ist es zielführend, sich zu Projektbeginn an das das Referat für Kunst und Denkmalspflege zu wenden.

Sobald bauliche Maßnahmen notwendig sind, ist das Bauamt mit dem Projekt zu befassen. Weiteren Expertise können Ihnen die Trauerpastorale oder auch durch Liturgen zur Verfügung stellen. Wenn Sie Kapellen oder andere abgetrennte Gebäudeteile nutzen möchten, ist es lohnend sich auch mit kirchenmusikalischen Fragen in der Projektfindungsphase zu befassen, denn Musik ist neben der bilden Kunst eine wesentliche Möglichkeit Trauer auszudrücken.

  1. Absteckung des Grobkostenrahmens:

Es ist klug, zu einem frühen Zeitpunkt des Projekts über die Finanzierung nachzudenken. Nicht die genauen Zahlen, sondern der mögliche Rahmen der Investition ist abzustecken. Gelungene künstlerische Interventionen müssen nicht teuer sein. Die Bandbreiter der Intervention steht aber in einem direkten Zusammenhang mit den Kosten. Frei nach dem Motto: ein großes Auto kostet in der Regel mehr als ein kleines Auto. Es gilt das passende Auto zu finden. Groß ist nicht immer richtig.

Um die inhaltlichen Ziele und den finanziellen Rahmen kongruent zu halten ist es wichtig, die Kunstexperten möglichst früh miteinzubeziehen. Diese können Sie auch durch die oft auf den ersten Blick nicht erkennbaren Themen begleitet und beraten.

Bei der Finanzplanung sollen Finanzierungen außerhalb des Pfarrbudgets mitgedacht werden Mögliche zu prüfende Ko-Finanzierungen sind:

  • Antrag auf diözesane Förderung
  • staatliche Kunstförderung
  • pfarrliche Sammlungen / Events
  • privates Sponsoring

  1. Planung der mit dem Projekt übernommenen pastoralen Verantwortung und des damit verbundenen Modus

Im Folgenden sind Fragen formuliert, die der Pfarre helfen sollen, den für sie richtigen Weg zu finden und den langfristigen Erfolg Ihres Projektes zu erreichen:

  • Wie wollen wir die Menschen erreichen?
  • Wie können wir die Menschen begleiten?
  • Wie niederschwellig wollen wir sein?
  • Welcher Ort ist für unsere Situation der richtige
  • Sollte es ein Ort in unserer Kirche sein
  • Wollen wir in den öffentlichen Raum
  • Wollen wir ein dialogisches Konzept
  • Möchten wir in die traditionellen Tauer-Orte
  • Welche Planung haben wir für die langfristigen Erhaltung, denn die Fragen der Instandhaltung und Pflege müssen vorab geklärt werden:

Auch juristisch relevante Fragen müssen geklärt werden, so zum Beispiel muss ein Superädifikat vertraglich geregelt sein. Ebenso muss die Erhaltungsverantwortung vorab geklärt werden. Dieser Aspekt ist vor allem bei Errichtungen im öffentlichen Raum. Notwendig.

  1. Ortsfindung

Die Auswahl des Ortes in der Pfarre ist zentral für die Sichtbarkeit aber auch die gesellschaftliche Integration des Themas. Es wird von Betroffenen durch die Pfarre in die Gesellschaft getragen. Ziel muss es sein, bestehenden „Freiräume“ in den Kirchen oder auf den Friedhof, ehemalige Gruft, Kapelle, Freiflächen, bewusst als „Raum“ für ein gesellschaftliches Zeichen zu Verfügung zu stellen.

Gedenkstätten für Sternenkinder am Friedhof, im Innenraum der Kirchen oder Kapelle verstehen sich als Angebot für Menschen, die sich von ihrem Sternenkind nicht angemessen verabschieden konnten und/oder für ihre Gefühle und Wünsche zu wenig Verständnis von ihrem Umfeld erleben. Sie dient als konkret sichtbarer Bezugspunkt der Trauer und der Erinnerung für die betroffenen Familien und kann für die gesamte Pfarre/Pfarrgemeinde heilsam sein.

Die Ort-Suche erfolgt durch die Pfarre unterstützt vom Referat für Kunst und Denkmalpflege unter Einbeziehung der Bauabteilung wo notwendig:

  • Der ausgewählte Standort sollte sowohl den Bedürfnissen der Betroffenen als auch denen der Pfarre gerecht werden.
  • Die Findung des Orts muss im Dialog zwischen der Gemeinde und Betroffenen erfolgen. Die Lösungen können auf Grund der individuellen Erfahrungen und auch unterschiedlichsten Gegebenheiten nur im konkreten Projekt gefunden werden.
  • Man muss entscheiden, ob man den Ort im Inneren eines Gebäudes oder im öffentlichen oder halb öffentlichen Raum haben möchte
  • Wenn die Gedenkstätte am Friedhof sein soll, braucht es die Zusammenarbeit mit dem Eigentümer/ Betreiber des Friedhofes. Die jeweilige Friedhofsordnung muss berücksichtigt werden.
  • Sternenkinder-Orte in Krankenhäusern:
    • Hier bedarf es der Zusammenarbeit mit der Krankenhauspastorale
    • Die Pfarre/Projektgruppe kann es den Krankenhäusern anbieten
    • Die Umsetzung erfolgt dann über den Krankenhaushalter
    • Multi-Religiosität, Multi-Konfessionalität in den Krankenhäusern muss berücksichtigt werden, hier bedarf es eines besonderen Fingerspitzengefühls.

Was nicht passieren darf:

    • Der Ort darf nicht eingequetscht oder im toten Winkel eines öffentlichen Raums sein
    • Die Sternenkinder-Gedenkstätte darf nicht in einem Rest-Raum sein
    • Die Raum Wahl muss in Bezug auf die räumlichen Gesamtgegebenheiten passen

  1. Umsetzungsphase

Im Folgenden ist der Projektablauf skizziert. Einzelne Schritte können, je nach Projekt, zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Projekt notwendig sein. Die Elemente des Ablaufschemas bleiben aber mehr oder minder die gleichen.

  1. Gespräch der Pfarre mit dem Kunstreferat
  2. Künstler vorschlagen (Wettbewerb ist nicht zielführend, da zu klein und auch zu individualisiert)
  3. Auswahl der Künstlerin/des Künstlers
    1. Besuch im Atelier
    2. Vorstellung der Künstlerin in der Pfarre
  4. Künstlerauswahl
  5. Entwurfsvertrag
  6. Entwurfsphase
  7. Beurteilung des Entwurfes / des Ausführungskonzeptes
  8. Ausführungsvertrag
  9. Ausführung
  10. Einbindung des BDAs wo notwendig
  11. Qualitätskontrolle
  12. Erstellung eines schriftlichen Pflegekonzepts durch den Ausführenden
  13. Planung der Wartung durch die Pfarre
  14. Pflege-Kommittent (diese Planung geht über eine PGR-Periode hinaus. Das muss in der Pfarre festgehalten und kommuniziert werden
  15. Medienarbeit der Pfarre
  16. Einweihung
Kalender
Derzeit finden keine
Termine statt.
Referat Kunst und Denkmalpflege
Wollzeile 2/2/209
1010 Wien

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