Ein Gottesdienst der besonderen Art, in dem ChristInnen verschiedener Konfessionen und mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen zusammenkommen.
Am Samstag, dem 4. Oktober 2025, am Tag des Hl. Franziskus und zum Ende der Schöpfungszeit, feierten Menschen mit und ohne Behinderung sowie deren kirchliche Vertreter um 15:00 Uhr den Gottesdienst zum Thema: "Freut euch in der Hoffnung" – 20 Jahre gemeinsam!
Die Kyrie-Rufen wurden von gehörlosen und schwerhörigen Menschen gestaltet.
Die Lesung-Sonnegesang von Franz von Asissi wurde von Blindenapostolat Leiterin Henriette Hitzenberger vorgelesen.
Die inklusive Glaubensgruppe Faith4U&Me und die Veeh-Harfe Gruppe Saitensalat, sowie ein Teil der Rythmix Gruppe von Retz, in der Menschen mit Lernschwierigkeiten mitwirken, gestalten den musikalischen Teil.
Die Texte wie Gebete, Bibelstellen usw. wurden in leichter Sprache verkündet und in Gebärdensprache von Gehörlosenseelsorge Leiterin Maria Schwendenwein übersetzt.
Diesmal hat uns der Abteilungsleiter für Gesundheitswesen und beenträchtigte Menschen, Traian Tamas als ein Kommentator durch die Liturgie geleitet.
Auch die Gruppe von Behinderteneinrichtungen im Retz-Weinviertel hat heuer aktiv mit gebastelten Sonnengesang-Symbolen aus Ton am Gottesdienst mitgewirkt. Diese wurden beim Vorlesen des Sonnengesangs gezeigt, und danach konnten die blinden Menschen sie selbst ertasten.
Die Agape im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf liebevolle Weise von den Mitarbeitenden der Pfarre Namen Jesu, gestärkt durch die Zivildiener der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien, vorbereitet. Die Begegnungen bei Aufstrichbrot oder einem Stück Kuchen zeigten, wie offen und herzlich Menschen verschiedener Konfessionen sowie mit und ohne Behinderung aufeinander zugegangen sind.
Anlässlich des Jubiläums des Gottesdienstes wurde heuer im Rahmen der Agape die Ausstellung 'Spitze erarbeiten' von Kreuzschwester Patricija Pavić organisiert. In ihren Handarbeiten, die für diesen Anlass thematisch vorbereitet wurden, erinnern die gestickten Sonnengesang-Symbole erneut an das Thema Schöpfung.
Die inklusive Musikgruppe „RhythMix“ aus Retz und die Glaubensgruppe „Faith4U&Me“ aus Wien so wie auch die Veeh-Harfengruppe „Saitensalat“ aus Neulengbach haben sich in diesen Ökumenischen Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung seit 2005 eingebracht.
Wer einmal beim Ökumenischen Gottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung dabei war weiß, dass echte Begegnungen und ein guter Austausch manchmal die Vermittlung einer dritten Person braucht. Damit ein blinder Mensch mit einem gehörlosen Menschen kommunizieren kann, brauchen sie jemand der die Gebärdensprache beherrscht. Leider gibt es nur wenige SeelsorgerInnen, die GebärdendolmetscherInnen sind. Menschen mit intellektueller und körperlicher Behinderung, die sich gern mitteilen, aber kaum verstehbar artikulieren, brauchen ihre Bezugspersonen, die dem Gegenüber die Gesten und Laute erklären.
Der ökumenische Gottesdienst wurde bereits 2003 auf Initiative von Frau Oberin Dr. Christine Gleixner (+2015) gefeiert. Seit dem lädt alljährlich der Ökumenische Rat der Kirchen Österreichs gemeinsam mit der Erzdiözese Wien, der Caritas der ED Wien und der Diakonie der evangelischen Kirche zum ökumenischen Gottesdienst ein. Ausser zwei Corona-Pandemie jahren, organisiert und auch inhaltlich vorbereitet wurde dieser vom Seelsorge für Menschen mit intelekktueller-und mehrfacher Behinderung, Blindenapsotolat und Gehörlosenseelsorge der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien.
In den vielen Jahren des ökumenischen Gottesdienstes haben all diese Elemente zur besonderen Atmosphäre beigetragen. Jeder und jede freut sich schon auf das Wiedersehen.
Hier noch einige Impresionen im Bilder
